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Tagebuch eines Cons - Der ACD-JahresCon 2007
(für Uhrzeiten und Ablauf keine Gewähr)

von Antje Brand

Der ACD-Jahrescon vom 24. - 26. August 2007 in Springe


Freitag, 24.8.

gegen 18:40 Uhr
Ich steige in Berlin in den Zug. Bin ein bisschen wehmütig. Der Rest der Münchner ACDler fährt nämlich zusammen mit dem Auto, nur ich bin aus beruflichen Gründen gerade in Berlin und fahre mit der Bahn. Fahre bis Hannover, steige um in die S-Bahn nach Springe. Es ist dunkel, finster und einsam.

20:30 Uhr
Erster Lichtblick am heutigen Tag. Achim Sturm holt mich am Bahnhof ab, wenn auch auf der falschen Seite, aber ich habe ja nicht viel Gepäck. Wir fahren mit seinem Superschlitten in den Wald und er verpasst die Abfahrt zum Naturfreundehaus. Ich frage mich, war das absichtlich? Noch bin ich gar nicht in Stimmung auf Fans.

21:30 Uhr
Die Sonne geht auf. Da sitzen sie alle fröhlich und betrunken. Hier ist es auch dunkel, ich kann Sie gar nicht alle sehen. Doch dann erkenne ich Pezi, Flocky und Olaf und bin froh da zu sein. Rüdiger, Gero und Frank begrüßen mich herzlich mit einer festen Umarmung. Malte sabbert mich an. Ich esse kalte Würstchen und altes Brot und bin glücklich. Ich trinke Penny-Whiskey, unverdünnt. Hier fühle ich mich zu Hause. Ich erfahre, dass ich die Vorentscheidung im E-Soccer nicht verpasst habe. Wie kann das Leben noch besser werden?

gegen 22:00 Uhr
Rüdiger eröffnet, sichtlich bewegt, den Con. Wie eine stolze Eiche steht er da und lässt sich die Strapazen der Convorbereitung nicht anmerken. Und doch ist es wie bei Dorian Gray - Gero, der Partner in der Doppelspitze sitzt in sich zusammengesackt vom vielen Rauchen aschfahl. Doch wer wäre Rüdiger ließe er sich davon beeindrucken. Ich weiß jetzt - dieser Con wird die Reise wert sein.

gegen 23:30 Uhr
Mitternachtsarmdrücken - oft herausgefordert, selten geschlagen. Ich bin natürlich mit dabei. Für eine eigene Frauenliga reicht es nicht. Ich siege erfolgreich in der ersten Runde gegen JöDi - Petra Schaper macht es mir da in der zweiten Runde schon schwerer. Mit dem Wissen stärkste Frau des ACD zu sein mache ich mich an Eric, doch der gibt auf, so schwach kann der Mann nicht sein. Seinem Beispiel folgend lasse ich dann Rüdiger in der Endrunde gewinnen. Ich werde Frauenmeister und Vizemeister bei den Männern, auch wenn bis heute dieser Titel noch nicht offiziell bestätigt wurde. Heimat.

Samstag, 25.8.

0:00 Uhr
Pezi hat Geburtstag, der Kuchen kommt. Aber doch anders als geplant - statt eine unpersönliche Bäckerei zu bemühen, überredete Gero seine Frau und wir bekommen ein selbstgebackenes Werk - es wird schwesterlich geteilt, jeder der etwas möchte darf etwas haben, manche natürlich auch ein bisschen mehr. Pezi packt Geschenke aus und alle gucken zu.

