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Der Dreieich-Buchmesse-Con 2007...

... und was mir dazu noch so einfiel.

von Elvira


Neben Atlans Geburtstag und dem Intra170empfang drei Tage später kann zweifellos der Buchmessecon in Dreieich zu unseren speziellen Oktober-Höhepunkten gezählt werden. Diesmal fand er am 13.10. im Ortsteil Sprendlingen statt. (2004 war er am 9. Oktober in Dreieich-Buchschlag, 2006 auf einmal in Dreieichenhain, was wir nicht wussten und in Buchschlag herumirrten. Wenn ich nicht irre, beging ich da die Heldentat, kein einziges Buch mit nach Hause genommen zu haben.)
BuCon 2007Obwohl das Programm auf dem Buchmessecon mehr für Fantasyfans anbietet als für SF-und speziell PR- und Atlanfans, gehe ich ganz gern da hin. Außerdem wollte ich Ex-ACDler Dieter Schmitt dort treffen, ein rechter Programmhöhepunkt für mich, (nicht nur), weil es mir gelang, bis zum Ende des Tages, unfreiwillig, wohlgemerkt, einen Teil seines Weltbildes zu zerstören. Anmerkung Atlan: "Auf meine Kosten wieder mal. - Nein, ich wünsche nicht, dass hier ins Detail gegangen wird!"
Da hört ihr's. Leider konnten wir den Kurpfälzer nicht einmal entschädigen, indem wir, wie die Jahre zuvor, die Lesung des Wurdack-Verlages besuchten, weil just eine noch interessantere Parallelveranstaltung lief. Aber immerhin weiß ich jetzt wieder, wie er aussieht und durfte seine coolen Kommentare mal live erleben.

Eigentlich wäre ich für das, was ich diesmal an "Stoff" suchte, besser nach Sinzig gefahren; ich hatte nämlich jüngst Werner Fleischers "Neues von Atlantis" gelesen, dessen ausführliche Quellenangaben Atlanartikel in unterschiedlichsten Publikationen anzeigten.
  • Hans Kneifels ("Der vergessene Bericht") im Perry-Rhodan-Magazin 6/81
  • Christian Matz' "Atlan, Atlantis und Fantasy" in Perry-Rhodan-Perspektive 62/2002
  • "Atlan der Einsame der Zeit - zehntausend Jahre unter dem Meer" in Das große Perry-Rhodan-Fanbuch, hrsg. 1996 von K. Frick.
  • Michael Thiesens "Wanderer durch die Zeiten - Die literarische Karriere des Arkoniden Atlan" in Perry-Rhodan-Jahrbuch 1999.
Auch gab es eine Reihe anderer interessanter Artikel, hinter denen ich her war:
  • "Perry Rhodan und die Musik" im PR Jahrbuch 2001
  • Ernestines Interview mit Nicole Rensmann und deren Ausspruch: "Der alte Knabe hat etwas an sich, das mich manchmal auf die Palme bringt" und vor allem den Artikel aus der Rubrik FANSZENE: "Mary Sue, die Plage der Fanfiction" von Volkmar Kuhlne in der SOL 37.
Leider sind diese 7 interessanten Artikel verstreut in fast ebenso vielen Publikationen, man sollte mal sinnvoll zusammenfassen Beim Lesen der Titel ahnt man oft auch nicht, was sich dahinter verbirgt, manchmal sind es ja olle Kamellen, die man längst kennt oder in der einen oder anderen Form schon hat, deswegen war mir daran gelegen, vor dem Kauf zuerst einen Blick in die Hefte zu werfen, und das ist auf einem Con halt eher möglich als bei einer Verlagsbestellung.

