Hallo Elvira, (und alle anderen, die nicht dabei waren) von Christine Eder |
Der ACD-Jahrescon vom 24. - 26. August 2007 in Springe |
nach 8 Stunden Schlaf im eigenen Bett habe ich mich soweit erholt, dass ich einen Con-Bericht schreiben kann, damit du und die anderen wenigstens ansatzweise erfahrt, wie unvergleichlich und überwältigend das Wochenende in Springe war. Leider haben deine guten Wünsche mir nicht geholfen, meine eigenen auch nicht, ich stand 4 Stunden im Stau. Beim ersten kurz hinter Fulda verlor ich eine Stunde, beim zweiten kurz vor Hildesheim waren es gut 3 Stunden. Wegen eines LKW-Unfalls war der Stau immer 30 km lang. Ich hatte wohl den falschen Verkehrsfunk gehört, und weil es so gut lief, auch nicht angehalten, um mal in die Karte zu sehen, sonst wäre ich vielleicht rausgefahren wie Pezi und die anderen. Ich hätte einen Navigator brauchen können. Aber was nimmt man als wahrer Fan nicht alles in Kauf, um zum ACD-Con zu gelangen. Es war ca. 9 Uhr, als ich im letzten Dämmerlicht über die Landstraßen fuhr. Die waren Gott sei Dank leer, in den Ortschaften waren auch schon die Gehsteige hochgeklappt. Dann kam ich endlich nach Springe und dank der exakten Wegbeschreibung drehte ich noch mal eine Ehrenrunde, habe mich auch gleich bei Gero bedankt. Am Schluß stand ich im Wald, die Straße war zu Ende, meine Weisheit auch. Gott sei Dank hatte ich noch die Handy-Nummer von Herbert Kessel und hoffte und bangte, dass er drangeht. Ich hatte Glück, wenigstens einmal an diesem Tag und war nur noch ein paar Hundert Meter von der Deisterhütte entfernt, hatte aber im Dunkeln die Wegweiser nicht entziffern können. Ich fühlte mich schon fast wie Atlan auf einer seiner einsamen Missionen, als ich endlich die Lichter sah. Da saßen sie schon alle vor dem Haus. Ich glaube, ich war die Letzte diesmal. Jetzt brauchte ich nur noch ein Bett und ein Bier und siehe da, Ernie hatte in ihrem Sechser-Zimmer noch reichlich Platz und bot mir gleich ein Bett an, was ich gerne annahm. (Es wäre auch noch genug Platz für dich gewesen im Lady's Zimmer, liebe Elvira.) Es war ein wenig eng und die Mansarde niedrig, aber zu zweit war es richtiger Luxus. Da ich immer mit großem Gepäck reise (du wirst es auch noch erleben), dauerte es eine Weile, bis ich meine voluminösen Gepäckstücke durch das enge, steile Treppenhaus in den ersten Stock geschafft hatte, der Rest ging dann schnell. Ernie war müde und legte sich gleich schlafen, da war es kurz nach 10 Uhr. Ich zog mir erst mal was Warmes an, denn es triefte noch vor Feuchtigkeit im Wald. Es hatte sehr viel geregnet die Woche über, aber fürs Wochenende war schönes Wetter vorher gesagt. Netterweise hatte die Betreiber der Hütte zwei große Party-Zelte neben dem Haus aufgestellt, so dass wir auch abends trocken und gemütlich draußen sitzen konnten. Nachdem ich mich zu den anderen gesellt hatte, wurde ich sofort von KDL mit einem Jever versorgt, was ich auch dringend brauchte. Endlich Entspannung, das abendliche Grillen hatte ich natürlich versäumt, aber ich hatte während der Fahrt etwas gegessen und so trank ich noch zwei Bierchen, unterhielt mich nett mit KDL und den anderen, da war es auch schon Mitternacht. Was ich nicht wusste war, dass Pezi am Samstag Geburtstag hatte und so sangen wir ihr ein Ständchen, eine Torte gab es auch und natürlich jede Menge Geschenke. Beim nächsten Mal werde ich sorgfältig im Intra