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Das Con-Plakat
Das Con-Plakat

Eindrücke vom Garching-Con
20./22. Juni 2003


Die Festung der Konspiration der Futur-Zunft, Ernestine am 30.06.03

Garching Con IV - Die ewige Zukunft, Andy Schmid



Ernestine:

Rund dreihundert Besucher fanden den Weg. Wer aus der hessischen Toskana kommt fährt die A5 nach Süden, wechselt bei Karlsruhe auf die A8 und später östlich auf die Bundesstraße 451. Sobald die Kirchtürme anstatt spitzer Kegel barocke Sahnehäubchen tragen ist man in Bayern angelangt. Letzte Zweifel, ob man hier richtig ist, beseitigte am Samstagmorgen der Erste Bürgermeister von Garching, Manfred Solbrig. Nicht nur äußerlich und in einheimischer Tracht unübersehbar dem Landesvater Eddie Stoiber verpflichtet, sprach er in seiner Begrüßung kernige Worte für die baldige Inbetriebnahme des neuen Forschungsreaktors, der Sanierung eines alten- sowie dem Bau eines neuen Gewerbegebietes.

Garching sei eine Universitätsstadt - mit hundert mal mehr Studierenden als Studentenbuden. Was Herr Solbrig nicht erwähnte ist die Tatsache, dass Garching deutlich mehr männliche als weibliche Bürger hat. Der Con hat dieses unausgeglichene Verhältnis eher noch verstärkt. Immerhin engagierten sich Perryanerinnen aus Leipzig für fannische Beteiligung an der Wahl des schönsten TiBi des Jahres. Sieger wurde Die große Konjunktion von Swen Papenbrock. Das symbolträchtige Bild der sternenumgreifenden Hand gefiel mir auch gut. Einzig Das Lichtvolk von Dirk Schulz, die surfende Mumie, fand ich noch besser und setzte es bei der Umfrage auf Platz Eins meiner persönlichen Favoriten. Da wir gerade bei schönen Titelbildern sind: Raumschiff LEUCHTKRAFT mit dem vor dem Antlitz Samburi's knienden Alaska. Verinnerlicht man den Inhalt des Romans kann man die verwirrte und verzweifelte Geste nachvollziehen. Eine gelungene Melange von Text und Bild. Bevor es jetzt allzu tragisch wird, zurück zum fröhlichen Event.

Optisch überzeugend zog eine Roi-Danton/Michael-Rhodan-Anhängerin in stilechtem PrinceCharming-Outfit an den Clubtischen viele Blicke auf sich. Noch mehr für die Augen boten Modellbauer mit ihren Werken überwiegend detailverliebter Technika. Neben der Bühne thronte das riesige Modell der Festung der Inquisition der Vernunft, sehr schön von innen aus- und von außen angeleuchtet und beständig umringt von staunenden Bewunderern. Der größte Verehrer muss der Beleuchterchef auf der Galerie des Bürgerhauses gewesen sein. Beinahe stündlich wechselten die bunten Spots, simulierten mal helle Sonne und dann wieder geheimnisvolle Dämmerung, mal mit einem, dann wieder mit zwei farbigen Monden. Der Blickfang zum Wegträumen.

Chronologisch begann der Samstagmorgen um kurz nach zehn Uhr mit einem animierten Filmintro. Als Veranstalter entsandten der PR Online Club ihren Finanzminister, der PR Stammtisch Ernst Ellert in München Uschi Zietsch zur offiziellen Begrüßung auf der Bühne. Letztere holte sich mit bodypainted Rita "Ennox" Grünbein charmante Verstärkung für die Moderation der einzelnen Programmpunkte. Dann gleich die erste Überraschung. Via Internet schaltete live Walter Ernsting mit Webcam von seinem Frühstückstisch zu, verblüfft, was die WWWelt alles möglich macht und sichtlich erfreut auf diese Weise trotz gesundheitlichem Handicap an der Veranstaltung partizipieren zu können. Ungeniert und zur Freude der Anwesenden mischte er sich in Hubert Haensels Vortrag "Mein neues Leben", All-Tag eines freiberuflichen Autors, ein. Huberts Zuhause scheint mit seinem Entschluss, sich beruflich nur noch der Schriftstellerei zu widmen, nicht ganz einverstanden. Es sperrt ihn mit einem defekten Türschloss aus, lässt die Spülmaschine irreparabel das Zeitliche segnen und weint die Hauswände nass. Alles halb so wild, kommentierte Walter schmunzelnd, er solle nur Sorge tragen, dass die Manuskripte nicht feucht werden. Das ist es also, das Geheimnis des Clark Darlton: feuchtfröhlich leben und trocken schreiben.

Flankiert von den beiden Haenselschen Töchtern gab sich Ernst Vlcek die Ehre, referierte über Hexen, Dämonenkiller und das Damoklesschwert Indizierung. Seine Faszination für Wiens Katakomben konnte Frau Vlcek nicht uneingeschränkt teilen. Während einer Führung weigerte sie sich einen Menschenknochen mitgehen zu lassen, den er nur zu gerne als Anschauungsmaterial und Objekt der Inspiration sein Eigen genannt hätte. Kleiner Tipp für Ernst und die Knochenfetischisten unter uns: Es braucht nicht zwingend wienerischen Untergrund um sich nach humanoiden Überresten umzutun. Das geht viel einfacher. Es kommt immer wieder vor, dass alte Friedhöfe umgewidmet und die Gräber mit großem Baugerät planiert werden. Wen die Pietät nicht vom Suchen und Sammeln abhält wird hier leicht fündig.

Der Kolumnist sagt wie's ist. Peter Schlenter, den PR.Nettern besser bekannt als PST, rechtfertigte gelegentliche Produkt-Besprechungen moderner Informations- und Kommunikationstechnik auf der Homepage mit den monetären Aufwendungen für eine zeitgemäße Internetpräsentation. Solange das nicht überhand nimmt, meinetwegen. Ab und zu ist tatsächlich etwas dabei, das mich interessiert. Was die Perry-Oper in Osnabrück anbelangt, ein musikalischer Dialog zwischen einem Autoren, einem Leser und Perry selbst, das konnte mich trotz hübscher Lichteffekte nicht wirklich überzeugen. Staubsauger sollen Posbis symbolisieren? Nun ja, wer's mag.

Im fiktiven Perryversum dürfte unser Held über die Bezeichnung "Global Player" müde lächeln. Das Universum ist sein Zuhause. Mal abwarten wie lange dieser Vorsprung zum real existierenden Perryversum noch vorhält, wenn Robert Vogel seine nicht ganz ernst gemeinten Vorschläge für ein globales Marketing durchsetzt. Klaus Bollhöfener begnügte sich angesichts der Ideenflut mit der Rolle des Stichwortgebers und Moderators, und nahm die aberwitzigen Anregungen mit schmunzelnder Gelassenheit zur Kenntnis. Erste Zweifel darüber, ob das alles tatsächlich nur im Spaß gemeint war, kamen bei Roberts abendlichem Vortrag über die Dreharbeiten zur Stargate-TV-Serie auf. Wer den fotoscheuen Stars derart familiäre Shots entlocken kann, dem ist alles zuzutrauen. Habe mich selbst schon bei Begehrlichkeiten bezüglich der neuen Stoffpatches ertappt, dabei hat er die nicht mal erwähnt. Obacht, Leute, Robert Vogels Begeisterung ist hochgradig ansteckend. Zu Risiken und Nebenwirkungen ... ihr wisst schon.

Anekdoten und Dokumente seines Fan- und Medien-Lebens gab Eckhart Schwettmann zum Besten. Bereits als Verkäufer am Kiosk hatte er tatkräftig zum Verlagsumsatz beigetragen. Einige Jugendbilder lassen ahnen, woher die Inspiration zu diversen PR-Titelbildern vielleicht herrühren könnte. Oder war's umgekehrt?

Auf Michael Wittmans Frage, wer sich seine Perryhefte wegen der Innenillustrationen kaufe, hoben zwei Zuhörer die Hände. Glücklicherweise folgte die Frage, ob die Illus überhaupt bemerkt würden. Die überwältigende Resonanz schien die Zeichnerwelt wieder einigermaßen ins Lot zu bringen, denn Witti war ausreichend getröstet um sich zu den Voraussetzungen für eine gute Arbeit zu äußern: eine abwechslungsreiche Story, die weniger auf handlungsarme Interaktion und Psycho-Szenarien, denn auf Action, exotische Schauplätze und detailliert beschriebene Aliens setzt. Das alles natürlich rechtzeitig angeliefert, um dem eigenen Anspruch an Perfektion zu genügen. Dem Adjektiv bärenhaft - wir erinnern uns an Alaskas und Monkeys Zeitbrunnen-Odyssee - kann auf vielerlei Arten bildhafter Ausdruck verliehen werden. Auch die Ergänzung Froschmaul bringt den willigen Zeichner nicht viel weiter. Als Jurist im österreichischen Bundesdienst ist MW berufsbedingt Verfechter klarer Definitionen, als Illustrator muss er sich im Spannungsfeld zwischen reiner Visualisierung der Story und phantasievoller Zeichenkunst behaupten, jede Woche aufs Neue. Michael hat sich dennoch sein fannisches Herz bewahrt. Als aufmerksamer Zuschauer verfolgte er fast alle Beiträge des Cons. Bei dieser Gelegenheit ein herzliches Dankeschön für solch augenzwinkernde Beiträge wie dem "ThorEgon" in der SOL. Leider, leider, auch das muss ich hier loswerden, blieb auch Michael Wittmann uns die Antwort schuldig, ob Kartaninen einen Schwanz haben.