Ernestine hat für samstags sogar eine Mitfahrgelegenheit nach Sinzig angeboten, aber für mich war gerade das letzte Septemberwochenende ungünstig. Außerdem fand ich die Eintrittspreise einfach übertrieben, und nach einem Blick aufs Programm, (das ja dankenswerterweise vorher im Internet eingesehen werden kann), erst recht. 'Gott in der Science-fiction' hätte mich evt. interessiert, aber das war sonntags. Ansonsten gab es keinen Programmpunkt, der auch nur annähernd so spannend gewesen wäre wie etwa 2002 die Diskussion über Atlan und die Frauen, die ja bedauerlicherweise ausfiel. Für diese (nachgeholte) Diskussion hätte ich sicher die Prioritäten anders gesetzt - und auch 12 Chronners Eintritt für vertretbar gehalten.
Wenn ich schon grad beim Nörgeln bin, gerade bin ich über alte Aufzeichnungen gestolpert, die mich daran erinnerten, dass 2002 in Sinzig der (einzig) spannende Freitag-Vortrag von Rainer Castor einfach vorverlegt wurde, so dass wir ihn verpassten, obwohl wir programmgemäß pünktlich waren. Das war echt ärgerlich. Aber nicht der Untergang des Abendlandes. Ich erinnere mich an einen weiteren Atlan-Programmpunkt samstags morgens (?), der mir Neuling damals einen ersten spannenden Blick hinter die Kulissen bot und die Vorüberlegungen zur Einführung des Arkoniden lüftete: Atlan-Ahasver etc.
Da Sinzig 2002 erst mein 2. Con war, machte ich damals auch regen Gebrauch von der Möglichkeit, Seltenheits-Lesestoff-Lücken aufzufüllen. Mein damaliges Highlight: ich fand PR-Magazin 3 wieder, das mir mal verloren ging, mit dem Johnny-Bruck-Atlan-in-Rüstung auf dem Deckblatt und dem Sonderthema "ATLAN, 2. Auflage" und der Atlan-Story "Gib mir die Hand, Atlan" von H.G. Francis.
Noch ein früherer Coneindruck: weil Karl-Heinz kürzlich beim Aufräumen das Programm vom Welt-Con 1999 in Mainz wiedergefunden hat, legte mein Extrasinn auch dazu ungefragt ein paar Erinnerungen frei: Der Sonntag des Weltcon Mainz hieß vielversprechend "Atlan-Tag", aber es gab nicht einen Con-Programmpunkt, der die Bezeichnung gerechtfertigt hätte, wenn man von der Besichtigung des Römisch-Germanischen Zentralmuseums NACH dem Con mal absieht. - Etikettenschwindel, wohin man schaut Ich weiß noch, wie erstaunt ich darüber war - nein, nicht verärgert, sondern sehr verwundert über diese... Gedankenlosigkeit? Warum schreiben die so was, fragte ich mich, und verwirren damit unbedarfte Anfängerfans, die mit angekündigten großen Namen große Erwartungen verbinden? Der Name sollte doch Programm für den Tag sein, so wie freitags der Gucky-Tag, der mir sehr gefallen hat. Und dann erst ein Atlan-Sonntag! Vielleicht hat Kneifel ja im Museum NACH dem Con ein weiteres Zeitabenteuer zum Besten gegeben und ich hab's verpasst? Tja...

Jetzt aber zurück zum Buchmessecon Dreieich:
Wir fuhren, genau wie die Jahre davor, bei schönem Wetter früh los, so dass wir knapp vor Programmbeginn um 13 Uhr schon vor Ort waren. Einmal dort angekommen, kommt Fan ja gewöhnlich bis zum späten Abend aus den Hallen nicht mehr heraus und ist daher wetterunabhängig, aber diesmal erwischten wir einen Parkplatz, der alle 3 Stunden eine Aktualisierung der Parkuhr nötig machte. Auf diese Weise erholten wir uns im hessischen Sonneschein von der Reizüberflutung der 4 Säle und luden bei der Gelegenheit auch unsere Batterien auf: Im Auto hatten wir riesige Kanister mit Wasser gelagert, die wir bis zum Abend leerten. Die Luft in diesen Hallen ist immer so trocken, dass man hektoliterweise "nachfüllen" muss.
Karl-Heinz und Atlan-Zwangsfan Grünschnabel waren dabei - es war also so wie immer.
Atlan, der Lästerer, näselt ironisch: "Wie schön, wenn gewisse Dinge sich nicht verändern, vor allem traditionsgeladene Veranstaltungen, nicht wahr? Es hat so was Tröstliches."
Der Eintrittspreis mit ACD-Ausweis ist seit jenen 3 Jahren, da wir dabei sind, stabil bei 6 Chronners, irgendwie auch tröstlich, nicht wahr, Herr Kristallprinz?
Wir nahmen neugierig unsere Contüten in Empfang und schlüpften ein jeder in seine Lesung, die eben begonnen hatte. Tatsächlich haben wir den ganzen langen Tag nur eine einzige Lesung gemeinsam besucht, ansonsten waren unsere Geschmäcker total verschieden.
Ich war in der Lesung der Phantastik Girls Petra Hartmann, Charlotte Engmann und Christel Scheja (teilweise), dann bei Stefanie Rafflenbeul, die aus SunQuest las, auch nicht übel, und bei den "Vampir-Schlampen" mit ihrem "Schmuddelkram"; "lustig und absolut nicht jugendfrei", wurde einem versprochen.:) Das hat sich wirklich gelohnt. Mehrere Autorinnen waren beteiligt; Tanya Carpenters Lesung aus "Tochter der Dunkelheit" fand ich am besten und Nina Behrmann, deren Buch leider einen anderen Titel tragen wird, wenn es nächstes Jahr rauskommt, so dass ich mich bis dahin wohl nicht mehr erinnern werde. Empfehlenswert auch Tanja Kummers "Die Weltenwandlerin".

