Der 8. ACD-Jahrescon
vom 26. - 28. August 1994 in Otzberg-Lengfeld bei Darmstadt im Kuhgraben, genannt "Arkonidische Zone" von "BiFi" Birgit Fischer Und erstens kommt es zweitens anders als man drittens denkt. oder - wie komme ich dazu einen ACD-Con zu organisieren? |
Anmerkung des Webman: die Bilder zum Con-Bericht sind aus dem Intra eingescannt und deswegen nur in SW, da ich nicht über die Originale verfüge. Ich hoffe, man kann was erkennen! Es ist Samstag, 5. März 1994. Ich befinde mich in Esterndorf, dem verschlafenen Nest in der Nähe von München, gegen das Lengfeld die reinste Großstadt ist. Nach einem Frühstück in angenehmer Gesellschaft sitze ich vor einem 200 Jahre alten Bauernhaus und genieße den ersten überraschend warmen sonnigen Tag im Jahr. Um mich herum sitzen ein paar Fandomler und dümpeln wie ich in den Tag hinein. Es ist Con-Time in Esterndorf, denn Marion und Rupert haben zum AxtCon geladen.
Nach Hause zurückgekehrt, mache ich mich Montags gleich an die Buchung des Grillgeländes. Der Termin ist gut, der Kuhgraben an diesem Wochenende noch frei. Herr Heß kann sich noch gut an die Leute vom "Schriftstellerverein" erinnern und knöpft mir gleich die 50 Mark Kaution ab. Der Deal ist perfekt, auch in anderer Hinsicht. Da wir uns in der Vergangenheit immer ordentlich verhalten und nichts kaputt gemacht haben, bekomme ich das Grillgelände zum alten Mietpreis und muß somit auch den Con-Beitrag nicht erhöhen. Die Schlüsselübergabe und Begehung des Kuhgrabens, es haben sich immerhin einige Neuerungen ergeben, wird erst in einigen Monaten stattfinden. Das hat noch Zeit und einen konkreten Termin vereinbaren wir nicht. Bevor ich nach Hause fahre, mache ich noch einen kurzen Abstecher zum Grillgelände. Ich will feststellen, ob sich durch die Fertigstellung des neuen Wasserwerkes eine Verminderung des freien Platzes zum Zelten ergeben hat. Während ich durch das Gelände schlendere, beginne ich mich immer mehr auf den Con zu freuen. Er wird stattfinden, egal was passiert, und Flocky ist die erste Person, die davon erfährt. Wir telefonieren noch am selben Tag und kurz darauf steht die Meldung brandaktuell im FAW. Die erste Anfrage läßt dann auch nicht lange auf sich warten. Es ist Hermann Ritter, dessen Postkarte mit der Bitte um Infos zu mir ins Haus flattert - und dabei habe ich zu diesem Zeitpunkt noch keine. Ein Infoblatt muß also her. Nun heißt es die Unterlagen der vergangen Cons heraussuchen, durchsehen und dann ein neues erstellen. Dies tue ich in der Firma, denn zu Hause habe ich keinen Computer. Es liegt nahe, daß ich für mich auch gleich beschließe, diesen Zustand zu ändern und mir einen eigenen Computer zuzulegen. Ich denke so an Mai oder Juni und rede während des nächsten Aschaffenburger SF-Stammtisches mit Mampf. Das erstellte Infoblatt peppe ich noch mit Fred Feuerstein auf und bin damit cineastisch hochaktuell und zufrieden. Zu spät merke ich, daß sich im Text ein paar Unterlassungssünden eingeschlichen haben. Das Intra ist schon in der Druckerei. Rüdiger Schäfer meldet sich an und ist damit schneller als das INTRA, das erst einen Tag später bei mir eintrifft. Ich wohne eben auf dem Land, da dauert alles etwas länger. Eine Anmeldung habe ich auch von Carsten Giese und Frank Schneider erhalten. Noch nie von Ihnen gehört, aber man wird sich schon noch kennenlernen. Rüdiger, der laut Anmeldung einen Arzt und zwei Schwestern mitbringen will, kenne ich dafür um so besser und habe ihn gnadenlos für das Quiz eingeplant. Natürlich ist seine Ankündigung eine leere Versprechung, aber ich habe ja auch kein Krankenhauspersonal auf dem Con erwartet. So schlimm sind die ACDler nun doch nicht. Außerdem haben wir mit Andy Schäfer und Jürgen Eglseer unsere clubeigenen Sanitäter. Leider wird es ihnen auch nicht gelingen, Onkel Hotte für diesen JahresCon wiederzubeleben. Ich überlege daher, das Quiz schon auf Freitag gegen Mitternacht zu legen. Die Pläne mit einer Dia-Show habe ich längst aufgegeben, da ich am ersten Con-Tag wohl anderes zu tun habe, als Dias vorzuführen. Flocky meinte zwar kürzlich, man müßte einfach alle Leute so deligieren, daß man als Veranstalter selbst fast gar nichts mehr tun muß, aber wem ich eine Dia-Show aufs Auge drücken kann, das weiß ich dann doch nicht. Man spricht von Flaute im ACD. Ich rechne daher mit höchsten 40 Teilnehmern und gedenke mich wegen des Cons nicht verrückt zu machen und alles ganz locker anzugehen. Mein Tagesablauf ändert sich nicht, nur in der Mittagspause sitze ich am Computer und schreibe Briefe. Einer geht an Peter Griese, aber der meint, er hätte keine Zeit. Ein anderer geht an Uschi Zietsch, die sich über die Einladung freut und hofft, daß sie kommen kann. Schlafen würden sie und ihr Mann im Auto, was ich bemerkenswert finde. Welcher Autor schläft schon freiwillig im Auto? LKS-Onkel Wolfgang Kehl jedenfalls nicht. Für ihn und seine Frau muß ich ein Zimmer buchen und entscheide mich für die Pension Erika, die fast direkt vor den Toren der Veste Otzberg (eine alte Ritterburg) liegt. Dafür ist Wolke aber auch einer der ersten, die den Con-Beitrag bezahlen. Und Bier spendieren will er auch noch. Es geht um 30 Liter von dem Zeug, das ich nur im äußersten Noffall anrühren würde, da meine Geschmacksnerven Bier als