Eindrücke vom 3. ACD-Jahrescon 1989 am 11.-13. August 1989 von Norbert Reichinger |
Als backfrisches ACD-Mitglied konnte Ich es mir natürlich nicht nehmen lassen, den vor der Tür stehenden ACD-Con zu besuchen. Dank der Mitfahrtmöglichkeit im Auto von Ünver Hornung, der mit Frank Linner, Marcus Röhm und Andreas Buschsieweke am Freitag, den 11.8. so um ca. 21.30 Uhr mich abholte, kam ich mit zwei Taschen und einer neuen Taschenlampe um 1.30 ( Sa 12.8.) in Otzberg, Ort: Grillhütte, an. In der Dunkelheit vermochte man zwar nicht viel erkennen, doch plötzlich nach wenigen Metern Weg und Bachüberquerung kam man an den sich lautstark unterhaltenden Fandomlern in der Grillhütte nicht vorbei. Die Grillhütte war überraschend groß, mit einer Theke im Mittelpunkt, und zahlreichen Tischen und Bänken ringsherum. Einige Meter abseits lärmte ein Generator, dessen Dieselmotor den benötigten Strom für die Beleuchtung, Radio etc. erzeugte. (nach dem Lärm zu sch1ießen, dachte ich anfangs an einen Rasenmäher, was von weitem täuschend ähnlich klang, doch wer mäht schon um halb 2 nachts seinen Rasen?? Ich erfuhr aber dann ganz schnell, was der Lärum zu bedeuten hatte...) Händeschütteln und Begrüßen der bekannten Gesichter und kurzes Mustern der sonstigen Anwesenden, waren kaum vorbei, als ich in die ersten Gespräche verwickelt wurde, die die ganze Nacht andauern sollten. Anwesend waren ca. 35 Leute (Samstag knapp 50), man saß an den Tischen und unterhielt sich eifrig, einige Kisten mit Fanzines standen auch darauf (Nachtgruß an Mampf!), so daß man sich jederzeit mit Lesestoff versorgen konnte. Rüdiger Schäfer, Marco Weber, Martin Müller. Marcus Puchmayer, Sascha Hallaschka (der ACD-Clubblödel war auch da). BiFi, Marcus Schmidt, um nur ein paar zu nennen, hielten mich stetig in Trab, so daß mein Einschlafversuch um ca. 3.30 Uhr unterstützt durch nicht leiser Musik, von mir nach einer halben Minute radikal abgebrochen wurde und ich mich wieder zu der diskutierenden "Masse" gesellte. Themen waren genügend da. u.a. Conthema Nr. 1 "Axel John und der Realisten-PRBCBS" wurde leidlich ausgeschlachtet, wenig neues, klar, am meisten Spaß macht es. wenn man ausgiebig über die Person herzieht, die zwar nicht anwesend ist, aber scheinbar als Geist ständig über den Köpfen einiger bekannter Fandompersönlichkeiten schwebt und in den Nacken drückt. Erleichterung kann da nur der Redeschwall mit dementsprechenden Inhalten schaffen. Im Prinzip hatte ich dies vorher erwartet und wurde auch voll bestätigt . Marcus Schmidt hatte einen kleinen Tischcomputer dabei, der später als Conberichtaufzeichner (?) fungierte (ein Stromausfall und das vergessene Abspeichern, ließen einige Daten eliminieren), so konnte man sich hier aus zu Papier, sprich Bildschirm, bringen. "The night was dark and fucking cold", wahrlich ich machte bis zur Morgendämmerung durch, rings um lagen Fans in den Schlafsäcken, ein eiserner Kern von ca. 8 Fans hielt tapfer durch und weckte nach 7 Uhr bereits die ersten Schläfer wieder. Heißer Kaffee und frische Brötchen, serviert nach 8 Uhr vom freundlichen Organisationsduo Birgit Fischer und Udo Emmerich, halfen dem Kreislauf auf die Beine, ich