1:00 Uhr
Con Freitage sind pures Glück, Sicherheit und Friede. Noch droht die Abreise nicht, noch ist nicht mehr als die Hälfte des Cons gelaufen. Keine sentimentale Stimmung oder Abschiedsschmerz, selbst die Erinnerung an diese Erfahrungen auf vorhergehenden Cons ist nicht bedrohlich. Gero, Frank und ich "spielen" mit der Conkeule. Mehr Penny-Whiskey und Birnen aus dem eigenen Garten. Nur schwer kann ich mich von der Idylle lösen, doch die Matratze ruft.

gegen 2:00 Uhr
Ich versinke in erholsamem Schlaf - und bin den Converanstaltern für die Betten so dankbar!

morgens
Ein ungutes Gefühl beschleicht mich, als ich auf Dröhnen eines polyphonen Klingeltons aus Darklords Handy erwache - es ist viel zu früh. Ich hadere... sofortiges Aufstehen bedeutet eine gemütliche Tasse Kaffee und ein lecker belegtes Brötchen, frühmorgendliche Gespräche, langsames Aufwachen, evtl. ein Morgenfanzine und lange Zeit im Bad. Ich entscheide mich für die andere Variante. Langes Liegenbleiben, Katzenwäsche und das sofortige Anlegen des Fußballdress, runtergeschlungenes Brötchen und kalten Kaffee.

gegen 10:00 Uhr
Aufwärmtraining auf dem Weg zum Fußballplatz. Geros angesagte 20 Minuten dehnen sich auf eine Stunde. Wir, die "sportliche" Fraktion, entscheiden uns, trotz angebotenem Fahrdienst, zu laufen. Wir sind erschöpft, sehen keine Möglichkeit 2 mal 10 Minuten auf dem großen Feld durchzuhalten. Aber wir sind ACDler - wir schaffen das. Vom Glucosemangel noch abgeschlafft, stelle ich das Team falsch zusammen und mache schwerwiegende Besetzungsfehler. Ich stehe im Tor. Nach 10 Sekunden liegen wir 0:1 hinten. Im selben Tenor geht es weiter. Schließlich liegen wir in den letzten Minuten 0:7 hinten, mein Team ist nicht glücklich, das andere umso mehr. Doch es naht eine Chance. Der mutige Einsatz unserer Torwärtin Ernie bringt Flocky zu Fall. Die gegnerische Mannschaft ist dezimiert - und siegt nach wenigen Minuten 0:8. Eine Pleite!

gegen 12:00 Uhr
Im Krankenhaus. Flockys harmlos aussehender Sturz ist ein Schlüsselbeinbruch. Doktores Breitsameter und Brand analysieren im Krankenhaus direkt die Röntgenbilder. Der Patient wird in einen Rucksackverband gezwängt. Noch hat er keine Schmerzen, bekommt aber Paracetamol ans Herz gelegt. Wiedervorlage beim Arzt in München nach dem Wochenende.

gegen 14:00 Uhr
Gero holt uns im Krankenhaus ab, wir kommen zurück mit Hallo - wir haben ja auch eine gute Geschichte. Flocky trägt es mit Fassung. Grillen schon wieder verpasst, aber auch Ketchupbrötchen sind lecker.

gegen 14:15 Uhr
Chaos regiert - Gero und Rüdiger herrschen über das Arkoniden-Chaosspiel. Zwei Teams treten gegeneinander an um Zahlen zu finden und Fragen zu beantworten. Eine Ehre für mich mit Pezi, Schapi, Olaf und Frank kämpfen zu dürfen. Wir liegen anfangs nicht gut, der Sieg scheint nicht erreichbar. Zwei geworfene Sechsen ändern jedoch die Situation, wir sind schon unten in Atlans Schritt, während sich das gegnerische Team sich noch in der Armbeuge tummelt. Wir gewinnen, denn ACDler gewinnen immer (außer wenn sie verlieren).

gegen 15:30 Uhr
E-Soccer, die Neuheit auf dem Con. Sieht einfach aus, ist es aber nicht. Statistisch gesehen gewinnt Lila immer, so auch bei mir. Ich nehme vermehrt Lila und ich komme weiter - steige nach den Gruppenspielen auf. Danach wird Abend gegessen. Ich bin zum ersten Mal auf diesem Con beim Grillen mit dabei.