äußerst bitter empfinden. Aber ich bin sicher, daß die Spende schnell verbraucht sein wird, auch wenn ich mich nicht an deren Vernichtung beteilige. Irgendwann stelle ich fest, daß ich den 40. Geburstag meines Cousins am 28.08. vergessen habe. Besonders peinlich daran ist, daß die Familie in der Parallelstraße wohnt und zudem am 26.08. der Sohn meiner Cousine seinen ersten Geburtstag feiert. Kommen irgendjemand die Daten bekannt vor? Genau, es ist exakt am Wochenende des JahresCons. Ich überlege, wie ich beides gleichzeitig am besten regeln kann und denke, daß es machbar ist. Am Freitag morgen will ich bei Gabi samt Junior Marius vorbeischauen und mir Sonntags das Abendessen bei Otmar nicht entgehen lassen. Schließlich sollten alle Besucher des Cons am Sonntag Abend schon weg sein. Zu diesem Zeitpunkt denke ich noch, daß das alles gar kein Problem ist. Ich bekomme Post von Pabel-Moewig. Anstatt der erwarteten Werbung enthält er ein Brieflein und die Anmeldung zum Con von Klaus N. Frick. Klaus übernachtet natürlich bei Hermann Ritter in Darmstadt und schreibt etwas davon, daß er eventuell mit dem Fahrrad kommen will. Da bin ich doch platt. Frick und Fahrrad, ob das was wird? Ünver Hornung hätte gern ein Einzelzimmer und ich muß feststellen, daß die Lengfelder Pension und Bäckerei Müller eine eigene Hochzeit an meinem Con-Wochenende feiert. Während des 4. BiFiCons hatten sie Silberhochzeit. lrgenwie suche ich mir immer die falschen Daten aus. Ünvus muß also auch nach Otzberg-Hering in die Pension Erika. Wie Uschi im Auto schlafen will dagegen Robert Musa. Zumindest schreibt er das auf seiner Anmeldung und bietet gleichzeitig seinen Thekendienst an. Das finde ich gut, denn ich hatte ihn schon für diese Aufgabe ins Auge gefaßt und daher übernachtungsmäßig mit ihm auch etwas anderes vor. Mit ziemlicher Sicherheit wird er nicht im Auto übernachten. Im übrigen ist niemand besser als Robert dafür geeignet, um hinter der Theke als ruhender Pol die ACDler-Meute in Zaum zu halten, er ist zuverlässig und ordentlich und hat außerdem "die Ruhe weg", was er in der Vergangenheit schon oft bewiesen hat. Wer könnte es also besser als er? Anfang Mai ist ColoniaCon in Köln. Ich mache dort ein bißchen ACDCon-Werbung und bringe eine Menge weiterer Anmeldungen mit nach Hause. Die Infos und Wegbeschreibungen gehen weg wie warme Semmeln. Mitfahrgelegenheiten kann ich auch gleich vermitteln und das Geld bei fast allen kassieren - und Sascha Hailaschka will Olaf G. Hilscher zum Con mitbringen, obwohl es eigentlich eher umgekehrt ist. Was will ich mehr? Leider hat Uschi noch keine Annung, ob es bei ihr klappt, aber dafür zeigt Kollege Peter Terrid Interesse. Er würde gern kommen, aber rechnen tue ich nicht mit ihm. Schließlich erzählte er mir gleich im nächsten Satz, daß es seine Lebensgefährtin gar nicht so gern hätte, wenn er dauernd abwesend sei. Ganz nebenbei bringt mir der ColoniaCon auch noch ein paar lustige Vormittagstelefonate mit Andy Schäfer und Jürgen Wamers ein, die mich wechselweise anrufen und immer wissen wollen, was der eine über den anderen gesagt hat. Tja, ist schon lange her, seit ich das letzte mal so verliebt war. Mein Arbeitgeber hat die Angewohnheit im Sommer für die Dauer von zwei Wochen das Unternehmen zu schließen und die Mitarbeiter in den Urlaub zu schicken. 1994 waren das die letzten beiden Juli-Wochen. Da ich eine größere Autoreparatur zahlen durfte, habe ich den Kauf des Computers verschoben und sitze nun ohne da. In die Firma kann ich nicht und manuell immer wieder die gleichen Texte zu schreiben, dazu habe ich keine Lust. Nicht im Urlaub, auch wenn ich ihn durch unglückliche Umstände zu Hause verbringe. Die noch nicht verteilten Wegbeschreibungen müssen also noch etwas länger warten. Dafür gibt es dann aber auch einen netten Brief mit Vorschlägen zu Mitfahrgelegenheiten (sofern sich welche finden lassen). Ich plane dafür die ersten beiden Arbeitswochen im August ein und finde das optimal. Schließlich hatte ich beim letzten BiFiCon das Problem, daß die frühzeitig über den ACD verteilten Wegbeschreibungen von den Leuten einfach nicht registriert, oder vergessen und verlegt wurden. Damals kamen dann die Anfragen "...kannst Du mir noch mal...", "...tut mir leid, aber ich habe...", "...was, das lag dem INTRA bei???..." und so weiter. 1994 sollte mir das nicht mehr passieren. Ich halte es also für völlig ausreichend, wenn ich drei Wochen vor dem Con die Wegbeschreibungen verschicke. Außerdem steht dann das Programm fest und kann gleich mitgeteilt werden. Nun ja, daß es mir zum Ende der ersten Arbeitswoche plötzlich sehr schlecht geht und man den Notarzt in die Firma bestellt, das konnte ich vorher nicht wissen. Meine ganzen Planungen sind mit einem mal über den Haufen geworfen und es zeigen sich die Nachteile, wenn man einen Con ganz alleine organisiert und keiner da ist, der einspringen kann. Eigentlich wollte ich an jenem Tag die Con-Badges fertig machen, nachdem die Post einen Brief mit der Vorlage von Pezi gebracht hatte. Aber es kommt eben irgendwie immer etwas anders als man denkt. Joachim Müller aus Berlin ruft an und fragt, ob ich seine Anmeldung mit der Bitte um Zimmerreservierung bekommen hätte. Klar habe ich - aber noch nichts zurückgeschrieben. Die