die Geburtstagsliste studieren, damit ich nichts verpasse. Danach schritt man feierlich zum traditionellen Mitternachts-Armdrücken. Aber was soll ich sagen, es gibt nichts Neues zu berichten. Trotz heldenhafter Anstrengung verschiedener Damen und Herren - der Champion war und ist Rüdiger Schäfer. Antje Brand wurde zur stärksten Frau des ACD gekürt. Danach habe ich mich zurückgezogen. Es gelang mir sogar, irgendwann einzuschlafen und so so gegen halb neun fühlte ich mich kräftig genug für den langen Samstag. Nach einem stärkenden Frühstück rüsteten sich die Mannschaften für das obligatorische Fußballspiel (böse Zungen behaupten ja, es gehe beim ACD-Con überhaupt nicht um Atlan, sondern nur um Fußball). Der Platz lag etwa einen Kilometer entfernt und ich beschloss, im Haus zu bleiben und mich ein wenig umzusehen. Es gab einen Kiosk, der tagsüber geöffnet hat und Getränke und Essen an vorbeikommende Wanderer verkauft. Platz zum Ausruhen boten viele Tische und Bänke und ein großer Spielplatz sorgte für Abwechslung. Auch unser kleiner Malte fand großen Gefallen an Schaukel und Klettergerüst. Er läuft inzwischen recht ordentlich, aber noch viel besser und schneller ist er im Klettern. Wir saßen gerade zusammen auf der Schaukel und amüsierten uns, als das erste Auto zurückkam. Stefan meinte nur: "Das ist bestimmt der Krankentransport" und kaum hatte er es ausgesprochen, entstieg dem Wagen schon ein etwas lädierter Flocky mit herabhängendem Arm. Er musste ins nahe Krankenhaus gebracht werden. Nach und nach trudelten die anderen ein, es war Mittagszeit und schon wurde der Grill angeworfen. Ich freute mich, endlich mein mariniertes Hähnchen mit Gemüse zu grillen, und es gab wie immer eine große Vielfalt und Auswahl von Speisen. Wir ließen es uns alle schmecken und endlich kamen auch Antje und Flocky zurück. Er hatte sich das Schlüsselbein gebrochen, und trug nun einen Stützverband, aber seine gute Laune hatte nicht gelitten. Wieder komplett nahmen wir den nächsten Programmpunkt, das Atlan-Chaos-Spiel, in Angriff. Zwei Gruppen wurden gebildet und hundert Kärtchen mit Nummern auf dem Gelände verteilt. Das Spielbrett bestand aus einer Atlan-Figur, um die herum die Kreise von 1-100 aufsteigend angeordnet waren. Jede Gruppe musste würfeln, das Kärtchen der erreichten Gesamtzahl suchen, sich den Text auf der Rückseite merken, zusammen wieder beim Spielleiter erscheinen und daraufhin eine Frage beantworten. Wer zuerst die Hundert erreichte, hatte gewonnen. Da es inzwischen sonnig und warm, aber immer noch feucht war wie im Dschungel, kamen wir alle schnell ins Schwitzen und einige saßen mit sehr roten Köpfen da, als die erste Gruppe den Sieg errungen hatte. Meine Gruppe hatte leider ein wenig Pech mit dem Würfeln, bis wir sie ausgetauscht haben, von da an lief es für uns besser und die anderen würfelten schlechter (ein Schelm, wer Arges dabei denkt). Aber obwohl KDL ein unglaubliches Talent beim Finden der Karten entwickelte, (verfügt er über PSI-Kräfte?) haben wir knapp verloren. Der inzwischen angekommenen Wandergruppe hat es jedenfalls Spaß gemacht, uns beim Rennen zuzusehen, die Betreiber des Kiosks fingen endgültig an, sich zu wundern. Zehn erwachsene Leute, die wie die Irren über den Platz sausen und auch noch die Blumen ruinieren, was soll man dazu sagen. So manches Atlan-Shirt vom Vorjahres-Con war durchgeschwitzt und wir alle waren ziemlich kaputt