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Was ist Stelle?

von Herbert Keßel

Der ACD-Jahrescon 2009 vom 28. - 30. August 2009 in Stelle

Stelle ist ein idyllischer Ort in Niedersachsen, südlich vor den Toren von Hamburg gelegen. Stelle ist auch die Heimat des Landheimes der St. Michaelis Kirchengemeinde Hamburg, zu finden im Ortsteil Ashausen umgeben von Bäumen und Sträuchern eines Waldes. Und ....... Stelle war der ACD Con 2009 vom 28.08.2009 - 30.08.2009.

Als im INTRA erstmals der Termin des diesjährigen ACD Con genannt wurde, jubelte ich innerlich. Diesmal müßte es klappen, da das Treffen, anders als im Vorjahr, nicht in den gemeinsamen Jahresurlaub mit meiner Frau fiel. Trotzdem dauerte es noch eine Weile, bis ich mich anmelden konnte. Grund war u.a. die nicht so schnell zu klärende Frage, ob mein Sohn Magnus, ein glühender Verehrer unseres Kontakters, mitkommen konnte.

Aber es klappte. Noch rechtzeitig vor Ablauf der Meldefrist trudelten bei AST die Namen zweier neuer Teilnehmer ein.

Dann verging die Zeit recht schnell. Die Vorbereitungen auf die Mitgliederversammlung der FanZentrale in Garching mit Auftritt auf dem Con und der Jahresurlaub ließen den Termin schnell nahen.

Da wir zu zweit in die Wildnis (Originalton meiner Frau, nachdem sie im Progress Report die Bilder gesehen hatte) fuhren, konnten wir meine Frau überzeugen, dass unser Pkw für diese Fahrt das günstigere Fortbewegungsmittel war, zumal meine bessere Hälfte gerne mit dem Fahrrad unterwegs ist. Rüdiger, der selbstverständlich über mein Kommen informiert war, sollte auch die Fahrt mitmachen (Kommentar: "Dann kann ich meine Kiste mit den Sachen für die Versteigerung mitnehmen").

Nur noch wenige Tage bis zum Familienfest. Rüdiger meldete einen Schnupfen und wollte sicherheitshalber - nur noch zwei Tage bis zum Con - zum Arzt gehen. Am Donnerstag (27.08.2009) erhielt ich folgende Nachricht aus Leverkusen:

"Quarantäne

Hallo Herbert,

Du wirst es nicht glauben, aber ich bin von meinem Hausarzt soeben wegen Verdacht auf Schweinegrippe unter Quarantäne gestellt worden. Es geht mir zwar vergleichsweise gut (Schnupfen, ein bisschen Husten, leichtes Fieber und allgemeine Müdigkeit), aber er will kein Risiko eingehen und hat einen Abstrich und Blutproben ans Labor geschickt. Bis auf weiteres darf ich die Wohnung nicht verlassen und auch keinen Kontakt zu anderen Menschen aufnehmen.

Insofern hat sich der Con für mich erledigt, was mich weit mehr fertigmacht, als eine eventuelle Schweinegrippe. Ich habe mich schon seit Monaten darauf gefreut, der Quiz war fertig, die Versteigerungskiste gefüllt und nun das.

Bitte richte allen ACDlern ganz herzliche Grüße von mir aus und dass es mir wahnsinnig leid tut, dass ich nicht vor Ort sein kann. Ich werde Freitagabend ein paar Tassen heissen Tee auf euch trinken (und sicher auch ein kleines Tränchen verdrücken).

Viele Grüße

Rüdiger"

Keine gute Nachricht, aber das Leben geht weiter. Also brauchte unser Auto nur noch zwei Personen zu transportieren. Zwei Personen? Kaum erreichte diese Schreckensnachricht die Ohren von Magnus, wollte er (zunächst) nicht mehr mit. Letztendlich riskierte er es doch ohne seinen Rüdiger mitzufahren.

Am Freitag, 28.08.2008 gegen Mittag ging es los. Als Kenner der Nordsee kannte ich die Strecke gut. Auch die letzten Kilometer, die mir nicht bekannt waren, verliefen dank des Routenplaners (ein Navi besitze ich nicht) und der präzisen Beschreibung von Achim im Progress-Report ohne Zwischenfälle und wir landeten gegen 19:00 Uhr in der Austragungsstätte.

Als die Teilnehmer eine Person vermißten, bestürmten Sie uns mit Fragen. Das Fehlen des Kontakters schlug wie ein Blitz ein. Die meisten vermuteten wohl einen Streich und schauten sich (heimlich) um, als erwarteten Sie, dass Rüdiger (lachend) um die "nächste Ecke" kommen würde. Erst nachdem ich mehrmals das Fehlen des Kontakters bestätigte, dämmerte den meisten die Realität. Eine Weltuntergangsstimmung breitete sich aus. Von Abbruch des Cons war schon die Rede. Aber es waren ja ACD'ler, die sich nicht unterkriegen ließen. Nach kurzem Durchatmen ging es programmgemäß weiter.