Zimmer sind längst gebucht. Das bringt Joachim ins straucheln, wollte er mir doch mitteilen, daß er nun ohne seine Familie käme und das Zimmer gar nicht benötigt. Ein paar Stunden später telefonieren wir erneut. Es bleibt alles so, wie es auf der Anmeldung steht. Eva und Christoph kommen mit und ich frage mich, wo die Anmeldung von Dirk Fehse bleibt. Nun hätte er endlich mal eine Mitfahrgelegenheit und kommt nicht zum Con. Ganz nebenbei erfahre ich noch, daß die in der Mitgliederliste aufgeführte Adresse von Joachim falsch ist. Dort wohnt er schon lange nicht mehr und bekommt daher sein Intra in der Regel zwei Wochen später als die restlichen Mitglieder. Er müsse damit leben meint er, weil man trotz seiner Mitteilung die Adresse nicht geändert hätte. Ich vertröste ihn auf Dieter Reich, den er während des ACDCons kennenlernen und mit ihm bei dieser Gelegenheit gleich alles regeln kann. Dieter wird am Samstag da sein, das weiß ich von Rüdiger. Angemeldet hat er sich nämlich nicht. Wenn ich die sich aus den mündlichen und tatsächlichen Anmeldungen ergebende Zahl ermittle, dann bin ich bei etwa 50 Con-Teilnehmern. Intern rechne ich mit einem Ausfall von 10% und habe die Erkenntnis, daß dieser Con zumindest die gleiche Größe wie mein letzter aufweisen wird. Ist also doch nichts mit klein und gemütlich. Ich werde wohl nicht die Zeit haben, um mich mit meinen Gästen richtig unterhalten zu können. Wirklich schade. Schließlich kommt auch noch die Veröffentlichung des Cons auf der LKS von Perry Rhodan, Band 1718/30. Kalenderwoche, über die mich Klaus schon vorab während des ColoniaCons informiert hatte. Ich kann nicht behaupten, daß ich davon begeistert war. Indirekt hat Klaus aber dafür gesorgt, daß ich die Hefte doch noch etwas länger weitergekauft habe. PR selbst lese ich schließlich schon lange nicht mehr, wollte diese LKS aber auf keinen Fall verpassen. Und da stand es nun: "Liebe Perry Rhodan-Freunde, für gewöhnlich finden sich Veranstaltunshinweise in den Clubnachrichten im PR-Report. Diesmal möchte ich aber auch im Vorwort zur LKS auf eine Veranstaltung eingehen. Der ACD (Atlan Club Deutschland) ist bekanntlich ein der Atlan-Serie nahestehender Club. Er bringt auch die Atlan-Fanzine-Serie heraus. Jedes Jahr veranstalten die Atlanter einen eigenen Con, und dieses mal findet er ziemlich zentral mitten in Südhessen statt. Termin ist der 26. bis 28. August 1994. Informationen gibt es bei ... Voraussichtlich werden an diesem Con Perry Rhodan-Redakteur Klaus N. Frick sowie Euer LKS-Onkel teilnehmen." Danach kommt dann ein Leserbrief von Marcel und seinen Rittern aus schwindelnder Höhe mit der Erkenntnis, daß ihm die vierte Dimension einen Strich durch die Rechnung macht. Und bei mir kommt die Erkenntnis, daß aus ACDlern plötzlich Atlanter wurden. So schnell geht das. Vielleicht sollte ich die arkonidische Zone in Atlantis umändern. Ich werde darüber nachdenken. Peer Steffenhagen ruft an und will wissen wie weit die Con-Vorbereitungen sind und überhaupt. Er hat noch keine Ahnung, ob er selbst zum Con kommen will oder nicht und macht es davon abhängig, welche Leute ihr Kommen zusagen. Nachdem wir über eine Stunde telefoniert haben und er mir erklärt hat, wie ich den Con zu organisieren und was ich noch alles zu besorgen habe, meint er, daß er doch noch einmal anrufen würde. Kurz darauf klingelt das Telefon erneut, was zu diesem Zeitpunkt aber schon fast normal ist. Es ist nicht Peer, sondern Markus Stähli, ehemaliges ACD-Mitglied und ein langjähriger Brieffreund aus der Schweiz. Markus bringt es tatsächlich fertig mich mit seiner Con-Anmeldung völlig zu verblüffen. Einen Freund bringt er auch gleich mit. Ich weiß gar nicht mehr, wie oft ich Markus schon eingeladen habe. Geklappt hat es mit seinem Besuch nie. Und nun habe ich im letzten Brief in einem Nebensatz erwähnt, daß da wieder ein BiFiCon stattfindet - und er meldet sich an! Da war ich platt und es war natürlich eine der beiden Anmeldungen über die ich mich am meisten gefreut habe. Abgehen von einigen Telefonaten ist alles noch ziemlich ruhig, aber ich ahne schon, daß es nur die berühmte Ruhe vor dem Sturm ist. Ein Anschreiben mit der Bitte um Hilfe habe ich von Peter Marcotte erhalten. Peter wollte eigentlich schon 1993 Mitglied im ACD werden, hat Geld geschickt und nie wieder etwes von uns gehört. Ich rufe Kontakter Schäfer an. Die Sache stellt sich als ziemlich mysteriös heraus und fast nebenbei erfahre ich, daß Frank Möller auch zum Con kommen will. Zusammen mit seiner Freundin meint Rüdi. Und ich denke mal wieder, würden sich die Leute doch auch mal bei mir melden. Es ist ganz wichtig zu wissen für wie viele Leute beispielsweise Frühstück zu kaufen ist. Man soll es ja nicht glauben. Mit John Lochhas telefoniere ich auch. Es ist geplant das "richtige" EXTRAVENÖS am Con zu verteilen, aber es soll eine Überraschung sein, genauso wie die geplante Anwesenheit von Zeichner Robert Straumann und dem einzigen lebenden Ehrenmitglied Florian. Ich bin gespannt, wie viele Leute sich über die Fake-Nummer ärgern, den Gag kapieren oder die Minisalami-Anforderung abschicken werden. John möchte das auch gern wissen. Im übrigen möchte ich an dieser Stelle bemerken, daß man auch mich mit der Fake-Ausgabe überrascht hat. Ich war