und beschlossen einstimmig, das war genug Action für diesen Con. Doch halt, so ganz stimmte das nicht, denn nach kurzer Pause ging es weiter zum nächsten Programmpunkt. Der legendäre Festplatten-Weitwurf musste dieses Mal leider ausfallen, da jemand?! die Festplatten zu Hause vergessen hatte. (Oder war dieser Punkt schon vorher aus dem Programm gestrichen worden?) Dafür gab es E-Soccer, ein Spielekonsolen-Spiel, das wir professionell ausgerüstet mit Beamer und Leinwand spielten. Rüdiger hatte liebevoll die Tabelle vorbereitet, natürlich nach den Bundesliga-Regeln, und es fanden sich 16 Spieler für die Vorrunde im großen Saal ein. Die Zuschauer ließen sich auch nicht lumpen und jubelten kräftig. Ich hatte noch nie mit einer Konsole gespielt und wie die anderen kannte auch ich das Spiel nicht, so dass es mir ein Rätsel ist, wie ich die Vorrunde überstanden habe, eine Menge Glück war jedenfalls dabei. Wir hatten alle unseren Spaß und langsam fing ich an, das Spiel zu begreifen. Gott sei Dank gab es nur einen Knopf zu bedienen, so dass auch Ungeübte eine gewisse Chance hatten. Nach der Pause war es dann Zeit, für das Atlan-Quiz, was insofern wieder passt, da es absolut nichts mit Atlan zu tun hat (nicht eine SF-Frage war dabei, was ich sehr bedauert habe). Nun, was soll ich sagen, wieder wurde ich, bzw. unser Team vom Pech verfolgt. Wir konnten nur wenige Fragen richtig beantworten und als wir schließlich durch ein ausgeklügeltes neues Joker-System am Ende doch noch eine Chance hatten, zu gewinnen, habe ich doch glatt die falsche Antwort gegeben, (Schande über mich, Asche aufs Haupt usw.) und das, obwohl Achim die richtige Antwort wusste. Aber wir waren uns nicht einig genug, das nächste Mal läuft es besser, ganz klar. Auf diese Niederlage hin half nur grillen, war ja auch Zeit fürs Abendessen, und wir stärkten uns alle für die nächste Runde E-Soccer. Dieses Mal wusste ich schon ungefähr, wie es geht und gedopt mit zwei Bierchen war ich dann auch ruhig genug, um nicht in Aktionismus zu verfallen. Heißt es nicht "In der Ruhe liegt die Kraft"? Manchmal hilft eben Nichtstun, vor allem wenn der Gegner gerade ein Eigentor schießen möchte. Davon will man ihn doch nicht abhalten, oder? Und es gab eine Menge Eigentore bei diesem Spiel, das mich übrigens eher an Flipper erinnerte als an Fußball. Lustig war es allemal und ehe ich mich versah, hatte ich mich mit viel Glück für das Halb-Finale qualifiziert. Dann ging alles recht schnell, ich flog raus gegen Gero, Gero und Petra Schaper spielten im Finale und Gero gewann nach hartem Kampf. Als ich heute meine Urkunde genauer betrachtete, stellte ich fest, dass ich immerhin Dritte geworden bin, ich, die Anti-Fußballerin schlechthin. Das ist schon was, immerhin waren die meisten der 16 Teilnehmer spieleerprobt und fußballerfahren. Bin richtig stolz auf mich ;-), man muss ja auch mal Glück haben. Wir waren schnell an diesem Samstag und konnten nach der Verteilung der Urkunden gleich zum vorletzten Punkt übergehen, der alljährlichen Versteigerung. Die Tische waren überladen mit großzügigen Spenden und Achim Sturm leitete professionell die Auktion. Stell dir meine Überraschung vor, Elvira, als ich plötzlich eine Schachtel mit Atlan's Artefakten vom Con in Nördlingen entdeckte. Natürlich dachte ich sofort an dich und als sie zusammen mit einem Stapel alter Hefte und Comics angeboten wurde, gab ich ein Gebot