Das Grand Opening hatten wir zwar verpaßt, aber der zweite Programmpunkt (Grillen) war noch in vollem Gange. Von der doch langen Fahrt hungrig, packten wir unsere Vorräte aus und beteiligten uns aktiv an diesem Programmpunkt.

Anschließend begann der Programmpunkt Abendunterhaltung. Magnus, der bereits einmal in Garching und mehrmals in Köln den Con besuchte, mußte ich ihm erklären, dass das Programm des ACD Cons eher ein Leitfaden, oder, wie Gero mir vor zwei Jahren in Springe erläuterte, "ein Angebot an die Teilnehmer" ist und keine Filmvorführungen, Vorträge und Diskussionsrunden beinhaltet. Dementsprechend beäugte er zunächst mißtrauisch das Geschehen.

Das Highlight des Abends, das Mitternachtsarmdrücken, litt etwas unter dem Fehlen des Champions der vergangenen Jahre. Das zeigte sich schon in der Beteiligung.(lediglich vier Personen und zwar Antje, Erik, Gero und Jörg). Das bedeutete einen überschaubaren Wettkampfverlauf. Nach zähem Ringen siegten in der ersten Runde Antje und Erik. Der Kampf um Platz drei entschied knapp Gero für sich. Dann kam das große Finale, in der sich Antje meines Wissens nicht zum ersten Mal befand. Ein gnadenloser Fight begann mit immer wechselnden Teilerfolgen. Letztendlich gelang es unserer mehrmaligen Vizemeisterin nicht ganz, den Newcomer zu schlagen. Erneut wurde Antje Frauen-Champion (und Erik Gesamtsieger). Nach diesem anstrengenden Programmpunkt verspürten Magnus und ich auch durch die Strapazen der Reise große Müdigkeit und begaben uns in das Schlafgemach.

Am nächsten Morgen machten wir uns frisch geduscht und munter auf dem Weg zum Frühstück. Obwohl es schon ca. 8:30 Uhr war, hielt sich der Andrang am Frühstückstisch in Grenzen. Dank Stefan (der "kennt alle Conorte in Deutschland" Zitat Ernie) war der große Tisch gedeckt, Kaffe aufgeschüttet und die Brötchen lagen knusprig in den Körben.

Magnus und ich lauschten den Berichten über die Ereignisse der Nacht, die wir verpaßt hatten. Aber auch das Fehlen des Kontakters und das umfangreiche Programm des beginnenden Tages war Gesprächsthema. Ein Blick nach draußen verhieß nichts Gutes zum nächsten Programmpunkt, dem ACD Fussballturnier. Denn .... es regnete kräftig. Improvisationsfreudig wie wir ACD'ler sind, zogen wir spontan die Nachmittagsunterhaltung vor, benannten den Programmpunkt in Vormittagsunterhaltung um und planten, planten und planten. Den nächsten Programmpunkt Grillen konnten wir sogar etwas früher beginnen und planmäßig über die Bühne bringen.

Und dann? Regen, Regen, Regen! Was tun? Nach sorgfältigem Abwägen bestimmte unser Veranstaltungsleiter (AST) "Wir spielen drinnen!" Im bisher abgetrennten Nebenraum begannen die Umbauarbeiten, die dann auch zügig abgeschlossen wurden. Jetzt kam die Aufteilung der zwei Mannschaften (Zusammensetzung: ?).

Laut Schiri Peter sollte das Entscheidungsspiel 2 x 10 Min. dauern. Aufgrund der im Laufe des Tages aufgetretenen Belastungen der Spielerinnen und Spieler wurde letztendlich eine Spielzeit von 2 x 5 Min. festgelegt. Das Spiel begann, der Ball flog hin und her und plötzlich ... war der Ball im Tor. Eine Mannschaft führte mit 1:0. Das Spiel wurde schneller und hektischer. Die Gegenseite drängte und drängte und .......... 1:1.

Nach Ablauf der ersten Halbzeit gab der Referee den Mannschaften angesichts der vorangeschrittenen Zeit keine Verschnaufpause. Es ging sofort weiter. Der Spielstand entsprach dem Spielverlauf. Der Kampf tobte von einem zum anderen Tor und ohne verwertbare Resultate. Als Zuschauer glaubte man schon, die beiden Parteien würden sich mit dem Unentschieden zufrieden geben, als ein Stürmer (war es KDL?) den Ball voll erwischte und ..... T o o o r!!!