Hoffentlich fühlt sich Uwe Anton nicht in seinen Gefühlen verletzt, wenn ich für mich feststelle, dass er der unösterreichischste Autor ist. Ob das an den vielen Übersetzungen liegt, die er schon gemacht hat? Dies sowie die Schriftstellerei, PR-Comic, Konzeption des Centauri-Zyklus ... bei diesem Output, wofür braucht der Mann eigentlich ein Zuhause? Da reicht doch ein bequemer Bürosessel. Vielleicht hat er irgendwo eine SERT-Haube aufgetrieben, mittels derer er seine Gedanken direkt auf Festplatte brennt? UA, das unbekannte Multi-Wesen, der Hybride aus Leidenschaft. Würde es irgendjemanden verwundern, wenn er obendrein noch Kuchen backen könnte? Beim Programmpunkt "Centauri" mit von der Partie: die so genannten Gastautoren, von denen viele außeratlanische Meriten vorzuweisen hatten. Claudia Kern auf die Frage, ob sie sich noch einmal ins Perryversum trauen wird: Nicht ausgeschlossen. Michael Marcus Thurner bekräftigte einmal mehr seine Erkenntnis, dass niemand ihn verstehe. Lieber MMT, schon die ollen Lateiner wussten: Bücher haben ihre Schicksale - durch die Auffassung des Lesers. Ich glaube nicht, dass ein paar unleidige Reaktionen das nächste Imprimatur des Redax maximus verhindern können. Warts nur ab. Auch Rainer Hanczuk, just das zweite Mal Vati geworden, nutzte die windelfreie Zeit um getreulich Rede und Antwort zu stehen. Apropos Treue: Rainer ist ein Mensch, der zu seinem Wort steht. Im Überschwang der Glücksgefühle über die neugeborene Rosenblättertochter hatte er ein paar eifrigen Gratulanten per Forumsbeitrag Zigarren, Ouzo und Gummibärchen versprochen. Erste Handlung bei Sichtung der Gläubiger: Tasche auf und großzügige Bescherung. So isser, der Rainer. Namensvetter Rainer Castor hielt sich nicht nur zu diesem Thema sondern den ganzen Con über sehr zurück, finde ich jedenfalls. Ich habe ihn in Garching das erste Mal erlebt und kann sein Temperament vielleicht nur nicht richtig einschätzen. Weiß es jemand besser?

Michael Nagula wirkte viel entspannter als er es aufgrund seiner Berufung zum PR-Stammautoren sein dürfte. Sein Geheimnis: Auch er ist ein Tausendsassa, der sich schon viel Wind um Nase wehen ließ. Zahlreiche Comic-Übersetzungen, Artikel und zuletzt Leserseiten-Betreuung der Atlan-Centauri-Reihe. Seinem neuen Status als frisch Mentalstabilisierter wurde er bei Nachfragen zur Handlungsebene des aktuell von ihm verfassten Heftromans Nr. 2196, der noch auf seine Auslieferung wartet, gerecht. Kein verräterisches Zucken, kein holpriger Versprecher, nur ein nachsichtiges Lächeln ob der nimmermüden Versuche einiger Fans, einen kleinen Blick in die Zukunft zu erhaschen. Angesichts Michaels kompakter körperlicher Statur befürchte ich, dass auch die unter Hardcore-PRlern übliche Autorenfolter bei ihm vergeblich sein wird. Ja, und was den "Sternenozean" betrifft, da waren sie alle auf der Hut und haben dichtgehalten, wie eine Bande von Verschwörern. Grmpf!

Wer übrigens Klaus Bickerts Astrophysik-Vortrag "Die Beziehung zwischen Einstein- und Perry-Rhodan-Universum" versäumte, der weiß gar nicht, dass so ca. 2019 die Welt untergehen wird. Dann bin ich 55 Jahre alt und PR ist bei Band 2900 angekommen. Kann dieser dumme Kometenbrocken nicht wenigstens noch das Jahr 2040 abwarten, bis Atlan endlich den Tiefen des Sao Miguel Grabens entsteigt?

In die Weiten der Wüste Utah, Trainingsort für die Marsexpeditionen der NASA, entführte Horst Gehrmann in Wort und Bild. Als H.G. Ewers verfasste er mehr als 500 Beiträge zum Perryversum, davon allein 250 Heftromane. Den Fans servierte er eine humorige Betrachtung dieses schriftstellerischen Schaffens in lyrischer Form. Sehr schade, dass er nach dem Vortrag und den mitgebrachten Bildern der geologischen Exkursionen nicht mehr für Fragen zur Verfügung stand. Ich hätte zu gerne gewusst, was es mit den Meldungen auf sich hat, auf der Oberfläche des Mars gäbe es feinkörnige toxische Chromverbindungen, die jeden bekannten Schutzanzug durchdringen könnten. Falls etwas Wahres dran ist, wäre der Mars absolut lebensfeindlich und trotz Wasservorkommen für Besiedlung durch Menschen ungeeignet.

Bestürzend, wie viel unsinniges Zeug und Spam in der PR-Redaktion aufläuft. Mögen die zumeist anonymen Verfasser dafür ihre gerechte Strafe kriegen: Tausend Jahre Arztromane. Die versehentlich Klopse produzierenden Autoren sind von diesem frommen Wunsch natürlich ausgenommen. Noch während Klaus N. Fricks Darbietung und Interpretationsversuchen dieser "Outtakes" kam mir spontan der Gedanke an einen Solidarcent auf jeden Heftroman, mit dem man seitens VPM einen versierten Psychiater beschäftigen könnte, um die geschmähten Rastätter geistig wieder aufzurichten. Andererseits füllt dieser Müll einen ganzen Programmpunkt des Cons. Vielleicht ist die Kanalisierung (wie passend) in befreiendes Gelächter doch die bessere Lösung.

Der beinahe schon abendfüllende PROC-Film mit sehr aufwendigen Animationen und eine Versteigerung waren ein schöner Abschluss des Vorabendprogramms. Danach durften alle noch mal Luft schnappen und sich restaurieren, denn - eigentlich zu Hause in Old Vienna, aber für uns durfte er ausnahmsweise die heimatlichen Gefilde verlassen - dann war Leo-Lukas-Time.
Leo Lukas auf der Bühne
Leo Lukas auf der Bühne
Im Grunde vergebliche Mühe über seinen Auftritt zu schreiben. Man muss dabei gewesen sein. Ich probiere es trotzdem. Licht im Saal ging aus, Bühne illuminiert, Uschis Ansage, die Erwartungen stiegen ins Unermessliche und LL übertraf sie. Mit harmlosen Fingerübungen für die Zuschauer ging es los: Der vulkanische Standardgruß "Live long and prosper". Als Konsumentin der Enterprise-Erstausstrahlung habe ich das zwar beidhändig drauf, doch Leos virtuosem Fingerballett war niemand gewachsen. Im- und per Handumdrehen hatte er die Zuschauer im Griff. Die musikalische aufbereitete Fahrrad-Rallye durch Wien, mitsamt allen verkehrstechnischen und menschlichen Hindernissen machte klar, welch anhänglicher Freund LL doch ist, was er alles auf sich nimmt um zu seinem Gspusi am anderen Ende der Stadt zu gelangen. Während einer anderen Fahrradtour ließ er sich von einer traumhaften Venusierin entführen, zumindest hielt er sie für eine solche. Fußballfans und Stadiongänger, nur echt mit Schal und Tröte, bekamen ihr kabarettistisches Fett weg, genauso wie deren entnervte Meuchlerin. Flugzeugkapitäne durften der Mördergrube ihres Herzens Luft machen und sogar die ob dieser Darbietungen mitgerissenen Perryaner, das Publikum im Saal, wurden huldvoll verwurstet.

Ihr Stigma: Mittelmäßigkeit. Ja, ich fahre einen Mazda. Der ist allerdings so alt, dass ich selten die rechte Fahrspur verlassen kann. Nix mit goldener Mitte. Vier Zugaben und viele glückliche Momente später wurde mir bewusst, dass LL mit diesem Abend die letzten Kritiker seiner Schreibe nun restlos überzeugt haben dürfte. Das Motto seiner Darbietung darf ich dankbar und anerkennend zurückgeben: "Herzlichen Glückwunsch!"

