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Ein Fest für Freunde

von Andrea S.


Perry Rhodan rief - und alle kamen! Zum Beispiel auch Norbert und ich, die wir uns hoffnungsvoll am 23.8. auf den Weg nach Karlsruhe machten. Kurz hinter Nürnberg ließen wir Wolkenbruch und Stau zurück. Bei Öhringen verließen wir die A6 um in Pfedelbach Peter F. abzuholen. So tuckerten wir dann zu dritt ins Badische. Zum Glück kenne ich mich durch mehrere Rettungsdienstkongresse etwas in Karlsruhe aus, sodaß das Kongreßzentrum schnell gefunden war. Wir erwischten sogar einen kostenfreien Parkplatz direkt neben dem Konzerthaus (was eigentlich sonst unmöglich ist), somit hatten wir zur Nancy-Halle nur wenige Meter zu laufen. Die Nancy-Halle war in ein riesiges Schlaflager verwandelt worden. Überall Matratzen, Schlafsäcke. Kissen und Leute. Ganz hinten erblickten wir ein Transparent: "Hier schläft der ACD!", auf das wir sofort zusteuerten. Ja, und da waren sie nun alle: BiFi, Udo, Ast, Mampf, Frank, Pezi, Flocky und noch viele andere. Neben uns hatte sich der PRBCS sein Lager gebaut und so kam ich z.B. in den Genuß, endlich einmal Toni C. (einen sehr guten Zeichner) kennenzulernen. Österreich war auch lautstark vertreten, denn Alexander P. hatte sich Verstärkung mitgebracht.

Leider waren wir drei 10 Minuten zu spät gekommen, denn die Con-Packages wurden am Freitag nur bis 19.00 ausgegeben. Nun ja, wir konnten es schon noch erwarten.

Nachdem die allgemeine Begrüßerei gelaufen war, entschieden wir, was essen zu gegen. Unser Haufen bestand aus: Nobbe, Kübel, Frank, Freddy B. (ein Neo aus Jena), Oliver W. (PRBCBS), Ralf G. und mir. Nach verschiedenen Irrungen und Wirrungen (mein Karlsruher Stadtplan lag natürlich zu Hause) landeten wir bei einem Griechen, wo wir dann anständig schmausten. Es gab natürlich auch viel zu lachen, z.B. mußte ich Freddy erklären, was "Spezi" ist. Im Osten gab es das einfach nicht! wir waren äußerst verblüfft - schließlich kennt das doch "jeder". Kübel erzählte daraufhin, wie es ihm im Saarland erging, wo das Zeug angeblich "Kalter Kaffee" heißt. Nur weiß das dort nicht jeder... Und wenn man bedenkt, daß man dieses Gemisch in Köln als "Diesel" kennt (in anderen Gegenden ist das Cola-Bier), kann man schon ganz schön durcheinander kommen.

Nachdem wir gegessen hatten, wanderten wir zur Nancy-Halle zurück, wo wir noch fröhlich bei ein paar Bierchen beieinander saßen und palaverten. Nebenbei wurde Intra und Ich Spezial 3 geheftet. Mit Karl H. (er ist Soldat) verwickelte ich mich in eine Diskussion über Sinn und Unsinn der der Bundeswehr. Das er in vielem anders denkt, ist klar; aber da wir beide keinen "Bekehrungsdrang" entwickelten, konnten wir unsere Meinungen gut austauschen.

Ein belgischer Scienoe Fiction-Fan namens Allen D. Mercant verwickelte mich in eine Diskussion über SF und das deutsche Fandom. Und das auf Englisch. Puh! Er war mehr oder weniger (eher mehr) entsetzt, daß man ein "fannischer" Fan sein kann. Spaß im Fandom war ihm wohl völlig fremd. Mit Fanzines wie dem Intra konnte er natürlich auch nichts anfangen, da ihm die "Seriosität" fehlte. Er geht wahrscheinlich auch PR wissenschaftlich an. Nun ja, seine Meinung! Es war interessant mit ihm zu sprechen - nur unheimlich schwierig.

Irgendwann gegen 2.30 überkam mich doch die Müdigkeit und ich kroch in meinen Schlafsack, so ein BW-Schlafsack hat doch seine guten Seiten. Das Licht in der Halle blieb nämlich die ganze Nacht an, und ich konnte mir durch die Kapuze etwas Dunkelheit verschaffen, ohne gleich zu ersticken. Andere Leute hatten da wirklich Probleme.