Nur noch wenige Sekunden bis zum Schlusspfiff und .... es geschah nichts mehr. Es gab einen Sieger und einen Zweitplatzierten. Der kurz aufflackernde Ruf: "Revanche" wurde von den völlig erschöpften Mannschaftsteilnehmer abgelehnt. Sie brauchten R u u h e.

Nur kurze Zeit verging und die nächste sportliche Betätigung stand an: Das Quiz.

Nachdem sich am Vortag die erste Aufregung über das Fehlen des Kontakters gelegt hatte, machte sich Erik, unterstützt von Gero, an die Arbeit und entwickelte in jeder freien Minute Fragen (und Antworten) für das Quiz. Pünktlich zum Beginn dieses Programmpunktes lagen 62 Fragen bereit, die unsere vollste Aufmerksamkeit (und viel Gehirnschmalz) erforderten.

Drei Gruppen mit 5 bzw. 4 Personen gingen an den Start. Ich durfte in einer Gruppe von bekannten und bewährten ACD'lern, Achim, Kurt, Peter und Jörg mitmachen. Leider starteten wir unglücklich. Schnell lagen wir mit 1 Punkt zu 5 Punkten zur Gruppe rund um die "Schapis" zurück. Es waren aber auch schwierige Fragen. Wer kann sich auch so viele Details zu den Unmengen bisher erschienener Science-fiction Filme merken.

Aber je länger die Quizrunde dauerte um so häufiger lautete die Aussage von Erik auf unsere Antworten: "Richtig!" So kam es, dass wir auf der Zielgeraden des Quizes zu unserem Erstaunen sogar an erster Stelle lagen. Jetzt begann das Zittern. Die letzten Fragen entschieden über "Sein oder Nichtsein". Dank des souveränen Auftretens von Achim, Jörg, Kurt und Peter - ich war zum Schluß nicht sehr hilfreich - schafften wir doch tatsächlich den Sieg und lagen uns freudetaumelnd in den Armen.

Der Programmpunkt Grillen ging trotz des Regens reibungslos über die Bühne. Wir alle waren zwischenzeitlich darin geübt.

Langsam nahte ein weiterer, wenn nicht sogar der Höhepunkt des Cons, die Versteigerung.

Die bereits bei Conbeginn öffentlich ausgelegte Versteigerungsware war zwischendurch von den Conteilnehmern besichtigt worden. Wieder gab es Highlights von Pezi. Alle Teilnehmer stellten sich wohl insgeheim die Frage "Wird KDL diese Gegenstände ersteigern?"

Mit etwas Verspätung aber viel Schwung eröffnete unser Auktionator AST die Versteigerung. Zuerst kamen einige Bücher unter den Hammer. Meine Ersteigerungssachen waren noch nicht dabei.

Nach dem Warm up wurde es immer interessanter. Dank geschicktem Vortragen der Versteigerungsobjekte durch AST wurden diese schnell an den Mann (und die Frau) gebracht. Die Spannung wuchs. Die ersten Goldstücke von Pezi wurden aufgerufen. Klaus Dieter steigerte und ... bekam Konkurrenz. Unsere Redaxa bot mit und ... verlor. Beim nächsten wieder der gleiche Ablauf. Nein, nicht ganz. Diesmal hatte Ernie die Nase vorn. So ging es munter weiter und zum Schluss waren die Kunstwerke von Pezi auf Beide verteilt, mit leichtem Vorteil für KDL.

Nach und nach leerte sich der Versteigerungsstand. Auch ich ersteigerte meine Wunschobjekte. Als Achim die Versteigerung beendete, sah ich nur zufriedene, wenn auch zum Teil müde, Gesichter.

Müde, ja dass mußte ich zugeben war auch ich. Dem langen Tag mit den vielen Aktivitäten mußte ein alter Mann Tribut zollen. Da auch Magnus in Ruhe die Eindrücke des Tages verarbeiten wollte, verabschiedeten wir uns gegen Mitternacht und gingen zur Ruhe.

Am Sonntagmorgen ließen wir beide es gemächlich angehen. Aber obwohl wir zum ersten Programmpunkt des Tages, dem Frühstück etwas spät erschienen, war dieser noch nicht stark frequentiert. Schnell war der Grund gefunden: Viele nutzten den Nachprogrammpunkt Nachtunterhaltung sehr intensiv.

Unter den Beteiligten des ersten Programmpunktes des Tages wurde schon einmal ein Resümee des Cons gezogen. Auch Magnus zog Bilanz. Entgegen der ersten Eindrücke war er doch vom Con restlos begeistert und will im nächsten Jahr wieder mit dabei sein. Seine Bilanz endete mit den Worten: "Das könnte mein Verein werden!"

Meine Abschlußworte lauten: Wieder einmal ein perfekt gelungenes (ACD) Familienfest. Dank dem Organisator und allen Teilnehmern.




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