Noch später am Abend erklomm das Duo Hermann Ritter/Klaus Frick die Bühne, duellierten sich mit wechselseitigen Foppereien und bescherten den vergnügten Zuhörern jede Menge Spaß mit spekulativen Abstrusitäten. Klaus ließ sich - in sehr freundschaftlicher Manier - in Rechtfertigungsnöte zu diversen Fragen zur größten Weltraumserie der Welt drängen. Er musste sich nicht nur argumentativ richtig anstrengen, sondern durfte auch noch das Gelächter über seine badischen Versionen diverser PR-Fachtermini über sich ergehen lassen. Sehr gemein von HR und ungemein unterhaltsam. Doc Manoli kam als Stammvater einer italienischen Superintelligenz zu Ehren, wenn auch nur theoretisch-genetisch. Zum Schluss war der Saft für die Mikros weg. Sehr schade, aber es ersparte uns, mir, die angedrohte Singstunde des Publikums.
Man kann sich nicht in Frieden freuen, wenn es den schmerbäuchigen Kettenrauchern hinter einem nicht gefällt. Nach deren geistlosen Einwürfen und rücksichtslosen Qualmattacken zog es mich eher zum großen Lauschangriff auf meine Hotelzimmermatratze denn zum Tanzen. Vielleicht ist an dem Vorurteil was dran, dass PR-Leser nicht allzu gerne der rhythmisch begleiteten Körperertüchtigung frönen.

Sonntagmorgen war ich kurz nach neun wieder dabei und lauschte der etwa dreißigjährigen Tonaufzeichnung eines Vortrages von K.H. Scheer. Viele Fragen sind selbst nach so langer Zeit die gleichen geblieben, z.B. die nach mehr Action und Raumschlachten in der Serie oder mehr Philosophie und galaktische Politik. Bei dieser Stimme aus der Vergangenheit sah ich übrigens auch Rainer Castor fast andächtig lauschen - was ihn von reichlichem Nikotinkonsum nicht abhielt. Lassen wir K.H. Scheer durch Atlans Mund sprechen, als der Arkonide im Heftroman Nr. 50 Tombe Gmunas Angebot eines Glimmstengels mit den ebenso legendären wie weisen Worten ausschlug: "Ich halte das Rauchen für eine schlimme Unsitte."
Diskussionsrunde
Diskussionsrunde
Mit dem Überreichen ausgebrannter Zellaktivatoren - die funktionierenden waren irgendwie abhanden gekommen - wurden H.G. Ewers, Susan Schwartz, Michael Thiesen und Michael Rauter geehrt. Im Anschluss bescherte eine zahlenmäßig wie an Prominenz üppig besetzte Diskussionsrunde zum Con-Thema "Ewige Zukunft" einige nachdenkliche Statements. Robert Vogel artikulierte sein Unverständnis darüber, warum ein junger Mensch den Wunsch haben kann, sein ganzes Leben am Computer zu verbringen. Bei einem Leben online, Robert, gibt man kontrolliert nur das, was man die anderen von sich Wissen lassen möchte. Es enthebt dich der "Bürde" einer direkten und persönlichen Konfrontation mit Menschen.Wer von klein auf weder in seiner Familie, noch in Vereinen oder mit Freunden Gemeinschaft erfährt, vielleicht sogar aufgrund seiner Interessen als Sonderling gilt, für den wird die Schwelle zum Hinaus- und auf andere Zugehen unüberwindbar. Einzig der schafft es, der mehr Träume hat, als die Realität zerstören kann. SF und der Griff nach den Sternen war und ist für viele immer noch ein solcher Traum. Eine Illusion oder ein Weg in die Zukunft? Bevor man sich gänzlich in die bis dahin unwidersprochene Auffassung hineinlavierte, Perry Rhodan sei nur Trivialliteratur, erinnerten zwei beherzte Fans daran, dass die Serie lebensbejahende Werte transportiert, und dass die "Festung der Inquisition der Vernunft" durchaus eine Entsprechung in der politischen Realität hat. Uschis Dank und Schlusswort entließen Ehrengäste wie Besucher mit guten Wünschen für eine gute Heimfahrt.

Was bisher unerwähnt blieb: das Sonderpostamt, die kooperativ entwickelte Con-Story, welche im Internet auf der PROC-Homepage veröffentlicht wird, Bürgermeister Solbrig's Spendenscheck, Händler mit Antiquarischem, PR- und SF-Devotionalien, bei denen ich vergeblich an einem bestimmten PR-Taschenbuch suchte. Dummerweise hatte ich vergessen mir vorher die Nummer zu notieren. Ganz bestimmt beim nächsten Mal.

Schlussgebet: Großer GHU, allgegenwärtiger Fandomgötze, bestimmt habe ich wieder irgendjemanden vergessen zu erwähnen oder gar unverdienterweise übersehen. Bitte gib, dass der- oder diejenige es mir nicht nachträgt. Ich komme auch bestimmt wieder zu einem Convention, ganz großes Indianerinnenehrenwort!
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Andy:

Freitag 20.06.03 - Anreise

Der PERRY RHODAN-Stammtisch Ernst Ellert aus München, veranstaltete in Zusammenarbeit mit dem PROC vom 20.06.03 bis 22.06.03 den vierten PERRY RHODAN-Con in Garching. Natürlich gab es da für die aktiven Mitglieder des PERRY RHODAN-Clubs ARGE FESTAK und des PERRY RHODAN-Stammtischs Nürnberg kein Halten mehr - schon die Jahre vorher unter Leitung der PR-Fanzentrale versprach der Con in Garching stets ein interessantes, abwechslungsreiches Programm. So auch dieses Jahr unter dem Hauptmotto: Die ewige Zukunft.

Norbert Reichinger und ich machten uns am Freitag Mittag auf den Weg in Richtung München. Im Gegensatz zu sonst, waren wir diesmal nicht im Gasthof Neuwirt untergebracht, sondern folgten einer Einladung in den Nachbarort Markt Schwaben, etwas östlich von München gelegen. Gabi Scharf, Kontakterin des Terranischen Clubs Eden hatte Norbert zur Übernachtung der beiden Tage eingeladen und dieser schleppte mich frecherweise einfach mit (natürlich hatten wir uns die Erlaubnis vorher eingeholt).
Kutzner,Hermann,Schmid,Reichinger
Joe Kutzner, Monika Hermann (beide vom TCE),
Andy Schmid und Norbert Reichinger
Die Fahrt nach Markt Schwaben war recht angenehm, das Wetter strotzte nur so vor Sonnenschein, und dank einer ausgezeichneten Wegbeschreibung fanden wir das Domizil unserer Gastgeberin ohne weitere Probleme. Die Begrüßung fiel recht herzlich aus, und Gabi servierte uns erst mal zur Stärkung nach der Reise einen Kaffee und einen leckeren Kuchen. Neben uns waren schon Joachim "Joe" Kutzner und Monika Abt vom Terranischen Club Eden eingetroffen, die ebenfalls dieses Wochenende bei Gabi verbringen würden. So gab es eine gemütliche Runde, in der man sich gegenseitig beschnupperte, natürlich viel fachsimpelte und anschließend Gabis Wohnung begutachtete. Da gab es viel zu sehen, vor allem selbstgemachte Zeichnungen und Gemälde unserer Gastgeberin! Wir waren alle sehr beeindruckt.

Nachdem das Gepäck im Schlafquartier verstaut war, entschlossen wir uns, nun einmal am Con-Ort vorbeizuschauen. Zu fünft ging es im Auto Richtung Garching, wo wir nach einem kleinen Zwischenfall auf der Autobahn (Stau durch einen sehr üblen Unfall), um ca. 17.00 Uhr ankamen. Im Con-Gebäude herrschte schon reges Treiben und natürlich liefen uns sofort bekannte Leute über den Weg. Dieter Wengenmayr, ein sichtlich gestresster Michael Rauter, Jürgen Müller, Thomas Martner, Erich Herbst und viele andere der Aktiven vom Münchner Stammtisch. Auch viele Österreichische Fans waren angereist, unter anderem Erich Loydl und Wolfgang Zenker vom PR-Stammtisch in Wien.

Ich wurde von Volkmar Straub begrüßt. Reinhard Rauscher, Wolfgang Kratz und Klaus Jürgen Lachner bauten gerade ihre Verkaufsstände auf. Einige Clubtische wurden soeben bestückt. Birgit Fischer vom SFCD warb für den BIFI-CON in vier Wochen, und viele Mitglieder des PROC waren natürlich auch anwesend: Thorsten Eyrich, Nils Hirseland, Rainer Schwippel, Stefan Friedrichs, Thomas Rabenstein mit Gattin Viktoria und wie sie alle heißen. Der PROC hatte seinen Stand diesmal im Franz-Marc-Zimmer aufgestellt und informierte alle Daheimgebliebenen via Live-Conbericht und Webcam über das aktuelle Geschehen in Garching. Mit im Raum war auch Robert Vogel und sein Stand, bei dem fan natürlich wieder Unmengen an Merchandising zu allen fantastischen Serien (Stargate, Star Wars, Babylon 5, Star Trek, Buffy usw.) erwerben konnte. Aber auch ein neues PERRY RHODAN-Merchandisingprodukt hatte Robert diesmal dabei - 4 farbige Aufnäher für die Jacke oder das T-Shirt, welche er zusammen mit Rainer Castor entwickelt hatte.

