Zurück

Der 2. ACD-Jahrescon 1988
Fast wie Urlaub
von Dirk Fehse


Irgend wann eines schönes Tages flatterte mir die Einladung zu einem weiteren ACD-Treffen ins Haus und mir bangte schon die Unruhe, daß ich an diesen Ereignis nicht teilnehmen kann. Ich also schnell nachgefragt bei meiner Dienststelle, ob ich noch Freischichten zur Verfügung habe und dann alles klargemacht. Dar ACD verlangt ja von einem Opfer...

Dann noch ins Reisebüro und die Tinte dort davon überzeugen, daß sie mir unbedingt 'ne Fahrkarte für Uelzen hin und zurück anzudrehen hat - und sie hatte. Schnellstens noch ein paar Kleinigkeiten zusammengepackt, unter anderem noch einige Ausgaben von meinem ach so genialen wissenschaftlichen SCIENCE NEWS um sie an die Jünger des ACD's zu bringen, doch das Interesse daran war wie immer sehr rege. Mensch Fans, zugreifen ist da angesagt!!

Freitag um 9.00 brummte dann die Weckautomatik über meinen Kopf. Mühsam, Je fast quälend verließ ich mein Nachtquartier, frühstückte ordentlich, traf letzte Vorbereitungen und marschierte dann mit Sack und Pack zum Bus los. Dann Minuten später in eine andere Buslinie umgestiegen, Kudamm entlang. Mist Stau! Zeit wird knapp - Panik! Nächste Station dann ausgestiegen und dann zu Fuß und Gepäck zum Bahnhof Zoo. Uff, endlich angekommen. Zehn Minuten Zeit noch. Waggon vergeblich gesucht, irgendwo erstmal eingestiegen und dann ging's auch schon los. Pünktlich um 12.30 (planmäßig 12.26) fuhr ich dann von Berlin/Helmstedt/Hannover los. Durch drei Waggons heldenhaft durchgekämpft und mir endlich meinen reservierten Sitzplatz gesichert. Uff, dat wär jeschafft war ein Gedanke von mir. Vollkommen außer Puste saß ich da und erholte mich von meinem Kämpfen durch die Waggon. Denkste! Zwei Minuten später kam eine ältere, aber noch vital aussehende Dame mit reichlich viel Gepäck und gesellte sich zu uns. Selbst mein mit Whitesnake bedrucktes T-Shirt schien sie nicht davon abzuhalten mich darum zu bitten, ihr ihre Koffer und Taschen hochzuheben. Was tut man nicht so alles für ältere Leute? Und das, wo ich doch frei hatte und mich nicht weiter körperlich für irgend jemanden anstrengen wollte! Frechheit! Aber egal, jedenfalls war diese Fahrt ein Erlebnis für mich, zumal es auch interressant wurde, allein dadurch, daß sich noch zwei ältere Damen und eine jüngere (lechz) mit mir zusammen im Abteil waren. Wie dem manchmal so ist, fügt das Schicksal einem recht witzige Konstellationen zu.

Es entwickelte sich ein anfangs recht belangloses Gespräch zwischen zwei älteren Damen, wovon die eine aus Kanada kam und Verwandte in der DDR besuchte und noch kurz einen Abstecher in West-Berlin machte, um von dort aus weiterzureisen. Während ich einen älteren Rhodan Roman las, spitze ich meine Ohren und lauschte dem recht interressenten Gespräch der beiden Damen. Ohne daß ich mich in dem Gespräch großartig beteiligte, erwähnte eine der beiden sich unterhaltenden Damen, daß diese irgendwann in Griechenland gewesen sei und sich die Überreste der alten Griechen ansah und eine Art Rückblick auf die vergangenen Geschehnisse selbet gesehen hätte.

Und dann passierte etwas unglaubliches, wovon ich dachte, daß es einfach nicht war sein durfte!

Jene Dame welche aum Kanada kam und ein perfektes Deutsch sprach, meinte so aus heiterem Himmel, daß sie fest an Gedankenübertragung glaube (ohne zu wissen, das sie damit Telepathie meinte).

Man muß sich die Situation mal vor die Augen halten. Da reist man als eingefleischter SF-Freak mit der Bahn und das Schicksal stellt für einen die Weichen so günstig, daß man an so einem Gespräch teilhaben darf. Einfach nur genial sowas, jedenfalls für die Leute, die für sowas 'ne Ader haben !

Anschließend verlief das Gespräch wieder belanglos, so daß es nicht weiter von Interresse wäre, aber diesen kleine Part mußte ich einfach mal erwähnen.

Wetter schlug um in düstere Gewitterwolken, die mich bis Hannover begleiteten und bis Uelzen nicht losließen. Etwas leicht verapätet kam ich dann in Uelzen an, nachdem ich Achim telefonisch erreicht hatte und dieser mich im übertragenden Sinne fast erwürgt hatte, da ich eigentlich etwas früher da sein wollte, als wie vorgesehen. Aber ein Blitz schlug irgendwo in einem Baum ein und fiel genau auf das Gleis, von wo ich aus von Hannover nach Uelzen fahren sollte. Jedenfalls holte Achim mich denn vom Bahnhof ab und brachte mich dann zum Sportheim, wo schon einige Fans auf mich warteten.



Den restlichen Verlauf des Cons möchte ich Birgit überlassen, damit es nicht zu Überschneidungen kommt und damit langweilig werden könnte!




Frauen sind ein seltsamer Kosmos. Aber Wert erobert zu werden.


Zurück