fühlte mich noch erstaunlich frisch, anscheinend hatte ich noch Kondition von einem Zeltlager, gut eine Woche vorher). Der Morgen verging wie im Flug, als es hell wurde hatte ich erstmals die Gelegenheit, das "Congebäude" und die Umgebung genauer zu erkennen. Der Anblick war bombastisch: Die Grillhütte stand rings um von Bäumen umgeben an einem kleinen fließenden Bach, grüne Zweige säumten den Weg über Treppen zu den Toiletten und Waschgelegenheit, direkt am Bach war ein Kinderspielplatz mit Schaukeln, Wippen. (man sieht, der Platz wurde mit Bedacht gewählt) Äcker und Ausblick auf Otzberg (die Grillhütte befand sich außerhalb) konnte ich vor dem Eingang zu dem Hüttengrundstück genießen, das Wetter war ebenfalls auf weitere Aussichten hin, gut. Mittags wurde gegrillt, meine mitgebrachten 3 Bratwürstl waren innerhalb 5maligem Wenden fertig und schmeckten. Nunja' irgendwas fehlte noch. Ich weiß es aber bis heute noch nicht, was es war. Samstag Nachmittag begann nach einiger Verzögerung, das von mir heiß erwartete (ich hatte schon Rüdiger Schäfer mit Fragen nach der Heftung seines ICH 7 durchlöchert) Heften von ICH, INTRA 29, ATLAN Fanzine Nr.1, Pappnasen 3 statt, was einen gewaltigen Stau an auf den Tischen verteilten gedruckten Seiten und auch interessierten Fans verursachte. Achim Sturm griff dann entschieden durch und verdonnerte jeden Schnüffelnden zum Heften, bzw. war eine erstaunliche Anzahl von Heftershelfern an der Arbeit, über Stunden die Werke zu sortieren und heften. Während dieser Zeit wurden Spenden für die abends angekündigte Versteigerung gesammelt, das Ergebnis war ein bis an den Rand und eine Mindesthöhe von 20 cm gefüllter Tisch mit Taschenbüchern. Heften. Zines u. a. Ein neuer Höhepunkt nahte für mich überraschend: Klaus N. Frick samt Freundin und Günther Freuneck, Jürgen Marzi, Thomas Recktenwald u.a. Fans tauchten plötzlich auf und stürmten in die Grillhütte. Rührende Begrüßungsszenen und Augenblicke der Einhalt während des Heftungsprozesses, bestimmten die folgenden Minuten. Bis zur Versteigerung am Abend gelangten schließlich die gehefteten Zines in meine Hände (äh., also je 1 Expl. natürlich!), die ich sofort begutachtete. Das Ergebnis war niederschmetternd. ICH 7 mit gelobtem Cover von mir, schlug mir mit seinem reaktionären, antirealistischem und ultraphantastischen Inhalt, so auf den Magen, daß ich sowohl auf den Grillabend und für drei Stunden auf jegliche Nahrungseinnahme verzichtete. Was Folgen hatte... Rüdiger Schäfer, der mit dem Titel "Ein siegreicher Feldherr", ein Bananen-PRBCBS-Puzzle, allerdings in zusammengefügter Form, veröffentlichte, spielte alle Tasten auf seinem Bananenflügel an, und produzierte ein Werk, das oscarverdächtig ist (man vgl. ALMANACH, F1, Fandomgötter, Oscar). Die durchgemachte Nacht und das hohle Gefühl im Magen (nur dort?) ließen mich schlimmes befürchten, da für den Abend eine lange Kinonacht mit 2 Filmen (Heavy Metal und Dark Star) angekündigt war. Doch zuvor hatte ich die Versteigerung zu durchstehen, was angesichts des Romanangebots und der restlichen Sachen ebenfalls sehr problematisch war. (ich spielte bereits mit dem Gedanken, mein Geld im