nicht informiert. Auch nicht darüber, was es denn mit der Veröffentlichung meiner Adresse im Zusammenhang mit einer Postkartenzusendungsaktion zu tun hatte. Aber ich habe mich köstlich darüber amüsiert. Ganz im Gegensatz zu manch anderen. Peer war da auch etwas säuerlich und erzählte mir später, er habe die Fake-Nummer nach der Einsendung des Abschnittes verbrannt. Am schnellsten reagiert Harald Bestehorn. Ich besitze die EXTRAVENÖS-Nummer gerade mal 2 Tage, da ist sein Minisalami-Bon schon da. Peer ruft wieder an. Er weiß immer noch nicht, ob er kommen will und ich kann ihm nicht sagen, was er wissen will. Ich könnte schon, aber ich habe Stillschweigen versprochen. Folglich verläuft das Gespräch auch ziemlich lustig und ich lebe immer in der Angst mich zu verplappern. Außerdem weiß ich nicht genau, was Peer weiß. Eine Karte aus dem Urlaub erreicht mich von Joe Rotter. Er käme mit seiner Frau und sie bräuchten ein Doppelzimmer bis Montag, steht dort. Prima denke ich, denn von Herrn Kehl traf gleichzeitig die Mitteilung ein, daß er und seine Kerstin nun doch kein Zimmer benötigen. Sie würden am Sonntag in Urlaub fahren. Sofort denke ich an meinen Programmablauf und fmge mich, ob dieser nun geändert werden muß. Aber es ist alles in Ordnung. Die Termine können bleiben und ich erfahre außerdem durch einen Rückruf, daß die frischgebackenen Eheleute erst am Samstag kommen und am gleichen Tag auch wieder fahren werden. Joe bekommt nun also das Zimmer von Wolke. Ich rufe in der Pension Erika an und kläre das mit dem Montag. Über einen Arbeitskollegen besorge ich für das obligatorische Fußballspiel einen schönen ledernen Fußball. Dummerweise habe ich als Laie keine Ahnung, daß man die Dinger dann auch noch aufpumpen muß. Nun liegt dieses zerknautschte Etwas, das einmal ein runder Ball werden soll, bei mir im Zimmer und ich weiß nichts damit anzufangen. Zumindest bis zum nächsten Trainingstag der Lengfeldkicker nicht. Aber schließlich ist es soweit und ich kann den "Ball" im Sportheim vorbeibringen und aufpumpen lassen. Selbst hätte ich das wohl nie hingekriegt und Rasty hat doch auch so seine Schwierigkeiten mit dem Teil. Ich konnte ja auch nicht ahnen, daß sich mein Ball nicht mit dem Kompressor aufpumpen läßt. Dafür kläre ich dann gleich mit dem Sportwart die Duschen- und Platzbenutzung für das Fußballspiel ab. Die reguläre Fußball-Saison hat zum Zeitpunkt des ACDCons schon begonnen und es findet doch tatsächlich ein Spiel am Samstag statt. Da ich gedenke, den kleineren Übungungsplatz für das ACDler-Turnier zu nehmen, ist das Spiel an sich kein Problem, aber wir müssen bis nachmittags 3.00 Uhr die Duschen geräumt haben. Das Fußballspiel muß also früher stattfinden und ich beginne mich zu fragen, wie ich die Leute nach einer langen ersten Con-Nacht dazu motivieren kann, schon um 11.30 Uhr am Sportplatz zu sein. Peer ruft wieder mal an und nervt mich mit seiner Fragerei nach den Kilometerabständen zwischen den Ortschaften Lengfeld, Reinheim und Groß-Umstadt. Außerdem will er wissen, welche der Ortschaften im Norden, Süden, Osten oder Westen liegen. Da er immer noch nicht weiß, ob er kommt will, will ich wissen, was das alles soll. Aber er läßt mich für weitere 24 Stunden im Dunkeln tappen. Dann kommt die Auflösung. Peer plant, sich per Hubschrauber in die arkonidische Zone fliegen zu lassen, zu landen und dann John Lochhas, Robert Straumann und mich zu einem Rundflug einzuladen. Einen Moment zweifle ich ernsthaft an seinem Verstand und denke, daß das alles gar nicht wahr sein kann. Aber das ist es und ich erfahre, daß Peer schon immer mal mit einem Hubschrauber fliegen wollte. Wieso also allein, wenn er während des Cons die Gelegenheit hat, mit den Leuten seiner Wahl in die Luft zu gehen. Wer greift denn da noch zu HB? Außerdem ist HeliService in Egelsbach viel billiger als ensprechende Anbieter in seiner Wohngegend und zusätzliche Gebühren für Start und Landung fallen hier nicht an. Da spart er sogar noch was. Ich jedenfalls bin von der Möglichkeit, zum ersten Mal in meinem Leben mit einem Hubschrauber zu fliegen, ganz fasziniert. John und Robert wissen noch nichts von ihrem Glück und nach den Vorstellungen von Peer sollen sie auch erst davon erfahren, wenn der Hubschrauber beim Grillgelände landet. Aber bei schlechem Wetter gibt es keinen Flug, und es ist kühl und regnerisch geworden in den letzten Tagen. Im Geiste sehe ich die Zelte im Grillgelände schon im Schlamm versinken und hoffe nicht nur wegen des Fluges auf Sonnenschein.