Apropos Castor - viele PERRY RHODAN-Mitarbeiter waren natürlich auch schon da: Ernst Vlcek mit Gattin, Leo Lukas, Michael M. Thurner, Michael Wittmann mit Gattin Ingeborg, Götz Roderer, Swen Papenbrock, Ralph Voltz und Familie, Inge Mahn, Bonnie Bruck, Achim Mehnert, Claudia Kern, Hubert Haensel mit Familie, H.G. Ewers nebst Gattin, Michael Nagula, Klaus N. Frick, Uwe Anton, Stefan Lechner und natürlich Gastgeberin Uschi Zietsch nebst Gatten Gerald Jambor und Hund Schnurzel. Aus Bremen war der PR-Stammtisch Vince Garron angereist, unter anderem FESTAK-Mitglied Michael Virchow, Peter "Pit" Beuerle und einige andere. Auch Uwe Bätz, bei Ebay besser bekannt als berüchtigter Arthur Dent, hatte sich schon eingefunden, nebst einigen Vertretern des Kölner Stammtisches unter der Führung unseres FESTAK-Mitglieds Helmut Freisinger. Man möge mir verzeihen, wenn ich nun jemanden vergessen habe, ob Fan, Autor oder Händler.

Ich checkte an der Kasse zusammen mit Monika Abt erst mal ein, denn im Gegensatz zu Norbert Reichinger und einigen anderen gehörte ich diesmal nicht zu den Voranmeldern. Als Besucherausweis diente ein Button mit dem Con-Motiv. 20,- Euro Eintritt für drei Tage fand ich O.K. - allerdings mussten auch Fans, die nur Samstag oder nur Sonntag kamen, den gleichen Preis zahlen. Das war zwar hart, aber grundsätzlich ist es ja leider so, dass die Veranstalter die Hallenmiete, die Unterbringung der Autoren und vieles mehr bezahlen müssen. Leider kommen viele Fans nur samstags zum Hauptprogramm (von vielen wird der Freitag und der Sonntag ausgespart) - da ist es natürlich schwer, einen fairen Preis auszuhandeln. Daher machten ein paar Fans im Vorfeld (im Internet) und im Laufe des Cons ihrem Unmut Luft.

Ich war allerdings mit dem Preis zufrieden, fan bekam einiges dafür geboten. Unter anderem die große Modellbauausstellung mit beeindruckenden Modellen.

Zwar war nicht jedes Objekt aus dem PR-Universum, worüber fan aber getrost hinwegsah. Auf jeden Fall war die von Uwe Sierts organisierte Ausstellung ein voller Erfolg. Augenweiden wie die nun fertiggestellte Festung der Inquisition der Vernunft oder die neue Space Jet vom österreichischen Modellbauer Raimund Peter waren natürlich die Perlen der Ausstellung. Raimund war mit seinem eigenen Stand vertreten, an dem fan die neue Space Jet bewundern konnte (die im Design leicht an die Raumschiffe von Star Trek erinnerte), sowie auch Farbdrucke seiner Modelle erwerben konnte. Raimunds Modelle sahen richtig professionell aus, aber auch Eigenkreationen anderer Modellbaufans wie der Raumhafen oder der AGLAZAR-Raumer (zusammengebaut aus zwei Zeppelinmodellen) waren sehr beeindruckend.

An der Kasse konnte fan ein Fan-Paket erwerben. Der Inhalt bestand aus dem Conbuch (108 Seiten, farbiges Titelbild, mit zahlreichen Beiträgen von Autoren und Fans), zwei Fanzines (Dharkszeit Nr. 1, Wächter der Galaxien), 3 x 1-Galaxscheine, 2 x 5-Galaxscheine, ein paar Werbeflyer, eine Sonderausgabe der ESP (nebst aktuellem Programm) und das Taschenbuch Nr. 358 "Der Herr des siebten Tages".

Bei dem Paket musste ich etwas schmunzeln, da es fast den selben Inhalt hatte, wie das FrankenCon-Fan-Paket (TB, Galaxscheine und Werbeflyer) - ein Schelm der da was böses denkt. Spaß beiseite, ich hoffe VPM stiftet auch mal wieder etwas anderes, sonst wird es langweilig, wenn fan auf jedem Con dasselbe bekommt (wobei natürlich JEDER Veranstalter höchst dankbar ist, dass VPM etwas für so einen Con spendet!!!). Gewundert hat mich nur, dass der PROC nicht noch eines seiner Produkte mit reingelegt hatte (z.B. eine Printausgabe von DORGON oder ähnliches).

Da ich diesmal auch einen Beitrag für das Conbuch geleistet hatte (Dieter Wengenmayr bat mich um meine Rezension zum Taschenbuch "Der Herr des siebten Tages") - bekam ich das Conbuch als Belegexemplar. Natürlich habe ich mir das sauber aufgemachte Buch gleich durchgesehen. Das farbige Titelbild zeigte das beeindruckten Con-Logo (gerendert von Heiko Popp), auf 108 Seiten fand man viele interessante Sachen rund um PR. Der Hauptteil ging dabei um Kurt Mahr, dessen Todestag sich dieses Jahr zum 10ten mal jährt. Daher kommen Inge Mahn-Voltz, Ernst Vlcek, Michael Thiessen und Dr. Robert Hector zu diesem Thema zu Wort und bringen fan den Autor und vor allen den Menschen Klaus Mahn recht nahe. Dieser Teil gefiel mir ganz besonders! Aber es gab natürlich noch viele Beiträge mehr, wie z.B. von Odette Ewers (die Gattin von H.G. Ewers), Uschi Zietsch und Gerald Jambor, Michael Nagula, Hubert Haensel, Harald Buwert, Rainer Castor, Wolfgang Deilmann, ein Grußwort von Walter Ernsting, Klaus N. Frick, Erich Herbst, Nils Hirseland, Friedrich Kiefl, Thomas Martner, Gregor Paulmann, Gregor Sedlag, Raimund Peter, Dieter Wengenmayr Heiko Popp, Ralph Voltz, Peter Wilhelm, Michael Wittmann und Swen Papenbrock. Grafiken, Storys, Interviews und Philatelie - es war für jeden Fan etwas dabei und überzeugte durch einen sauberen Druck und eine liebevollen Gestaltung. Das Conbuch kann ich nur jedem Fan ans Herz legen!
Christian Hermann am PRFZ-Stand
Christian Hermann am PRFZ-Stand
Auch eine farbige Speisekarte konnte fan an der Kasse erwerben. Mit verschiedenen Motiven der PR-Serie unterlegt, wurden Speisen wie Heliotische Rollwürmer mit Kaska oder ein Orion-Delta-Gocht angeboten. Wer des Interkosmos nicht mächtig war, brauchte nicht zu verzweifeln, die Übersetzung stand darunter, und auch der Preis in Solar ließ sich 1:1 in harte Euro umrechnen. Daneben gab es natürlich Sondermarken der PR-Philatelie und einige spezielle Con-Merchandisingartikel zu erwerben, zum Beispiel das Con-Motiv auf einer Postkarte oder einer Tasse. Natürlich konnte ich als alter Sammler meine Finger von so etwas nicht lassen! Auch Christian Hermann war mittlerweile aus Nürnberg eingetroffen und zeigte stolz das Con-Buch herum, welches im gleichen Verlag gedruckt worden war, in der seine Serie Die Zeitgänger erscheinen soll!

Norbert, Joe, Gabi und Monika bauten den Stand des Terranischen Clubs Eden auf, während ich nach Dieter Reich suchte, um ihm beim Aufbau des ARGE FESTAK-Standes zu helfen. Da Dieter sich verspätete, schaute ich mir weiter die Con-Lokalität an. Auch Starsammler Hans Steinbüchel - der Mann mit der größten PR-Sammlung der Welt - war schon am Con anwesend!

Der Hauptsaal bot diesmal eine Ausstellung von 1-A-Medien, in der man alle Sonderdrucke der Portrait-Galerie der Vorzugsausgabe sehen konnte, aber auch Andrucke von Cover, Inlays und vieles mehr rund um die PR-Hörbücher. Der Saal war diesmal etwas anders aufgeteilt als sonst. Vor der Bühne waren ca. fünf Reihen mit Stühlen aufgestellt, dahinter diesmal Tischgruppen und ein großer Bereich zur Verköstigung. Fan konnte diesmal also bequem eine Stärkung zu sich nehmen und entspannt die Programmpunkte verfolgen. Auch die Kameras für die Aufnahmen derselben waren schon aufgestellt - diesmal wird es wieder ein Con-Video der Veranstaltung geben (welches an der Kasse schon vorbestellt werden konnte).
Natürlich gab es diesmal auch ein neues Stempelklischee, auf dem Peter Raimund und die Festung der Inquisition zu sehen sind.