Um 6.30 war's dann mit der "Nacht"-Ruhe vorbei, denn unsere männlichen ACDler wollten ins Schwimmbad, duschen gehen. Das Problem war nämlich folgendes: In der Nancy-Halle gibt es eigentlich genug Toilettenräume. Da aber jedoch ca. 7/8 der Leute männlichen Geschlechts waren, waren die Männer-Waschgelegenheiten entsprechend mehr frequentiert. Vor der Männer-Toilette also die Riesenschlange, während wir weiblichen Wesen schadenfroh pfeifend in die Damen-Toilette gingen.

Unsere ACDler hatten sich daher fürs Schwimmbad entschieden. Daß sie das so geräuschvoll mußten, war für diejenigen, die noch schlafen wollten bedauerlich. Doch irgendwann gingen sie endlich, und so konnte ich doch noch bis 7.30 schlafen.

Ein großes Schild verkündete, daß von 8.00 bis 10.00 Uhr im Nancy-Restaurant Frühstück geboten wurde. Mit AnFi machte ich mich dahin auf. Am Restauranteingang wurde man von einem älteren Mann um 8,- erleichtert, bekam dann von einer Frau einen Teller mit 2 Brötchen, einem winzigen Stück Butter, einem Pöttchen Marmelade und einem Mettwürstchen und von einer anderen Frau einen "Viehstempel" Marke Disco auf die Hand gedrückt. Am Tisch bekam man dann ein Kännchen Kaffee (es sollte zumindest einer sein) serviert. Nun ja, Karlsruhe war eigentlich noch nie ein billiges Pflaster (besonders auf dem Kongreßgelände), aber das war wirklich eine Frechheit.

Um 9.00 wurden die Kartenausgabeschalter und die Tageskasse in der Kongreßhalle geöffnet. Blitzschnell bildeten sich Schlangen bis fast zur Nancy-Halle zurück. Ich war noch relativ früh dran und kam so bald in den "Genuss" einer Fummelarbeit. Der Con-Batch-Anhänger war derart gestaltet, daß man nur durch viel Nachdenken und Ausprobieren herausfand, wie das Ding zusammenzubauen war. Dementsprechend sah ich auch viele Leute, die irgendwann aufgegeben hatten und den Batch "irgendwie" befestigten.

Dann besuchte ich erst einmal den ACD-Stand. Dieser war gut frequentiert und man lernte Mitglieder kennen, die man noch nie gesehen hatte. Aufgrund der langen Schlangen am Eingang wurde der Programmbeginn zuerst von 10.00 auf 11.00 verlegt und kurz darauf auf 12.00. So blieb genug Zeit, sich einmal die Stände anzuschauen. Zu kaufen gab es wirklich genug, jedoch ließ ich es bei einem T-Shirt und ein paar kleinen Hologrammen bewenden.

Ich ging also zum ACD-Stand zurück und verstaute meine Sachen. Ast spannte Pezi, Flocky und mich als FreuCon-Flyer-Verteiler ein. Wir machten um die Arbeit leicht, indem wir einfach die Warteschlangen abgingen und den Leuten die Dinger in die Hand drückten: Klaus N. Frick war ob unseres Erfolges sämtliche Flyer zu verteilen bass erstaunt. Wieder am Stand, tippte mir plötzlich jemand auf die Schulter. Ich drehe mich um, und bis der Groschen fiel, dauerte es etwas. Winy! "Gott, wie siehst Du denn aus?" Ganz neu gestylt, der Junge. Ich war übrigens nicht die Einzige der's so ging. Kübel brauchte auch geraume Zeit zum "verdauen" dieses Anblicks. Nun ja, erholt vom Schock begaben wir uns dann alle in den Brahms-Saal zur Eröffnungs-Veranstaltung.

Unter den Klängen von Alan Parsons Project wurden Dias der Jubel-Titelbilder gezeigt. Kopfschüttelnd erlebte man, daß viele Leute es immer noch nicht raffen, daß man ein Dia nicht mit Blitzlicht abfotografieren kann. Die enttäuschten Gesichter nach dem Entwickeln der Bilder möchte ich mal sehen! Es war wirklich überaus lästig, denn die Bilder flimmerten durch die Blitzerei dauernd und man konnte sie gar nicht richtig betrachten.