Die Veröffentlichung auf der LKS zeigt nicht nur durch die Anmeldung von Udo Classen Wirkung. Ich beantworte so einige Anfragen zum Con, von den Leuten höre ich dann in der Regel nichts mehr. Meist sind sie eh so jung, daß sie schwer zu den ACDlern gepaßt hätten. Einen Perry-Con á la Pabel-Verlag kann ich ihnen ja auch nicht bieten. Was wollen sie also bei mir? Aus Österreich meldet sich Adolf Faber und möchte gern mit ein paar Freunden anreisen. Ich schicke ihm die Con-Infos und ein paar Zeilen, und höre auch von ihm nichts mehr. Und dabei hatte ich mich schon über die Abordnung aus Österreich gefreut. Klaus-Dieter Ludwig und der ehemalige Terra Astra-Autor Benno Maidhof-Christig mit seiner Frau gehören zu den wenigen, die es dann doch wagen, sich zum Con anzumelden. Aber die sind ja auch schon etwas älter. Die Voranmeldungen erhöhen sich auf stolze siebenundsiebzig und diese Anmeldezahl vergebe ich an Peer. Er meint zwar immer noch, daß er bei Regen (und dem damit verbundenen Ausfall des Fluges) nicht zum Con kommen würde, aber das ist mir jetzt egal. Es muß einfach wieder besseres Wetter geben. Dieser JahresCon verspricht schließlich, der mit den meisten Besuchern in den Analen des ACDs zu werden. Sogar Andreas Fielitz meldet sich an. Telefonisch gehe ich mit meinem Main-Gopher Udo E. die Getränkeliste durch. Ich bin absolut unsicher, wieviel von was ich für eine solche Teilnehmerzahl ordern soll - und das Wetter ist immer noch unbeständig. Mit dem Lengfelder Getränkehandel vereinbare ich einen Kommissionskauf und gebe eine Vorbestellung ab. Wir vereinbaren, daß ich am 25.08. erneut vorbeischaue und dann die tatsächliche Menge bestelle. Es soll dann auch geklärt werden, wer die Getränkekisten ins Grillgelände bringt und wann das passieren soll. Ich werde dies direkt mit Heinz vereinbaren, da sich der Inhaber des Getränkehandels zum relevanten Zeitpunkt im Urlaub befindet. Gleiches gilt im übrigen auch für den Vermieter des Grillgeländes. Herr Hess ist über das Con-Wochenende auch im Urlaub, die Schlüssel muß ich also früher als geplant abholen und mich erkundigen, wer als sein Stellverteter mein Ansprechpartner bei Schwierigkeiten ist. Nebenbei stelle ich noch fest, daß unsere Vorzeige-Metzgerei Urlaub macht und am Con-Wochenende ein Einkaufschaos vorprogrammiert ist. Na prima. Mehr kann letzt wohl nicht mehr schief gehen. Peer ist mal wieder dran. Es gibt Schwierigkeiten mit dem Hubschrauberflug da die Genehmigungsfrist für eine Landung ca. drei Wochen beträgt. Die Leute von HeliService haben ihm mitgeteilt, daß man seinen Plan nicht mehr verwirklichen kann. Es sind noch genau 9 Tage bls zum Con. Er hätte es sich eben doch etwas früher überlegen müssen. Zwar ist das ziemlich schade, wäre das doch der Gag schlechthin gewesen, aber irgendwie bin ich auch erleichtert, daß mich nun kein Hubschrauberpilot besucht, um mit mir vor Ort einen geeigneten Landeplatz auszuwählen. Zeitlich hätte mich das doch in Bedrängnis gebracht. Wenn wir im Büro nicht über alle Maßen in Arbeit stecken würden und mein Chef nicht so eine verkorkste Meinung über das Thema Urlaub hätte, dann würde ich schon die ganze Woche vor dem Con Urlaub nehmen. Aber so wird daraus nichts und es bleibt bei den schon eingereichten drei Tagen, auch wenn er versucht, sie mir abzuschwatzen. Ich muß ihm bestätigen, daß wir mehr als genug zu tun haben und darf ab Donnerstag in Urlaub gehen. Den Montag nach dem Con brauche ich nur zum erholen. Ich werde eben alt. Mit Peer vereinbare ich durch die Situationsänderung, daß ich am Samstag mit den beiden Mitfliegern nach Egelsbach zu HeliService fahren und ihn dort treffen werde. Natürlich soll es nach wie vor eine Überraschung für John und Robert sein. Sie sollen erst vor Ort am Flugplatz davon erfahren. Zusammen werden wir dann zu einem Rundflug von 45 Minuten Dauer starten - und ich darf gnadenlos fotografieren. Fotobeschränkungen gibt es nämlich schon seit 1991 nicht mehr. Während ich mich auf den Anblick des Kuhgrabens von oben freue, denke ich laut darüber nach, ob John und Robert einen Helikopterflug auch vertragen. Prompt erzählt mir Peer etwas von Johns gesundheitlichen Problemen mit Höhen und daß dieser zum Beispiel nie mit dem Flugzeug nach England fliegen würde. Oh Peer! Ich telefoniere im Anschluß gleich mit Alexandra und weihe sie ein. John darf in dieser Zeit das Schlafzimmer nicht verlassen, aber er kann immerhin weich liegen und sich entspannen, auch wenn ich nicht glaube, daß er das tut. Schließlich hat John schon Wind davon bekommen, daß Peer eine Überraschung plant und macht sich so seine Gedanken. Vor allem nachdem ich jetzt auch noch deswegen anrufe und mit Alexandra sprechen will. Sie beruhigt mich jedenfalls, ein Hubschrauberflug wäre für John kein Problem und sie verspricht mir, sobald sie in Basel angekommen sind, Patrizia zu informieren und entsprechende Erkundigungen über Robert einzuholen. Nach John ist Udo dran. Er hätte Arno Behrend während des letzten Regionalgruppentreffs der Niederrheiner überredet zum ACDCon zu kommen und ihn gleich bei Bernd Schäfer ins Auto quartiert. Nun solle ich doch so gut sein und Arno noch eine nette Karte schreiben, denn Udo will, daß Arno auch wirklich kommt. Gar kein Problem, das mache ich doch glatt. Schließlich will sich einer der Niederrheiner zu meinem Con verirren und das ist zumindest etwas, was MaHo schon immer versprochen aber nie gehalten hat. Arno jedenfalls bekommt seinen Platz in meiner Anmelderliste und eine Karte mit dem Köder, daß Jürgen Thomann auch zum Gon kommen würde. Außerdem ist Christine ja auch noch da. Von mir ganz zu schweigen (höhö). Eigentlich wollte ich vor dem Con noch einmal richtig ausschlafen. Daraus wird natürlich nichts. Zu Bett gehe ich immer später und am Urlaubs-Donnerstag habe ich gleich morgens einen Termin beim Arzt. Jürgen Menge möchte wissen, wann man in der Geschenkartikelfirma Hach am Samstag einkaufen kann und gegen 11.00 Uhr bin ich schon in Egelsbach. Der Flugplatz ist ausgeschildert, ich fahre