Ein extra dafür eingerichtetes Sonderpostamt hatte dafür natürlich einen passenden Sonderstempel. Gleich neben dem Postamt konnte fan, wie schon in den Jahren davor, die umfangreiche PR-Philateliesammlung von Dieter Wengenmayr begutachten.
Das Con-Gebäude füllte sich langsam, immer mehr Fans kamen an - endlich auch Dieter Reich! Zusammen mit Norbert Reichinger und Dieter trug ich die Sachen unseres FESTAK-Standes hinein und bauten alles auf. Da Dieter sich etwas verspätet hatte, wurden wir nicht mehr ganz fertig. Das Con-Gebäude wurde um 18:30 Uhr geschlossen und Dieter Wengenmayr forderte uns "lautstark" auf, das Con-Gebäude nun zu verlassen.
Als weiterer Programmpunkt sollte nun der Vor-Con im gegenüberliegenden Stadtkaffee Streicher stattfinden. Unsere kleine Gruppe nutzte die Gelegenheit für ein Gruppenfoto und entschloss sich dann aber, den Vor-Con bei Gabi in der Wohnung zu verbringen. Wir begrüßten noch den gerade angekommenen Klaus Bollhöfener, ich erklärte Dieter Reich, wo sein Hotel ist (welches ich für ihn gebucht hatte) und dann machten wir uns wieder auf in Richtung Markt Schwaben ins "Hotel Gabi".

Joachim Kutzner hatte eine sechsstündige Fahrt mit dem Auto hinter sich, Monika Abt hatte auch eine lange Anreise vom Bodensee aus, Norbert Reichinger machte der Wetterumschwung zu schaffen - somit waren eigentlich alle mit der Lösung eines ruhigen "fännischen" Abends in Gabis Wohnung einverstanden. Nach einem zünftigen Abendessen, einem guten Schluck Wein und einer Folge von Raumschiff Enterprise ging es dann um ca. 23:00 Uhr ins Bett. Der Tag hatte schon viel Eindrücke gebracht, der Abend war mehr als nur schön gewesen und die Vorfreude auf die kommenden Tage ziemlich groß - was will fan mehr...???

Samstag 21.03.2003 - Der 24-Stunden-Con

Ich hatte trotz großer Müdigkeit eine unruhige Nacht, vermutlich bedingt durch die Hitze des Vortags und der Anreise. Wie ich kurz nach dem Aufstehen erfuhr, ging es den anderen genauso. Doch dies wurde durch ein Superfrühstück unserer Gastgeberin längst wieder wettgemacht, und schnell stellte sich die gute Laune des Vorabends ein. Ich muss schon sagen, hier waren die richtigen Leute zusammengekommen, unsere kleine Wohngemeinschaft hatte richtig viel Spaß und ich fand, dass wir uns prima vertrugen. Also gingen wir den Tag entsprechend locker und relaxt an - wenn schon nicht gut geschlafen, dann wenigstens in aller Ruhe gefrühstückt, und so ging es denn in bester Con-Laune nach Garching!

Aus dem Con-Buch wusste ich, dass dieser Tag unter dem Motto Der 24 Stunden Con-Tag stand. Die Idee war, den Con vom ersten Programmpunkt bis zum letzten Vortrag am Sonntag durchgehend laufen zu lassen (mit einer kleinen Pause ab 3:00 Uhr nachts bis morgens 9:00 Uhr) - Huiiii, da stand uns ja etwas bevor!

Gegen 9:00 Uhr im Bürgerhaus angekommen, machte ich mich natürlich gleich auf den gewohnten Gang durch das Con-Gebäude. Mittlerweile waren alle Clubs und Händler, Modellbauaussteller und Autoren da. Die PERRY RHODAN-Fanzentrale hatte einen Stand, an dem der frischgebackene Vorstand Hermann Ritter Dienst tat. Der SFC Universum war mit Frank Zeiger vertreten, ebenfalls durch den WeltCon bekannt war Rebecca Böhm vom PR-Stammtisch Mannheim mit ihrem beeindruckenden Roi Danton-Outfit und selbstgemachten Musik-CDs. Auch Ralph Voltz und Swen Papenbrock verkauften an einem Stand Farbkopien ihrer Originale.

Gewundert hat mich, dass so wenig Händler anwesend waren. Gerade fünf bis sechs waren mit ihren Ständen vertreten und passten gerade in den hintersten Raum, in denen zu früheren Cons Reinhard Rauscher und der PROC ihren Stand hatten. Als Mitveranstalter des PR-FrankenCons weiß ich ja, wie schwer es ist, eine Verkaufsgenehmigung für Sonntag zu bekommen, wenn man nicht mindestens 12 Händler hat - aber anscheinend haben die Veranstalter das anders gelöst.

Als ich zum ARGE FESTAK-Stand kam, lachte mir schon Dieter Reich entgegen. Zusammen mit meinem Nachbar Heinz Hell, sowie dem ebenfalls angereisten Harald Schäfer, hatte er den ARGE FESTAK-Stand schon aufgebaut und wieder liebevoll dekoriert! Auch wir hatten einige Modelle für die Ausstellung mitgebracht (unter anderem aus dem Fundus von Heinz Hell) aber es gab auch Eigenkreationen von Dieter Reich (Nadelstrahler). Natürlich ließen wir es uns nicht nehmen, schon für den FrankenCon im nächsten Jahr zu werben. Eine neue Clubvorstellung und ein FrankenCon-Flyer wurden dazu ausgeteilt. Auch das Banner mit der Solaren Residenz hatte Dieter als Hintergrund für den Stand aufgehängt, zusammen mit dem neuen Werbeposter für den FrankenCon (beides könnt ihr auf der FESTAK-Homepage unter www.festak.de ansehen).

Unsere neuen Ausgaben des FESTAK-Magazins mit den Farbcovern erwiesen sich als Verkaufsrenner (Magazin Nr. 23/24 bis 27) ? unsere Kasse konnte es gut vertragen. Aber auch die anderen Sachen, die Dieter dabei hatte, gingen sehr gut. Natürlich nützte Dieter die Gunst der Stunde und warb kräftig für sein neustes Projekt ? den PERRY RHODAN Uni-Lex, eine Art Fact and Files für PERRY RHODAN. Dieses Projekt wird aber in einem unserer nächsten Magazine ausführlich vorgestellt!
An unserem Nachbarstand wurde diesmal auch etwas Besonderes geboten: Andreas Waenke ist Airbrusher und Bodypainter. Diesen Dienst bot er auch auf dem Con an. Genauso wie am FrankenCon, ließ sich Rita Grünbein wieder als Ennox verkleiden und legt ein atemberaubendes Outfit an. Aber auch andere Con-Teilnehmer nahmen diesen Service in Anspruch (unter anderem ließen sich die zwei Töchter von Hubert Haensel ihre Oberarme verzieren).

Am FESTAK-Stand kamen mittlerweile weitere Clubmitglieder an: Andreas Stadelmann und Gattin, Detlef Dörres und Hans-Martin Roth. Insgesamt eine rege Beteiligung des Stammtisches Nürnberg und der ARGE FESTAK an diesem Con. Aber auch aus anderen Vereinen traf ich alte Bekannte wieder: Peter Scharle, Kurt Kobler (TCE/ ARGE FESTAK) Frank Linner (PRBCBS), Michael Thiessen, Dr. Robert Hector und viele mehr. Die Zahl der bekannten Gesichter riss nicht ab. Besonders gefreut hat mich, dass Frank Linner nach langer Zeit seine Mitgliedschaft in der ARGE FESTAK erneuert hat.
Andy Schmid, Norbert Reichinger, Ernestine Gohr
Andy Schmid, Norbert Reichinger, Ernestine Gohr
Und die Zeit verging natürlich wie im Flug. Ruck-Zuck war es 10:00 Uhr und ich schaute kurz zum Stand des Terranischen Clubs Eden. Norbert, Gabi und Joe wollten auch die Eröffnung des Cons sehen, zusammen mit Frank Linner betraten wir den Hauptsaal und trafen eine weiter Bekannte: Ernestine Gohr vom ACD hatte schon Platz genommen und wir gesellten uns dazu. Punkt 10:00 Uhr wurde der Con eröffnet. Das Eröffnungsvideo war wieder mal sehr beeindruckend und wurde von Heiko Popp geschaffen. Michael Rauter eröffnete den Con - sichtlich aufgeregt.

Aber nach ein paar Versprechern machte er schmunzelnd darauf aufmerksam, dass die Organisation nicht von Profis, sondern von Amateuren übernommen worden war und da schon mal Fehler passieren könnten. Mit diesen Worten hatte er natürlich alle Sympathien auf seiner Seite und nur allzu gut konnte ich ihm nachfühlen, mit welchem Lampenfieber er auf der Bühne zu kämpfen hatte.