Dann war da noch der schüchterne Autor Thomas Krüger, der sich mit der Frühgeschichte der Menschheit und den Mythen und Legenden alter Völker beschäftigt. Er las aus seinem neuesten, echt spannenden Buch "Der Fluch des Andvari", das u.a. in Worms spielt und das ihm Karl-Heinz, der nur einen Steinwurf entfernt aufwuchs, deshalb postwendend abkaufte.
Auch ich habe spannenden Stoff abgestaubt, obwohl ich leider keine einziges Stück meiner abzuarbeitenden Liste finden konnte, nicht mal die neue Anthologie des Shayol-Verlages "Der Atem Gottes".
Immerhin hatte der Überallzugleichhändler Reinhard Rauscha Conbücher vom Garching-Con im Angebot und ich erstand das wirklich empfehlenswerte umfangreiche 2001er, das ich mittlerweile schon durch hab und das 2006er mit Sex-beiträgen in der SF, was ich mir noch reinziehen muss. Da ich beim ersten Drüberblättern kaum Atlan-Präsenz festgestellte, hielt sich mein Interesse bisher in Grenzen, aber man wird sehen...
Das 2001er hat sich für mich jedenfalls voll und ganz rentiert, es enthüllt z.B. die Ursprünge des Ernst-Ellert-Stammtisches München, schöne Ellert-Storys und die Info, dass Uschi Zietsch beim Weihnachtstreff des Stammtisches eigene Weihnachtsstorys liest. Die würden mich auch interessieren und ich werde die Augen danach offen halten. Vielleicht gibt es sie eines Tages, irgendwo, irgendwann...
(Sollen wir nicht mal ein Weihnachtsstory-Intra machen, liebe ACDler? Einfach so - spontan? Überlegt es euch und fangt schon mal damit an.)
Erik Schreiber hatte diesmal zwar keine einzige SOL dabei (so wie 2004), aber überraschenderweise den neuesten AVALON-Band von Marion Zimmer-Bradley DIE HÜTERIN VON AVALON. Brandneu, Hardcover. Und günstig. Ich hab zwar lieber Taschenbücher, aber hier konnte ich nicht nein sagen, diese never-ending-fantasy-saga sammle (und lese) ich komplett, und es macht nichts, dass Diana Paxson es ist, die sie vollendet. Nun fehlt mir nur noch ein Band.
Wir blätterten noch in den Perry-Rhodan-Fan-Editionen, deren Storys ebenfalls über mehrere Hefte angelegt sind, (hrsg. von light-edition, SFC-Universum? Ich will in meinem 2004 gekauften Atlan-Roman "Fall Delos", von W.Abt nachsehen und kann ihn nicht finden. Hab ich ihn etwa verschenkt?! Ich muss verrückt sein! Letztes Jahr hab ich mich von so vielen Sachen getrennt, weil ich dachte, ich les sie nie wieder, und nun fehlen sie mir schon), und bewunderten eine dreiteilige Gucky-Porzellanbüste in Weiß, die wir ihm oder evt. Gucky-Fans aber nicht wegnehmen wollten.

Zusammenfassend ist zu melden, dass in Hangardeck, Transporter- und Maschinenraum und vor allem dem großen Saal, dem Panoramadeck, da der Lesestoff angeboten wurde, keine Langeweile aufkam. Wir hatten zwar alle den Eindruck, dass das Angebot früher größer und breiter war, dafür passte es diesmal besser mit meinen Interessen zusammen.
Nun ist es so, dass man auf der Jagd nach Lesbarem am liebsten allein unterwegs ist, und ich hatte schon ein schlechtes Gewissen meinen Begleitern gegenüber, die nämlich keineswegs so vom Bücherjagdfieber gepackt waren wie ich. Da fügte es sich wunderbar, dass die beiden sich, wenn Lesungspause war, gut unterhielten und zusammen die "Deutsche-Phantastik-Preis-Verleihung besuchten, die ich mir diesmal verkniff, um noch ein Wort mit Dieter zu wechseln.
Nach Programmende war es uns in den Jahren zuvor gelungen, gemütlich an einem Tisch zu sitzen und den Tag ausklingen zu lassen. Nicht so hier: Es war direkt Aufbruchstimmung, und so nahmen wir dankbar den Vorschlag des Grünschnabels an, der uns in seine nahe gelegene Wohnung zu Zwiebelkuchen und Federweißen einlud. Das war ein netter Abschluss des ereignisreichen Tages, zumal der Grünschnabel uns noch sein brandneues hyperdimensionales Fernsehgerät vorführte mit "SOS aus dem Weltraum". Und siehe da: der Film gefiel mir da besser als früher. Also, mit dem Federweißen hing das nicht zusammen, der war harmlos. Vielleicht mit dem neuen Hypno-Fernseher?
Um Mitternacht fuhr uns Atlan mit dem roten Peugeot nach Hause und zwei Wochen später hatten wir ein Problem mit dem Kühler...


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