hin - und stehe vor einem Maisfeld. Links geht es in eine Anliegerstrafle in Richtung Wald, rechts in ein Wohngebiet, von weiteren Hinweisschildern keine Spur. Daß ich mich nicht verfahren habe erkenne ich einzig und allein daran, daß mir gegenüber, also hinter dem Feld, ein Flugzeug landet. Ich frage mich durch und erfahre, daß diese Straße erst im nächsten Jahr fertiggestellt werden soll. Toll! Das Hinweisschild haben sie wohl schon pro forma angebracht. Dank der Suche brauche ich eine Stunde, um zum Flugplatz zu kommen. Für die Fahrt mit John und Robert muß ich mir also einen anderen Weg suchen. Am Flugplatz angekommen stelle ich fest, daß sich HeliService praktischerweise gleich gegenüber dem Parkplatz befindet. Spontan beschließe ich mal einen Blick in das Gebäude zu werfen und mich mit den Örtlichkeiten vertraut zu machen. Ein freundlicher Herr am Empfang begrüßt mich und erweist sich als bestens informiert. Meine Ankunft war ihm schon angekündigt worden - natürlich von Peer. Und dabei hatte ich nur vor, auf den Parkplatz und dann gleich wieder nach Hause zu fahren. Herr Müller zeigt mir mal schnell die Helikopterhalle und wir gehen weiter zu den Schulungsräumen für die Piloten. Dort gibt es nämlich ausreichendes Kartenmaterial und wir wollen gleich die voraussichtliche Flugroute festlegen. "Unser" Hubschrauber ist zur Zeit unterwegs, ich kann ihn also nicht besichtigen. Für den Rückweg nach Lengfeld benötige ich nur 45 Minuten und freue mich Über das schöne warme und sonnige Wetter. Nachmittags steht Udo am Bahnhof und will abgeholt werden. Zusammen mit meiner Mutter fahre ich zum Darmstädter Bahnhof und dann durch Udo verstärkt weiter zum Selgroß, um dort ACD-Großeinkäufe zu tätigen. Den Einkaufsausweis habe ich mir in der Firma geborgt und heiße nun Schuchmann. Insgesamt geben wir fast 400 Mark aus. Nicht alles davon ist für den ACD, aber ich bin trotzdem pleite. Dummerweise gebe ich auch noch an, daß wir bar bezahlen. Erst danach kommt meine Mutter auf die Idee, daß sie ja einen Scheck dabei hat. Nun ist es zu spät und wir müssen zusammenlegen. Die große Abrechnung erfolgt dann zu Hause. Während meine Mutter noch weitere Einkäufe in Lengfeld erledigt und dabei von mir den Auftrag erhält, in der Metzgerei den zu erwartenden Andrang nach Grillfleisch zu melden, fahre ich mit Udo zum Getränkehandel. Die tatsächliche Bestellung umfaßt 27 Kisten und wird von Heinz gegen 10.00 Uhr am Freitag zum Kuhgraben gebracht. Er muß sich dafür eine Rolle leihen, der kleine Lieferwagen macht schließlich zusammen mit dem Eigentümer Urlaub. Auch an diesem Abend steht das Telefon nicht still. Müller jr. ruft an und meint, daß er zusammen mit Almut zu Con kommen wird. Nebenbei möchte er auch noch wissen, welch illustren Gäste an dem Wochenende zu erwarten sind und ob sich der Einsatz als rasender Fandom Observer-Reporter lohnt. Na, dann soll er mal. Schließlich findet ja auch die Perry-Club e.V.-Besprechung während des Cons statt und einige Leute werden sich nur deshalb nach Lengfeld verirren. Gucky meldet sich noch zusammen mit einem Freund an und ich erfahre, daß es im südlicheren Bayern schon den ganzen Tag regnet. Zum Glück wohne ich in Hessen, die Schlechwetterfront ist hier schon weitergezogen und hat einem hervorragenden Con-Wetter Platz gemacht. Ich hoffe, daß es so bleibt und stelle durch ein Telefonat (was auch sonst) fest, daß Herr Sturm eine falsche Wegbeschreibung ins Netz gegeben hat. Achim verrät mir auch noch, daß er Christina Waldeck mitbringt und Thomas Seeling zum Con kommen will. Den kenne ich zwar nicht, aber er ist DFÜler und hat somit die falsche Wegbeschreibung. Da ich nicht vorhabe, ihn und auch andere zur Kakteenzucht André zu schicken, telefoniere mit Mampf damit dieser eine berichtigte Wegbeschreibung ins Netz gibt und im besonderen besagtem Thomas selbige mitteilt. Mampf hätte ich gern für die Versteigerung, auch wenn er sie nicht in Strapsen macht. Aber er meint, Hermann R. aus D. könnte das doch viel besser als er und ich solle ihn doch erst einmal fragen. Und es ist schneller Freitag als man denkt! Der ACD-JahresCon beginnt offiziell um 14.00 Uhr. Jürgen Thomann kommt etwas früher und wird von mir am Bahnhof abgeholt. Zuvor werden aber noch die Getränke in den Kuhgraben gebracht und Udo ist fleissig mit dem Verstauen in die Container beschäftigt. Die Besorgung des Wechselgeldes für die Con-Kasse steht noch auf meinem Programm und Grillfleisch muß noch gekauft werden. Letzteres will ich zusammen mit Alexandra und John tun, die ihre Ankunft für 11.00 Uhr geplant und auch noch kein Fleisch eingekauft haben. Aber die beiden lassen auf sich warten. Als es schließlich doch noch an der Haustür klingelt bin ich gerade mit den ACDler-Clubansichten beschäftigt, die 1989 für den damaligen (auch bei mir stattgefundenen) JahresCon erstellt wurden und in diesem Jahr versteigert werden sollen. Entgegen meiner Erwartungen stehen Joe Rotter und seine Frau vor der Tür und grinsen mich an. Sie sind tatsächlich da. Schon einmal hatte Joe geplant, den Urlaub mit einem JahresCon bei mir zu verbinden. Damals kam nur das Telegramm, daß es zeitlich doch nicht klappen würde. Aber dafür ist er ja jetzt da. Eigentlich müßte ich ja die Con-Badges beschriften, aber die