Nach seiner Eröffnung hatte der Erste Bürgermeister der Stadt Garching Manfred Solbrig seinen Auftritt und hob nochmals alle einzelnen Bereiche des Cons hervor. Neben der Philatelie gab es diesmal eine Modellbauausstellung und natürlich den PERRY RHODAN-Con 2003. Herr Solbrig nutzte die Gelegenheit und machte kräftig Werbung für den neuen Atommeiler und die Stadt Garching, was von den Zuschauern mit etwas Schmunzeln, aber auch Achselzucken aufgenommen wurde. Doch auch eine sehr schöne Geste kam von der Stadt Garching, als diese durch Herrn Solbrig einen Scheck an die Veranstalter überreichte. Solche Finanzspritzen tun der Conkasse natürlich gut!
Anschließend betrat Uschi Zietsch die Bühne und begrüßte im Namen des PROCS und des Münchner Stammtisches alle Ehrengäste und erzählte ein bißchen über die Entstehung der Idee bis hin zur Organisation dieses Cons. Ein weiterer Höhepunkt folgte, als eine Live-Schaltung via Internet zu Walter Ernsting nach Salzburg vorgenommen wurde. Zwar konnte man Walter durch die schlechte Verbindung nicht gut verstehen und das Bild der Webcam war auch sehr verzerrt, trotzdem gehörte dieser Programmpunkt zu den heitersten am ganzen Con. Während Walter sein Frühstück genoss, schaute er über "das komische Internet" (Originalton Walter Ernsting) beim Con vorbei.

Danach kam der erste offizielle Programmpunkt. Nachdem ich am FrankenCon als Veranstalter mit tätig gewesen war, genoss ich es, nun endlich mal wieder als Con-Besucher ohne irgendwelche Verpflichtungen im Hinterkopf einen Programmpunkt nach dem anderen zu besuchen. Rita Grünbein kam wieder als Ennox verkleidet auf die Bühne und würde fortan durch den Con führen. Den Anfang machte gegen 11:00 Uhr Hubert Haensel. Er berichtete von den Schwierigkeiten seiner Zeitplanung, war er doch nun seit einiger Zeit freischaffender Autor und hatte seinen Beruf als Bankkaufmann an den Nagel gehängt. Viel Zeit musste er nun haben, dachte sich der geneigte Zuhörer - aber weit gefehlt. Hubert berichtete launig, welche Schwierigkeiten sich da oft ergeben, unter anderem spielten Wasserschäden, zusammenbrechende Wandregale oder andere Widrigkeiten eine tragende Rolle, so dass Hubert auch weiterhin Probleme mit den Abgabeterminen seiner Manuskripte hatte. Aber auch neue Aufgabe wie die Bearbeitung der Silberbände, der PR-Report oder die Koordination der Risszeichner kosteten Kraft und Energie.

Nach dem originellen Vortrag blieb noch etwas Zeit für Fragen aus dem Publikum, die Hubert gerne beantwortete. Unter anderem wurde mit dem Mißverständnis aufgeräumt, dass die Einstellung der Abenteurer im Zaubermondverlag etwas mit Huberts verstärkter Tätigkeit bei VPM zu tun hatte.

Anschließend folgte um 12:00 Uhr der Vortrag von Ernst Vlcek "Mein Horror". Worin dieser Horror lag, blieb dem geneigten Zuschauer erst mal verborgen, wurde doch Ernst Vlcek von zwei bezaubernden jungen Damen auf die Bühne begleitet und während des ganzen Vortrags flankiert. Die zwei jungen Damen entpuppten sich als die Töchter von Hubert Haensel, und Ernst Vlcek erzählte Anekdoten rund um seine Serie Dämonenkiller, wie es dazu kam, wie die Serie lief und warum sie damals durch die Freiwillige Selbstkontrolle indiziert wurde. Ernst las einige Beispiele aus dem betreffenden Roman vor, welche für große Lacher sorgten. Die meisten Zuschauer schüttelten nur den Kopf, denn was damals auf dem Index landete war nichts im Vergleich zu heutigen Horrorfilmen und Computerspielen. Auch die Begründung der damaligen Freiwilligen Selbstkontrolle hatte Ernst mitgebracht und gab sie zum Besten, nebst einiger anderer (nicht ganz so jugendfreier) Titel, welche indiziert wurden. Lustig auch, wie Ernst berichtete, im Wiener Stephansdom einmal versucht zu haben, den Fingerknochen eines Pesttoten zu entwenden. Seine Frau wusste dies aber zu verhindern. Der Vortrag war ein spaßiger Blick in die Vergangenheit!
Mittlerweile war ein weiteres FESTAK-Mitglied eingetroffen. Stefan Nachtrab schaute für ein paar Stunden in Garching vorbei und zahlte ohne zu Murren die 20 Euro Eintritt.

Eckhard Schwettmann hatte ca. um 13:00 Uhr seinen Vortrag: Perry und Ich. Ich war völlig überrascht, als Eckhard eingangs gleich den FrankenCon lobend erwähnte und die anwesenden Gäste dazu einlud, unsere Veranstaltung im Mai nächsten Jahres zu besuchen. Ich schwöre es, wir von der ARGE FESTAK hatten damit nichts zu tun, das kam von Eckhard selbst - aber es hat uns sehr gefreut. Eckhard erzählte etwas über seine private und berufliche Laufbahn und wie es zur Mitarbeit bei der größten SF-Serie der Welt kam. Unterstützt wurde dies von Dias aus seiner Jugend, passend dazu die zur gleichen Zeit erschienen Heftromane. Aufgewachsen in den Sechzigern, hatte er sich sehr früh auf Perry Rhodan eingelassen und sich von ihm bis heute begleiten lassen. Als Größe in der Musikwelt brachte er seit seinem Eintritt PERRY RHODAN auch im Marketing auf eine Linie, erste Visualisierungen des unsterblichen Terraners mit der tollen Zeichnung von Renato Casaro waren wohl Versuche, dem Helden endlich einmal ein Gesicht zu geben, nachdem Johnny Brucks RHODAN-Kopf von Band 19 lange Zeit das einzige Bild des Unsterblichen war. Multimedia hatte mit seiner Arbeit auch beim Verlag und der Serie Einzug gehalten, und die Verfilmung wird von ihm auch heute noch begleitet, zumindest aus der Ferne beobachtet er immer noch, was Markus Rosenmüller so macht. Den Film "SOS aus dem Weltall" räumte er eine etwas längere Betrachtung ein und ließ es sich nicht nehmen, auch für die neue CD von Diggler Records zu werben. Auch über seine derzeitige Tätigkeit berichtete er ein bisschen (heute ist er Geschäftsführer des Humboldt-Verlages und bringt dort einige neue Produkte auf den Markt). PERRY RHODAN begleitet er aber immer noch als Leser.

Humorvoll endete der Ausblick mit dem Bild eines sehr, sehr alten Menschen - in seinem 104ten Lebensjahr, wenn die Serie 100 Jahre alt wird ... und die TV-Serie in ihre 20. Staffel geht ?!? Obwohl Eckhard gerne zum Überziehen neigt, hatte er es diesmal ganz pünktlich geschafft, seinen Vortrag fertigzubringen und wurde von Ennox Rita verabschiedet.

Um 13:15 Uhr folgte der nächste Programmpunkt ohne Verzögerung: Innenillustrator Michael Wittmann berichtete über seinen Einstieg bei PERRY RHODAN und seine Arbeit, mit welchen Schwierigkeiten er manchmal zu kämpfen hatte und was es sonst noch alles an Tücken des Illustratoralltags gibt. Etwas geschmunzelt hatte ich, als Michael immer auf seine Notizen und Stichworte schaute, welche er auf dem Tisch liegen hatte und oftmals nicht die richtige Zeile fand, die er suchte.

Nach diesem Vortrag wurde erst mal eine Pause eingeräumt, die wir natürlich zu einem Mittagessen nutzen wollten. Mittlerweile hatten sich zwei alte Bekannte zu uns gesellt: Klaus Lechelmayer aus Schwabmünchen und ARGE FESTAK-Mitglied Peter Marxmüller. Zusammen mit Norbert Reichinger, Frank Linner, Hans-Martin Roth, Ernestine Gohr und Joe Kutzner ging es dann zum Mittagessen beim nahegelegenen Griechen. Dabei stellten wir fest, dass wir eine bunte Mischung aller Clubs zusammen hatten: ACD, PRBCBS, TCE, ARGE FESTAK und PRFZ. Beim Griechen trafen wir dann am Nachbartisch noch Andreas Stadelmann nebst Gattin und Detlef Döres. Beim leckeren Mittagessen wurde über den bisherigen Verlauf des Cons geplaudert und auch die eine oder andere Zote gerissen - gemütlich war es, wie immer! Selbst der Kellner zeigte als bald Interesse an dem Con und wollte nach Feierabend mal vorbeischauen, berichtete mir Detlef Döres später.