Danach wurden die Autoren und Risszeichner vorgestellt. Horst Hoffmann und K.H. Scheer waren leider erkrankt und konnten deshalb nicht dabei sein.

Dann berichtete die Expo-Factory über ihre Arbeit. Natürlich redeten sie, ohne etwas zu sagen. Letztendlich weiß man jetzt nur, daß PR & Co. ihre Zellaktivatoren wiederkriegen, daß der nächste Zyklus 200 Bände umfassen wird und daß noch ein Unsterblicher dran glauben muß.

Nach diesen zwei Programmpunkten lungerten wir wieder am ACD-Stand herum. Pezi zeichnete mir einen Con-Batch für den H'ay-Con, ich trank "Spezi" (je eine 0.2l-Flasche Cola und Fanta, 2 Strohhalme, fertig) für 5,40 DM (Wahnsinn!) und wir laberten.

Die Dia-Multivision von Gerhard Franz lockte mich dann wieder in den Saal. Die ruhige Anfangssequenz mit ziemlich eintöniger Musik ließ mich dann recht schnell "nicken". Ich war allerdings nicht die einzige! Richtig wach wurde ich dann wieder, als Gerhard in Musik und Bildern die Zerstörung unserer Erde und unserer Zivilisation zeigte. Sehr eindrucksvoll! Werden und Vergehen des Universums und des Menschen zu zeigen und eine Chance darin zu sehen, war Gerhards Anliegen, was er meines Erachtens gut vermittelte.

Danach guckte ich mir die Risszeichnungs-Ausstellung an. Tolle Zeichnungen!

Wieder am Stand, beschlossen Winy und ich etwas zu essen. Wir schafften erst seine Sachen in die Nancy-Halle (er hatte sein Auto in der Tiefgarage - wieviel hast Du denn nun eigentlich bezahlt?) und zogen uns dann im Kongreßrestaurant Spaghetti und Tortellini rein. Billig war's zwar nicht, aber es gab wenigstens ordentliche Portionen.

Wieder auf der Galerie, sah ich auf einmal mehrere Autoren signieren, unter ihnen auch Marianne Sydow. Da hatte ich eine Idee. Als gerade niemand bei Marianne war, sprach ich sie auf den ersten allgemeinen deutschen Dao-Lin H'ay-Club an (das "T" habe ich absichtlich mal weggelassen, weil ich ihr das noch erklären muß). Da guckte sie mich erstaunt an und meinte: "Du, das wäre der erste und einzige Club, in dem ich jemals Mitglied werden würde." Darauf angesprochen, ob sie denn dann auch mal "aktiv" sein würde, sagte sie spontan zu. Sie ist zwar zur Zeit ziemlich in Zeitdruck mit einem Roman, aber dann bestimmt.

Tja, das hat sie nun davon, wir würden uns natürlich riesig freuen, wenn sie sich tatsächlich dazu hinreissen ließe. We will see!

Kurz schaute ich bei dem astronomischen Vortrag von Dr. Fischer rein. Der Mann verstand es, die unbemannte Raumfahrt humorvoll und trotzdem mit viel Sachverstand zu schildern. Das Zuhören machte wirklich Spaß. Die Zeit bis zur World-Con-Party vertrieb man sich schließlich am Stand und im Schlafsaal.

Bewaffnet mit dem Begrüßungsdrink-Gutschein begaben wir uns also um 20.00 in die Weinbrenner-Halle. Da war diese jedoch schon zum Bersten gefüllt. Die "Mike River Band" versuchte vergeblich Stimmung zu machen, denn es konnte einfach niemand tanzen in der Enge. Über die Band ist eigentlich nicht viel zu sagen, außer, daß die Sängerin sehr gut Tina Turner coverte. Da es so voll war, verzog ich mich mit ein paar Leuten in den Eingangsbereich, wo wir unseren "Begrüßungsdrink" (-Bier) zu uns nahmen. Irgendwann hörte die Band auf und ein DJ namens Ferdi Keller übernahm die Plattenteller. Die Conbesucher konnten Musikwünsche aufschreiben, die dann auch wirklich gespielt wurden. Da die Musik richtig gut war, wagte ich mich auch wieder in den Saal und schließlich tanzte ich auch. Es hat halt gejuckt... Die Musik war rockig, und als Peter Griese auf die Bühne kam, war Heavy angesagt. Peter als AC/DC-Fan legte natürlich "Thunderstruck" auf und die Halle tobte.