Garten bis zur Abfahrt zu vergraben, konnte mich aber dann doch noch zusammenreißen). Achim Sturm und dann aushilfsweise Rüdiger Schäfer, brachten die "Güter" unters Fanvolk. Genaueres über die Versteigerung würde den Rahmen dieses Berichts sprengen, ja aufgrund des vorgelesenen PR-LKS-Leserbriefes von Rüdiger Schäfer eines älteren PR-Romans, der versteigert wurde (und für 4,- mit dem Zusatz "ich nehme ihn nur, wenn AST den Brief laut vorliest), den Rahmen völlig auflösen würde. bleibe ich bei meinem persönlichen Resümee: Ich ersteigerte im harten Kampf einen Stapel (noch fehlender!) Ren Dhark Romane für meine Sammlung, einen ALF-Comic, und ca. 10 Robert Straumann s/w-Faltkarten. (Summasummarum: 14.80). Eine knappe Stunde danach brachen die Kinofans mit Autos zum Ortskino auf, ein ganz gemütliches Plätzchen mit Leinwand. Heavy Metal wurde zuerst gezeigt, danach stand Dark Star bereit. Wenige Minuten Filmspannung und dann trat das ein, was kommen mußte, befürchtet war und in hochnotpeinlicher Tatsache eintraf: Ich transistierte! Wohin? Erstmal auf die Schulter meines Nachbarn dann in die 'Realität' (gewidmet Rüdiger Schäfer) wieder zurück. Die durchgemachte Nacht und desselbigen des Tages forderten ihren Tribut: Ich war plötzlich so müde, daß ich zwischen den Action-Filmszenen einschlief und wieder aufwachte. Das ging so 45 Minuten lang, selbst eine Ladung Traubenzucker und ein paar Schluck Cola halfen nichts. Ich verpennte den Schluß des 1. Films. Am Beginn der Pause weckte mich mein Nachbar... 2.Teil des Abends, vielleicht erstaunlich kurz wiedergegeben: Dark Star, 10 Minuten, dann sofort eingeschlafen, Schluß wieder verpaßt, bis auf die Anfangsszenen habe ich keine Erinnerung an den Film mehr, die 10 ,- für die beiden Filme verschwanden im Traum. Wie ich heimgekommen bin, weiß ich auch nicht mehr, am Morgen wachte ich um ca. 7.30 in der Grillhütte auf 7 (7!) Stühlen liegend auf, wo gerade ein Pulk Fans neben mir ein Spontanzine kreirten... Heute, am Sonntag war nicht mehr viel los, einige Gespräche und lockeres Beisammensein, ließen den Con ausklingen. Sonstige Notizen: Beim Quiz (Sa. Nachm.) machte Marco Weber mit seiner Gruppe (inkl. mir) den 3. Platz. Uwe Brunzlow kam Samstags mit dem Fahrrad (über 70 km in drei Stunden, bullyreif..!!) an und hatte einen "Platten". Im Bundeswehrtempo flickte er den Reifen wieder. Achim Sturm ersteigerte eine von mir gespendete CN 134 und ein A3-Poster von mir. Jeder Besucher den Cons erhielt bei Ankunft ein "VISUM" auf den eigenen Namen ausgestellt mit der Inschrift "Dieses Visum berechtigt zum Aufenthalt in der arkonidischen Zone und ist gültig vom 11.8.- 13.8.89 nach terranischer Zeitrechnung". Originell! DANKSAGUNG (da ich dies nicht für selbstverständlich halte) an Birgit Fischer und Udo Emmerich: Die Wahl des Conortes, die Betreuung und Organisation war excellent und erfrischend. Wirklich super! Sasche Hallaschka: für Dein "KOTZ" (jetzt verstehe ich die Leute endlich, wenn von "K.." die Rede ist. Ausrufezeichen²) Rüdiger Schäfer: für die Lektüre von ICH 7 und Pappnasen 3. Ünver Hornung: für die Mitfahrmöglichkeit. Und alle Fans, die WIRKLICH nette Leute sind. Basta! |