Während des Mittagessens studierten wir auch das weitere Programm. Den Vortrag von Uwe Anton über die Entstehung des PR-Comic würden wir durch das Essen wohl verpassen. Der für die anwesenden ACDler (Gohr, Reichinger, Schmid und Hermanns) so interessante Vortrag über die ATLAN-Miniserie wurde durch gutes Essen beim Griechen ebenfalls "vergessen". Aber um ca. 15:00 Uhr sollte es einen Vortrag von Klaus N. Frick geben, über Outtakes in der PERRY RHODAN-Redaktion! Das wollte ein Teil von uns natürlich nicht verpassen. Jeder, der Frick auf der Bühne kennt, weiß warum. In seiner unnachahmlichen Art gibt es da immer etwas zu lachen. Also bezahlten wir und kehrten zum Bürgerhaus zurück.

Klaus N. Frick war schon mitten im Vortrag, als wir ankamen. Teils kannte ich die Geschichten schon (z.B. die vom Blitz, der in den Computer einschlug und der betreffende Autor daher sein Manuskript nicht rechtzeitig abliefern konnte), teils waren viele neue Sachen dabei (z.B. anonyme Briefe und Postkarten, in denen Fans über die Serie herzogen und Klaus direkt angriffen, teils Brief die an die Verlagsleitung gerichtet waren, letztendlich doch aber auf Fricks Schreibtisch landeten, garniert mit Stilblüten von Autoren usw.) - ein sehr kurzweiliger Vortrag.
Den darauffolgenden Programmpunkt mit H.G. Ewers ließ ich dann aus, um mal wieder durch das Con-Gebäude zu schlendern. Das eine oder andere Schnäppchen bei den Händlern wurde da gemacht, diverse Fotos geschossen, weitere Bekannte getroffen, Clubtische angeschaut und immer wieder die faszinierenden Modelle angesehen, aber auch schon kräftig Flyer für den FrankenCon verteilt, Kontakte geschlossen und Einladungen ausgesprochen. In den Tagen nach Garching wird viel Arbeit auf mich zukommen. Am ARGE FESTAK-Stand waren Dieter Reich, Harald Schäfer und Heinz Hell unermüdlich beschäftigt. Es freute mich, dass unser Stand so stark von den Fans und Autoren besucht wurde. Aber auch meine Gastgeber vom Terranischen Club Eden waren recht zufrieden. Nicht nur viele Clubmitglieder ließen sich sehen, auch einige Fanzines ihres Clubmagazins Paradise und die Club-CD-ROM verkauften sich gut. Joachim Kutzner und Gabi Scharf waren sehr zufrieden.

Plötzlich stand da noch Rainer Löffler (Hanczuk) vor mir - samt einer Flasche Ouzo und einer Zigarre. Beides hatte er mir im Forum des ACD versprochen (eigentlich mehr aus Jux) und überrascht nahm ich die Geschenke entgegen. Natürlich wird der Ouzo am FrankenCon geleert, versprach ich ihm. Die Zigarre war für die Geburt seiner Tochter (eine alte Tradition aus den USA) - aber wo war die rosa Schleife??? Egal, man sah Rainer die Freude über die reibungslose Geburt seiner Tochter an, und ich konnte ihn nochmal persönlich dazu gratulieren. Auch Ernestine Gohr bekam von Rainer ein Geschenk - ein Päckchen Gummibärchen. Wer nun den Grund dafür wissen will, kann sich mal das Forum des ACD ansehen. Da steht alles drin - aber Vorsicht, nicht immer so bierernst nehmen, ist viel Spaß dabei, wenn es auch manchmal ein etwas harter Ton vorherrscht.

Um 16:00 Uhr kam der nächste Programmpunkt dran: Die Beziehung des Einstein- und PERRY RHODAN-Universums von Klaus Bikert, den ich mir zusammen mit Stefan Nachtrab ansehen wollte. Mittlerweile hatte es am Spätnachmittag über 35 Grad - strahlender Sonnenschein, und das merkte man auch in der Halle. Die kurze, unruhige Nacht tat ihr übriges und ich nickte während des Vortrags glatt ein. Ich hoffe, Klaus Bikert kann es mir verzeihen - es hat bestimmt nicht an seinem hochinteressanten Vortrag gelegen!!! Nach diesem Vortrag verabschiedete sich Stefan bei mir und dem Rest der ARGE FESTAK, denn er trat wieder den Heimweg an, da seine Tochter am nächsten Tag Geburtstag hatte und noch einiges zu erledigen war.

Damit ich wieder etwas munterer wurde, ließ ich die nächsten beiden Vorträge sausen (Landung im Perryversum von Michael Nagula und den Sketch über das zukünftige Marketing mit Robert Vogel und Klaus Bollhöfener) und begleite Monika, Joe, Gabi und Nobby lieber mit zum Abendbrot. Da Nobby noch vom reichhaltigen Mittagessen satt war und ich Heinz Hell versprochen hatte, später mit ihm ein Abendbrot einzunehmen, tranken wir beide nur etwas, während die anderen drei ihr Essen bestellten. Achim Mehnert gesellte sich zu uns und berichtete von seinem Einstieg bei Bad Earth, der neuen SF-Heftroman-Serie beim Bastei-Verlag. Auch unser FESTAK-Mitglied Hans-Martin Roth kam an unseren Tisch. Für ihn war das der erste Con, den er erlebte, er war sichtlich begeistert über die lockere Atmosphäre und die neuen Gesichter. Schon beim Mittagessen hatte er sich begeistert über den Con geäußert.

Am Nachbartisch entdeckte man lauter bekannte Gesichter - Christian Hermann, den Kölner Stammtisch, die Bremer, Autoren und VPM-Mitarbeiter. Auch Miriam Hofheinz (die Nachfolgerin von Sabine Bretzinger-Kropp) hatte Zeit gefunden, diesen Con zu besuchen. Aus dem hohen Norden entdeckte ich noch Dirk Tessmer (legendärer Erbauer des Legokugelraumers) und seinen Kollegen Michael Kummerfeld. Mit beiden unterhalte ich mich etwas über den kürzlich stattgefundenen PR-Con in Bünde (mit Alfred Kelsner). Dabei stellte ich fest, dass auch einige bekannte Gesichter diesmal fehlten (z.B. Heiko Langhans, Herbert Gleissner, Alfred Kelsner, Conrad Schaef, Florian Breitsameter usw.) und auch allgemein hatte ich den Eindruck, dass diesmal etwas weniger Gäste anwesend waren, als die Jahre vorher. Aber ich konnte mich auch täuschen. Der guten Laune tat dies keinen Abbruch.
Ich verabschiedete mich aus der illustren Runde, um mein Versprechen einzulösen. Zusammen mit Heinz Hell ging es zum nahegelegenen Italiener - und zwei leckere Pizzen mussten ihr Leben lassen. Am Nachbartisch hockten wie zufällig Klaus N. Frick, Hubert Haensel, Leo Lukas, Uwe Anton und Michael Wittmann - später kamen Inge Mahn und Ralph Voltz nebst Familie dazu.
Hubert Haensel vor SpaceJet
Hubert Haensel vor SpaceJet
Durch dieses Abendessen verpasste ich dann den Programmpunkt mit der Versteigerung und den neuen PROC-Film über das PR-Universum. Letzteres holte ich aber immerhin nach und kaufte mir die CD/DVD am PROC-Tisch - ein lohnender Einkauf, sehr zu empfehlen das Teil. Mittlerweile wurde die PR-Historie um einiges erweitert, unter anderem mit Szenen aus Tradom und vom Sternenfenster. Die Versteigerung brachte auch einiges ein, es wurde eine Gastrolle in einem PR-Roman versteigert (für 85,-Euro), diverse T-Shirts mit dem Con-Motiv und eine Originalzeichnung von Michael Wittamann (für ca. 35 Euro). Für mich wäre da allerdings nichts lohnendes dabei gewesen, somit war ich auch nicht böse, dass ich diesen Teil verpasst hatte. Erich Loydl freute sich besonders, den Zuschlag für das Wittmann-Original bekommen zu haben.

Endlich fand ich auch mal Zeit, mich mit Lothar Raemer zu unterhalten. Der Projektleiter des im Herbst neu erscheinenden PRSKS Phase V, gab mir Einblicke in die Planung und Fortschritte seines Projekts. Während des Cons liefen auch ständig Einführungsrunden, um weitere Interessenten für dieses Spiel zu finden. Für die Phase V wurden bis zu 8 neue Zeichner geworben, die dem Spiel neue Motive geben sollten (unter anderem hatte Swen Papenbrock schon drei fertige Bilder zum Ansehen vorab dabei). Auch wird es in Phase V neue Karten zu den Phasen 1-4 geben, sowie einige andere Änderungen, die den Spielfluss erleichtern sollen. Lothar und sein Team machten auf mich einen sehr engagierten und kompetenten Eindruck - ich bin wirklich schon mal gespannt auf das Ergebnis im Herbst.