Die größte Überraschung für mich war allerdings, daß wenig später der meinstgewünschte Titel gespielt wurde: "Perry Rhodan" von Sensus! Wer erinnert sich da nicht an 1986... An sich wurde jedoch kaum Disco-Käse gewünscht, so daß sich die Musik gut hören ließ.

Später fand dann die Verlosung statt. Wer seinen Preis nicht gleich holte, hatte Pech, denn die Gewinne wurden nicht aufbewahrt. Glücksfee war übrigens eine aus einem der neuen Länder. Da die Preise nur so schleppend weggingen (= nicht abgeholt wurden), wurde nach einer gewissen Zeit unterbrochen und Musik gemacht. Zeit, sich wieder etwas zu trinken zuholen. An einem der Tische im Eingansbereich saßen übrigens die japanischen Fans. Da ich gehört hatte, daß Kibe Shinija auch hier sei, fragte ich einen der Japaner. Ja, so lernte ich endlich Kibe kennen. Schließlich ist es doch "exotisch", einen Japaner in einem deutschen Club (nämlich im PRBCBS) zu haben. Außerdem habe ich ihm einmal zusammen mit Volker C. einen Brief geschrieben, leider aber nie eine Antwort erhalten. Die Japaner hatten verschiedene Tüten mit Eßwaren auf den Tischen liegen. Kibe bot mir etwas unverkennbar nach Fisch riechendes an. Es saßen auch mehrere Deutsche an den Tischen und die grinsten breit. "Getrocknete Rochenflosse" war das also. Ich probierte vorsichtig, und es schmeckte gar nicht schlecht. Nur ist das Zeug extrem zäh und kaum abzubeißen. Dann mußte ich "Saubohnen" probieren, verblüffend! In Deutschland habe ich noch nie scharfe Bohnen gegessen. Naja, als Chili schon. Aber so ganz "normale" grüne getrockenete Bohnen? Nunja, gut waren sie jedenfalls. Ein Seepferdchen habe ich nicht probiert, aber die Tintenfisch-"Fäden" ließ ich mir munden. Es waren ganz neue Geschmackserfahrungen. Dazu gab es übrigens Reiskuchen und Sake. Diese ganzen Eßwaren sind übrigens japanische Snacks, so wie bei uns Chips und Cräcker.

Kibe zeigte uns japanische PR-Ausgaben und Fanzines. Wir rechneten die Währungen um und wir tauschten auch Münzen. Für einen Groschen bekam ich 1 Yen. Dann gab es ein "Kartenspiel", denn alle zeigten Ausweise, Kredit- oder Eurocheque-Karten, Mitgliedsausweise und Führerscheine. Der ganze Tisch lag voller Dokumente und das alles wieder auseinander zu suchen war gar nicht so einfach - hatten doch fünf Deutsche und zwei Japaner mitgemacht.

Auch sonst gab es viel zu lachen. Und man erfuhr manch Interessantes übereinander. Zum Beispiel wußten die Japaner über die Machenschaften der Scientologen im Fandom Bescheid, obwohl es dort nicht viele gibt. Wenn man bedenkt, daß im neuesten Transgalaxis-Katalog immer noch Hubbard-Werbung gemacht wird...

Auf jeden Fall war es mit den Japanern so toll, daß ich gar nicht mehr in die Halle gegangen bin. Zum Glück wurde meine Nummer auch nicht gezogen, wie ich von Nobbe erfuhr. Gegen 1.00 verlief sich alles. Zum Abschluß machte ein Japaner noch einige Dosen mit eingelegtem Fleisch und Fisch auf und verteilte Stäbchen. Nachdem ich ja ganz gut damit umgehen kann, machte ich mich über eine Dose her. Mmh. gut! Meine "Eß-Fähigkeit" verblüffte die Japaner so sehr, daß ich ca. 5mal fotografiert worden bin und extra noch eine Dose Muscheln geschenkt bekam.

Später ging ich dann in die Nancy-Halle, wo Pezi kräftig am Feiern war. Aber halt, da war doch noch ein Geburtstagskind. Winy! Der hatte still und heimlich in seinen Schlafsack kriechen wollen, aber daraus wurde dann natürlich nichts. Und so wurde aus meinem Schlaf natürlich auch so schnell nichts. Irgendwann schlief ich dann doch, und das zumindest länger als am Vortag.