Fahrt mit den beiden Nordlichtern zur Pension verschiebt diese Arbeit auf später. Und natürlich habe ich "später" noch weniger Zeit als im Moment. Ich hätte die Badges doch schon am Vortag beschriften sollen, aber jetzt ist es zu spät für diese Einsicht. Ursprünglich sollte alles ja auch ganz anders laufen und die Badges einen Computer-Nameneindruck erhalten. Aber das war nichts. Genausowenig wie mein Vorhaben, die Wolke-Bier-Spende mit einem speziellen Con-Etikett zu kennzeichnen. Da es müßig ist, sich jetzt über verpaßte Chancen und Ideen Gedanken zu machen, labere ich noch ein paar Minuten mit Joe, schaue mir das Pensionszimmer der beiden an und lasse mir die Schlüssel der anderen Zimmer geben. Da ich nicht weiß, wann die einzelnen Leute mit Zimmerreservierung eintreffen werden, habe ich schon vorher mit der Vermieterin vereinbart, sämtliche Schlüssel vorab in Empfang zu nehmen. Jetzt fehlt mir nur noch John zu meinem Glück. Die Pension Rübeck lasse ich also aus und fahre stattdessen zurück nach Hause, lade mein Auto voll und fahre zum Ausladen ins Grillgelände. Sehr praktisch, daß es dort einen "Hintereingang" gibt. So kann man direkt ins Gelände hineinfahren und spart sich das sonst fällige Treppensteigen. Bewegung werde ich schließlich in den nächsten Stunden und Tagen noch genug bekommen.
Während Udo als mein Main-Gopher alle Fäden in der arkonidischen Zone fest in der Hand hält, fahre ich nach Hause, um die Badges weiter zu beschriften und auf die Bank zu gehen. Danach muß ich noch ein paar Besorgungen erledigen und die Kleinigkeiten holen, die wir zu Hause vergessen haben. Irgendwas vergißt man nämlich immer - und wenn es nur das Teesieb für Earl Gray ist. Außerdem muß ich noch mal in den Copy-Shop. Durch diverse kurzfristige Anmeldungen reichen mir nämlich die kopierten Badges nicht. Bei dieser Gelegenheit soll ich dann auch noch ein paar Kopien für Udo machen und ich schleppe alte Perry-Hefte mit mir herum. Einer der Angestellten im Copy-Shop spricht mich auch prompt an und ist ganz platt als er erfährt, daß quasi um die Ecke ein SF-Con stattfindet und auch noch einer der Perry-Autoren da ist. Vielleicht hätte ich doch einmal die ansässige Presse informieren sollen. Wäre bestimmt ein lustiger Bericht über den ACD-Con geworden. Vermutlich hätten sie sich gefragt, wo denn der Unterschied zwischen einer ACD-SF-Veranstaltung und einem Pfadfindertreffen liegt. Trekkies in Uniform und entsprechendes Merchandising habe ich ja nicht anzubieten. Der Typ aus dem Copy-Shop ist natürlich auch eher Star Trek-Fan, aber er will trotzdem und unbedingt im Kuhgraben vorbeikommen. Gesehen habe ich ihn bis heute nicht mehr. Als ich mich in der arkonidischen Zone zurückmelde habe ich immer noch kein Grillfleisch eingekauft. Dank des von mir befürchteten Einkaufschaos stehen die Leute in einer Warteschlange bis vor die Tür und ich kann darauf verzichten, hier noch mehr Zeit zu verlieren. Außerdem fahre ich immer noch die Con-Badges spazieren, die Udo wohl schon dringend gebraucht hätte. Im Kuhgraben hat sich in der Zwischenzeit auch einiges getan. Frank Linner trägt sich schon mit dem Gedanken, den Grill anzufeuern, Flocky winkt und Udo C. fragt, ob es mich denn auch noch geben würde. Marion und Rupert sind mit ihrer Autoladung Pezi und Antje da und überreichen mir die ACDCon-Tasse in der "Where no man has gone before"-Schachtel. Rupert hatte ich gebeten mir zwei solcher Tassen anzufertigen. Eine zum Versteigern, die andere für mich und ich freue mich darüber, daß er so nett ist und das auch gemacht hat. Richtig bedankt habe ich mich aber wohl nicht bei den beiden. In völliger Hektik bin ich gleich weiter durch die Gegend gewuselt und habe es im Verlauf des Cons nicht mehr geschafft, mich mit den beiden richtig zu unterhalten. Antje und Pezi bieten mir an, die gerade gekauften Sicherheitsnadeln an die Badges zu pinnen und ich gehe mal eben ins Con-Gebäude und sehe nach dem Rechten. Und schon bin ich wieder weg. Man könnte glatt meinen, daß ich der Gast bin auf meinem Con. Entgegen der vergangen Cons habe ich heute kaffeesüchtige unter meinen Gästen. Daß eine Kaffeemaschine allein dem Ansturm nicht gewachsen ist, merke ich schon am späten Nachmittag. Zum ersten Mal in meiner conorganisatorischen Laufbahn wird somit auch der eingekaufte Kaffee nicht reichen. Während ich überlege, noch eine zusätzliche Packung einzukaufen, schicke ich Michael Mehlmann los, um bei meiner Mutter eine zweite Kaffeemaschine zu besorgen. Ich selbst muß in die Bäckerei, um die erste Fuhre der bestellten (und im übrigen frischen) Brötchen zu holen. Mit mir im Auto sitzen Jürgen und Almut, die Freundin von MMjr. Beide lasse ich an der Metzgerei heraus und bitte sie, auch für mich etwas Grillzeug zu besorgen. Auf meinem Rückweg will ich sie dann wieder mit in die arkonidische Zone nehmen, samt Brötchen und Kaffee. Die werden nämlich im Nachbarort besorgt. Immer mehr Zelte tummeln sich nun im Kuhgraben. Hilscher hat die arkonidische Zone wiedergefunden und präsentiert sich (zumindest für mich) in neuem Look und mit extravaganter Haarfarbe. HaSi läßt seine Jesusmähne im Wind wehen und die Abordnung vom Aschaffenburger Stammtisch ist eingetroffen. Langsam wird es richtig voll und ich wünsche mir Robert