ab. Achim war so froh, dass überhaupt jemand den Haufen wollte, dass er mir sofort den Zuschlag gab und ich alles für 50 Cent bekam. Es gab viele tolle Sachen zu ersteigern und die Auktion lief gut. Den Höhepunkt bildete natürlich die Versteigerung verschiedener Überraschungspakete. Irgendwo musste das unsägliche Teil ja sein, ihr wißt schon, welches. Man erinnerte sich vielleicht düster, dass Pezi im letzten Jahr die berüchtigte Penis-Pumpe erwischte. Trotzdem ersteigerte KDL mit dem Mut des wahren Fans ein Überraschungspaket von ihr. Als er es vorsichtig auspackte, ging ein Raunen durch den Saal. Denn Pezi Kufner hatte sich selbst übertroffen. Das alte Ding hatte ihr keine Ruhe gelassen und sie hatte ihre geballte Kreativität eingesetzt und daraus ein einmaliges Kunstwerk gezaubert. KDL freute sich wie ein Schneekönig und hat versprochen, dass es einen Ehrenplatz in seiner Vitrine bekommt. Nach einem langen, action-reichen Tag stand noch ein letzter Programmpunkt auf dem Plan. Für alle, die noch durchhielten, gab es gegen halb zwölf noch die Room-Party, denn schließlich bewarben sich zwei Veranstalter für den nächsten Con, Peking und Nördlingen. Schon nach kurzer Zeit war klar, wer der Favorit war, denn in Nördlingen waren einfach die Snacks und die Cocktails besser, die Stimmung sowieso. Und nachdem Rüdigers Hymne vom letzten Jahr aus unerfindlichen Gründen nicht so gut angekommen war, hatten die Bewerber weder Kosten noch Mühen gescheut, eine neue Hymne aus der Taufe zu heben. Wir sangen zu später Stunde mit vereinten Kräften die neue ACD-Hymne und stießen kräftig mit Tequila-Sunrise dazu an. Und weil Mitglieder des ACD stets bereit und auf alles gefasst sind, existiert davon auch ein Video-Clip. Wie ich heute las, kommt er auf die Homepage des ACD, damit alle, die nicht bei diesem denkwürdigen Ereignis dabei waren, auch was davon haben. Kann mir jemand sagen, warum wir auf dem Video alle blau sind, äh, im Gesicht, meine ich natürlich? Ich hatte doch eine rote Jacke an und keine blaue. Danach ging der Tequila aus und wir beendeten die Room-Party. Draußen ging es noch eine Weile ruhiger weiter, und irgendwann so um halb zwei war ich müde genug, um noch eine Runde zu schlafen. Am nächsten Morgen herrschte bereits Aufbruchstimmung, als ich aus den Federn kroch. Auch ich packte wieder alles ein, verstaute es im Auto, die letzten Lebensmittel wurden verteilt, die Küche sah noch aus wie ein Schlachtfeld und ich war wieder bei den letzten am Frühstückstisch. Inzwischen wurden die letzten Fotos eingespielt und die ersten DVD's gebrannt, was bei dem gewaltigen Datenumfang von 2 GB eine Weile dauerte. Und so verabschiedeten sich nach und nach die, die den weitesten Weg hatten. Ein bisschen Wehmut kommt bei mir immer auf an solchen Tagen. Man räumt die Reste weg, denkt schon an zu Hause und alle gehen wieder auseinander nach einem wahrlich erinnerungs-würdigen Wochenende. Vergessen werden wir es sowieso nicht, dafür sorgen schon die vielen Bilder. Vielleicht landen ja ein paar auf der Homepage, damit die, die nicht dabei waren, auch was vom Con haben. Ich freue mich jedenfalls schon riesig auf Nördlingen, wo ich doch weiß, dass die Antje und die Pezi, der Florian und der Olaf noch viele tolle Ideen auf Lager haben. Schade, dass du nicht dabei warst, liebe Elvira. Ich hoffe sehr, dich nächstes Jahr im Juli in Nördlingen zu sehen. Viele Grüße |