Ein weiterer Programmpunkt während der gesamten Veranstaltung war die Con-Story. Uschi Zietsch machte den Anfang und jeder der sich dazu berufen fühlte, konnte etwas dazu beitragen. Das Gesamtergebnis wird in einer der nächsten Terracom-Ausgaben des PROC veröffentlicht. Apropos PROC, während des Cons wurde auch der PROC e.V. gegründet (so ganz nebenbei) - in diesem Verein werden alle Aktiven der PROC-Community vereint und werden auch Beiträge zahlen. Vorstand wurden Nils Hirseland und Rainer Schwippel, Schatzmeister Michael Rauter. Insgesamt waren 16 Mitglieder bei der Gründung dabei. Ich bin schon gespannt, was sich die "PROCler" als Leistungen für ihren Clubbeitrag einfallen lassen. Eventuell steige ich da auch mit ein. Die PROC-Community bleibt natürlich weiterhin bestehen und ist die Kommunikationsplattform aller PERRY RHODAN-Fans im Internet. Ausführlich kann man sich über diesen Schritt und dessen Hintergründe auch im Con-Buch informieren.

Mit leichter Verspätung begann um 21:00 Uhr das Abendprogramm des Cons. Diesmal sollte es weniger ernst zugehen und viel mehr der Spaß im Vordergrund stehen! Auch sollte die Abendveranstaltung bis 3:00 Uhr nachts in einer Space Disco aufgehen. Das Motto war ja ein 24-Stunden-Con mit kleiner Unterbrechung in der Nacht. Das war mit dem Thema PERRY RHODAN natürlich schwer zu verbinden - zumindestens durchgehend. Also entschlossen sich die Veranstalter, diesmal das Abendprogramm etwas aufzulockern und mal etwas neues zu wagen. Und hier kam Leo Lukas ins Spiel!

Wenn man schon einen Kabarettisten im Autorenteam hatte, warum sollte man das nicht nutzen. Und so machte Leo Lukas eine große Ausnahme und gab Highlights aus seinem Bühnenprogramm zum Besten - ganz ohne Perry Rhodan. Puristen unter den PERRY RHODAN-Lesern werden jetzt zwar aufheulen, aber für mich war das einer der Höhepunkte der Veranstaltung! Der Saal tobte vor Lachen und Leo Lukas schaffte es gekonnt, sein Publikum mit einzubeziehen und ihm den Spiegel vorzuhalten. Das war Klasse! Man kann so etwas schwer nacherzählen. Ich kann jedem nur empfehlen, sich ein Programm von Leo Lukas anzusehen, wenn sich die Gelegenheit dazu ergibt! Bedachte man, dass Leo Lukas das ganze ohne Gage gemacht hat, fühlte man sich als fan schon geehrt und die 20,-Euro Eintritt waren ihr Geld gleich doppelt wert!

Nach diesem Programmpunkt ging es gleich mit Robert Vogel weiter. Auch Robert moderierte einen Programmpunkt außerhalb des PR-Universums. In seinem Vortrag ging es um die Fernsehserie Stargate, der Journalist zeigte Aufnahmen des Drehorts der Serie und würzte das ganze mit lustigen Geschichten. Auch Robert hatte die Lacher auf seiner Seite. Ein ehrgeiziges Filmprojekt deutscher Hobbyfilmer stellte er auch noch vor. Das einzig Unangenehme bei diesen Programmpunkten war die steigende Hitze im Saal.

Der dritte Programmpunkt an diesem Abend sollte um 23:00 Uhr Stand-Up-Comedy mit Klaus N. Frick und Hermann Ritter sein. Wer die beiden kennt, weiß auch von ihren humorvollen Seiten. Gekonnt zogen sie verschiedene Punkte der PR-Serie durch den Kakao. Auch sie ernteten Lacher und Applaus. Leider konnte ich mir diesen Programmpunkt nicht zu Ende ansehen, mittlerweile war es 23:30 Uhr und unsere Gastgeber wollten gerne nach Hause. Auf die Space Disco hatten alle keine Lust mehr. Das konnte ich gut verstehen, also verabschiedete ich mich aus unserer lustigen Runde von Klaus Lechelmayer, Ernestine Gohr, Peter Marxmüller, Frank Linnert und Heinz Hell und begab mich mit Gabi, Joe, Monika und Nobby auf den Nachhauseweg.

Die Rückfahrt war ruhig, alle waren vom Tag sehr ermüdet. Als wir in Markt Schwaben ankamen, wurde sich noch schnell frischgemacht und dann rief auch schon das Bett - im Gegensatz zur Vornacht schliefen diesmal alle sehr gut!

Sonntag, 22.03.03 - Die ewige Zukunft

Diesmal hatte ich viel besser geschlafen, als die Nacht davor - kein Wunder, der Körper holt sich irgendwann die Energien zurück, die man verbraucht hatte. Und viel Kraft hatte der Con bisher gekostet - wohl aber im positiven Sinne. Gegen 8:00 Uhr regten sich im Hotel Gabi auch die anderen Gäste. Laut Programm sollte es in Garching schon um 9:00 Uhr losgehen, mit einer Audioaufzeichnung von Karl-Herbert Scheer aus dem Archiv des SFCD. Da Norbert und ich diese Aufnahme schon kannten und die anderen wenig Interesse daran hatten, beschlossen wir spontan, den schönen Morgen mit einem guten Frühstück zu beginnen und die ersten Programmpunkt sausen zu lassen. Gabi servierte uns frische Brötchen vom Bäcker und wir ließen es uns erst mal gutgehen. Natürlich war der bisherige Verlauf des Cons Gesprächsthema Nr. 1.

Nach dem Frühstück packten Norbert und ich unsere Sachen, denn diesmal fuhr unsere Gruppe getrennt zum Con-Gebäude. Am ARGE FESTAK-Stand herrschte schon reges Treiben, aber allgemein sah man den meisten Besuchern des Cons die Übernächtigung an. Auch hatten sich die Räumlichkeiten des Bürgerhauses schon sehr geleert. Viele Fans nutzten den Vormittag zur Abreise. Norbert und ich wollten uns aber einen letzten Programmpunkt nicht entgehen lassen.
So betraten wir um 10:45 Uhr den Hauptsaal, wo alle Anwesenden erstmal von Uschi Zietsch begrüßt wurden. Auf der Bühne nahmen alle Ehrengäste Platz und die Diskussion um Die Ewige Zukunft begann.

Jeder Teilnehmer durfte seine Meinung äußern, was er sich unter dem Begriff Ewige Zukunft vorstellte. Schnell entwickelte sich eine lebhafte Diskussion über zukunftsweisende Heftromane, Einfluss der Science Fiction auf die reale Wissenschaft und die Vergangenheit der irdischen Raumfahrt. Die teils kontroversen Meinungen ließen keine Langeweile aufkommen. Natürlich gab es viel zu lachen, aber auch sehr ernste Momente in dieser Diskussion. Trotzdem schafften es Nobby und ich nicht, dem Programmpunkt bis zum Schluss zu folgen. Gegen 12:00 Uhr wollten wir den Heimweg antreten - am Morgen hatten wir im Radio gehört, dass es Staus auf Grund der Ferienrückreisewelle geben sollte. Denen wollten wir möglichst aus dem Weg gehen. Daher kam die Zeit des Abschiednehmens.

Wir schauten zum ARGE FESTAK-Stand und schlenderten noch kurz durch das Con-Gebäude. Danach verabschiedeten wir uns von unserer Gastgeberin und den Rest unserer munteren Truppe. Ein bisschen wehmütig traten wir die Heimreise an - viel zu schnell vergehen solche Cons. Und wieder beginnt die Wartezeit auf den nächsten Con, wo man alte Bekannte trifft und neue Leute kennenlernt. Die Heimfahrt war kurzweilig, es gab keine Staus, aber viel zu erzählen im Auto.

Fazit:

Dem PROC und dem Ernst Ellert Stammtisch ist ein wunderbarer, abwechslungsreicher Con gelungen. Natürlich liegt es in der Natur der Sache, dass sich immer wieder gewisse Sachen auf solchen Cons wiederholen (z.B. der Vortrag von Klaus N. Frick war fast derselbe wie vor 5 Jahren, Hermann Ritters und Klaus N. Fricks Performance hatten wir schon auf dem Thoregon 1999 gesehen, die Con-Geschichte hat eine alte Tradition auf fännische Cons à la Augusta-Con). Ob Programmpunkte wie der Auftritt von Leo Lukas unbedingt auf einen reinen PR-Con gehören, ist fraglich (so zumindestens der Tenor einiger Fans). Mir hat es auf jeden Fall gefallen - der Con war sein Geld wert und ich freue mich schon, wenn es in zwei Jahren wieder so weit ist (hoffentlich)! Ich wünsche Garching eine ewige Zukunft!

Berichte zum Con in Garching:

Live-Bericht mit vielen Bildern:
Bilder vom Garching-Con:
Conberichte und Bilder:
Bilder zum Garching-CON:



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