Musa herbei, dessen Hilfe ich jetzt gut gebrauchen könnte. Aber mein Barkeeper kommt nicht vor 21.00 Uhr und ich frage mich, ob er diesen Termin wirklich einhalten kann. Da habe ich schon schlechte Erfahrungen mit ihm gesammelt. Das von mir erdachte Konzept der Abfalltrennung in verschiedenen Tonnen scheitert daran, daß niemand da ist, der darüber wacht und Udo keine Schilder an den Tonnen angebracht hat. Und dabei habe ich fest damit gerechnet, daß er das tut. Mißverständnisse gibt es eben immer und überall. Nach der Hetze habe ich Hunger und will endlich etwas essen. Grillchef Linner ist schon fleißig bei der Sache und eine ganze Menge Leute profitieren davon - nur ich schaffe das nicht. Jürgen Menge hat Äbbelwoi mitgebracht, Jürgen Stumpf quatscht mich von der Seite an, und ein weiteres, mir bis dahin unbekanntes Gesicht entpuppt sich als Alexander Haas. Matthias Pätzold ist gekommen, die Berliner und der Niederrheiner sind da, Rüdiger präsentiert sich erkältet und Gero Grübler mit Anhang. Überall ein bißchen Smalltalk und Leute begrüßen. Der letzte vorabbesorgte Zimmerschlüssel ist für Ünvus und Mampf schwatzt über Computer. Irgendjemand hat es geschafft, die Kaffeemaschine zum Überlaufen zu bringen und Flocky tröstet mich damit, daß kein AugustaCon vergehen würde, ohne daß so etwas nicht mindestens zweimal passiert. Ich stehe mitten im Chaos und finde das jetzt gar nicht witzig. Have a break - have a Müllers Milchreis! Denn gegrillt wird immer noch ohne mich. Wenn dieser Con vorbei ist, werde ich schätzungsweise zwei Kilo leichter sein. Mister Perry-Rhodan, Szenekennern auch unter dem Namen Klaus N-Punkt bekannt, ist wie erwartet ohne Fahrrad eingetroffen. Wähend Andy mit Jürgen turtelt, erinnert mich Hermann Ritter an unterlassene Versprechen und will seinen Con-Badge. Frank Möller will auch, aber ohne Bezahlung is nix und Udo, der sich gerade ein Steak reinzieht, hat den Schlüssel für die Kasse. Es ist fast 22.00 Uhr, mein Barkeeper ist immer noch nicht da und ich habe meine Cousine und den Geburtstag von klein Marius vergessen. Ea gäbe noch so viel zu diesem Con zu sagen. Zum Beispiel, daß Rüdiger im Laufe des Abends immer stimmloser wurde. Daß es John mit den Straumanns tatsächlich geschafft und das echte Extravenös, die A-Nummer, noch am Freitag vorbeigebracht hat. Daß Robert Musa doch noch mit Christine und Peter angekommen ist. Daß sich KNF über Udo C. geärgert hat. Daß Herr Kehl auf Wolke 7 schwebt und als neusten Modeschrei nie mehr ohne Handtuch geht. Daß Klaus Bollhöfener ein Interview mit ihm führte. Daß man PVCler Johannesen fast nie ohne Kamera auf den Schultern sah... und... und... und daß Rüdiger das Fußballspiel noch um eine weitere halbe Stunde vorverlegt und damit bei einigen Auswärtsschläfern ziemlichen Ärger verursacht hat. Die kamen dann nämlich zu spät und durften nicht mehr mitspielen. Eindeutiger Verlierer des Cons ist aber der Fußball. Er hat das Spiel nicht überlebt und mußte anschließend bei der Versteigerung als Kopfbedeckung herhalten. Ich war doch ziemlich verblüfft, als plötzlich und unerwartet am Samstag Mittag die Spieler wieder die arkonidische Zone enterten und mir von dem Schicksalsschlag in der Fußballgeschichte des ACDs berichteten. Und dabei wäre die Besorgung eines Ersatzballs aus dem Fundus des Sportheims doch gar kein Problem gewesen. Meine Eltern, ich war ja gerade nicht vor Ort, hätten Rüdiger in dieser Angelegenheit sicherlich gerne geholfen und den Sportwart informiert. Mein Vater, ehemaliger Aktiver und leidenschaftlicher Fußballfan, hatte sich eh schon den Spaß erlaubt, die ACDler und ihr Treiben während des ersten Spiels live zu beobachten. Wir wohnen schließlich fast neben dem Sportplatz. Sein Urteil über die ihm gebotenen spielerischen Leistungen ist übrigens vernichtend und wird hier nicht wiedergegeben.
Es ist erkennbar, daß ich vom eigentlichen Con-Geschehen und den Programmpunkten nur wenig mitbekommen habe. Andere Leute sind somit qualifizertere Berichterstatter von meinem Con und ich vertraue da ganz auf deren Kreativität. Nach so vielen Seiten muß nun auch mal Schluß sein. Der Con hat Spaß gemacht, die Vorbereitungen haben Spaß gemacht und überhaupt. Natürlich ist es Streß und eine Menge Arbeit. Als am Sonntag der letzte Besucher gegen 21.00 Uhr nach Hause gefahren ist (und ich das Essen bei meinem Cousin verpaßt habe) tut es mir schon wieder leid, daß nun alles auf einmal vorbei ist. Ich hatte mich doch gerade daran gewöhnt und wollte doch noch mit so vielen, teilweise schon lange nicht mehr gesehenen Leuten reden. Es bestehen Pläne für einen Besuch in der Schweiz und ich habe mich bei Werner für die Perry-Tage in Sinzig angemeldet. Erste Überlegungen reifen, wann der nächste Con bei mir steigen könnte. Ich liebäugle mit 1996, aber der ACD-JahresCon soll in diesem Jahr in Kassel unter der Federführung von Olaf und Sascha stattfinden. Bliebe mir dann '97. Aber es muß ja nicht unbedingt ein JahresCon sein. Wer weiß, vielleicht lade ich mal zu einem EuroCon ein. Gebt mit ein Mitarbeiterteam aus fähigen Leuten und laßt mir nur ein paar Jahre Zeit. In Fandomlanden ist alles möglich. Wer weiß schon, was noch alles passieren wird. "...Du bist jung - und ich bin alt. Aber was kann das schon bedeuten?" |