gegen 19 Uhr
Das Quiz zeigt sich im neuen Format, anscheinend voll auf mich zu geschnitten. Trotz anfänglicher Sorgen liege ich mit Schapi, KDL, André und Herbert gut im Rennen. Wir wissen viel und fallen durch taktische Überlegenheit auf. Ich muss mich wiederholen: Wir gewinnen (juchuu, juchuu, juchuuu).

gegen 21.30 Uhr
Finalbegegnungen E-Soccer. Ich spiele, weiß nicht wann und nicht wofür. Ich scheide irgendwann aus. Bin wohl nicht Meister geworden. Bin mit Gedanken völlig bei der Organisation der abendlichen Room-Party für Nerdlingen.

gegen 22.30 Uhr
Versteigerung - es gibt viele Sachen es zieht sich lange. Anfängliche Enttäuschung als ich Franks Überraschungspaket ersteigere, das ich voller Comics wähnte. Nun muss ich stattdessen Bücher lesen. Die Penispumpe erlebte ihre finale Ersteigerung. Von Pezi in ein Kunstwerk verwandelt wird sie wohl so schnell nicht wieder auftauchen. Mein Connie darf ab jetzt bei Rüdiger wohnen. Ich denke beide sind sehr glücklich darüber.

Sonntag, 26.8.

gegen 0.00 Uhr
Room-Party-Time. Bin so involviert habe keine Zeit für Sydney und Peking. War wohl nicht so toll dort, denn wir hatten die Bude voll. Tequila Sunrise und Chips finden reißenden Absatz. Wir singen die offizielle ACD-Fanhymne. Ich habe Tränen in den Augen. All die minutenlange Vorbereitungs- und Probenarbeit hat sich wirklich gelohnt. Wir haben viele Leute glücklich gemacht. Sicher kommen alle nach Nerdlingen.

gegen 1.00 Uhr
Der Abend klingt aus, die sentimentale "Con-ist-vorbei" - Stimmung liegt in der Luft. Kann mich noch nicht von den ACDlern trennen. Es ist einfach zu sehr wie Familie. Tue es schließlich doch. Falle in tiefen traumlosen Schlaf.

gegen 10:00 Uhr
Pezi steht vor mir auf, das ist nicht gut. Das Frühstück ist träge und emotionsschwanger. Und die Vorboten lügen nicht. Es passiert. Der erste fährt ab und tritt die Lawine los. Alle packen und verabschieden sich. Nehmen JöDis Foto-DVD in Empfang. Das bayerische Auto fährt ohne mich los - ich muss alleine zurück nach Berlin. Ich bekämpfe die aufkeimende Trauer mit Arbeit. Es ist eine große Herausforderung mit Achim den bestuhlten Saal wieder in seinen Ursprungszustand zu bringen, vor allem, weil wir nicht wussten wie er vorher aussah. Rüdiger lässt die Schultern hängen. Er kündigt seinen letzten Con zum 25-jährigen Jubiläum an. Ich hoffe, dass er es nicht wahr macht.

gegen 14 Uhr
Achim setzt mich in Hannover am Bahnhof ab - da wartet mein Zug nach Berlin. Ich gehe. Der Zug fährt mit mir ab. Ich komme in Berlin an, das Leben ist sinnlos geworden ohne die ACD-Familie. Trotzdem: Danke, Converanstalter! Danke, ACD!

Nachwehen:
  1. ich habe meinen Waschbeutel in die Tasche gepackt, die Pezi mit nach Haus genommen hat. So kam ich in den Besitz von neuen Toilettenartikeln.
  2. Flocky hat einen Nagel im Schlüsselbein, die Münchner Ärzte wussten es besser als die im Krankenhaus Springe. Ist er dann doch operiert worden. Ob er wohl noch Fußballspielen darf?
  3. Der 20. ACD-Con findet 2008 in in Nördlingen/Nerdlingen statt. Reserviert Euch doch schon mal den 25. - 27. Juli 2008.

ACD-Con 2007
Antje (von hinten)


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