Es war so gegen 8.00, als mit dem Schlafen wieder "Essig" war. Ich überlegte, ob ich mir noch einmal so ein schändliches Frühstück reinziehen sollte, war dann aber zu faul, etwas anderes zu suchen. Naja. Da der erste mich interessierende Programmpunkt erst um 12.30 begann, lungerte ich mal wieder am Stand herum und faltete sogar Werbeblätter. Zwischendurch besuchte ich Fan-Man's Stand und kaufte ihm eine Zyk1us-Zine-Reihe ab; traf Wolfgang Kehl/Arndt Ellmer, meinen Badewannen-Telefondiskussionspartner (so hat man sich endlich mal persönlich kennengelernt); quatschte mit verschiedenen Leuten und bekam von einem Weltraumphilatelieverein auch noch ein paar Weltraumbriefmarken geschenkt.

Um 12.30 stellten dann die Japaner ihre PR-Serie und ihr Fandom vor. PR ist dort bis zur Nr. 346 gediehen und findet seine Leser in der Welt der Akademiker und Geschäftsleute. Da die Japaner Bilder und Action lieben, werden die Bücher (PR erscheint als Taschenbuch 1x pro Monat und in einem TB sind zwei Romane enthalten) aufwendig gestaltet. Die Liebe zur Action treibt leider etwas seltsame Blüten, wir waren peinlich berührt, daß in einem der Bücher ein Soldat in einer SS-Uniform (nur echt mit dem Hakenkreuz!) abgebildet war. Was das mit dem Roman zu tun hatte, wußte niemand! Andererseits erschien auf einem Bild Cpt. Kirk und auf einem TiBi war deutlich einer vom Planet der Affen zu erkennen. Nun ja. Die Japaner hatten ca. 150 PR-Bücher mitgebracht und sie begannen nach der Fragestunde, diese zu verschenken. Ja, man glaubt es kaum. Sie hatten ja sicher viel Geld für die Luftfracht bezahlen müssen, aber nicht einmal diese Kosten wollten sie ersetzt haben. Wahnsinn!

Schon am Samstagabend war mir ein Mädchen aufgefallen. Keiko Akahori, die sehr gut zeichnet. Sie machte das gewissermaßen neben der Unterhaltung, kolorierte die Zeichnungen auch noch und verschenkte sie einfach so. Nun war die Gelegenheit, sie zu bitten, etwas in meinen japanischen PR zu zeichnen. Sie freute sich sehr über meinen Wunsch und legte los. Meine Idee griff auch Peter auf, und so haben wir unsere kleinen "Privatzeichnungen".

Keiko hat unheimlich lange Haare. Ihr Zopf reicht bis zu den Waden! Peter, sah ihren und meinen kleinen Zopf und machte dann ein Foto von uns beiden - als Vergleich (kann bei mir ja nur kümmerlich ausfallen.) Wir vereinbarten, daß wir Keiko einen Abzug des Fotos schicken würden und notierten ihre Adresse. Daraufhin (mir war es ja fast peinlich) schenkte sie mir die Farbkopie einer wunderschönen Zeichnung. Diesen Schatz mußte ich natürlich sicher verstauen, und so ging ich zum Stand zurück.

Durch die Unterhaltung mit den japanischen Freunden hatte ich den Programmpunkt über die "Aliens" in der Serie mehr oder weniger verpasst. Ein paar Satze bekam ich noch mit.

Dann begann die Signierstunde. Blitzschnell bildete sich eine lange Schlange. Da ich eh' keine Autogramme wollte (habe sie schon '86 alle gesammelt) und Hunger hatte, tat ich mich mit Peter zusammen, um den McDonald's zu suchen. Wir sind sicher immer d'rum herum gelaufen, doch gefunden haben wir ihn nicht. So landeten wir bei Burger King. "Gestärkt" machten wir uns auf den Weg zurück und verstauten die unterwegs abmontierten Con-Wegweiser im Auto.

Wieder in der Kongreßhalle bekam ich gerade noch das Finale des PR-Quiz mit, was mich nicht so sehr interessierte, besonders, da Rüdiger Schäfer schon in der 1. Runde am Samstag ausgeschieden war. Nahtlos ging das Finale jedoch in das "große Finale" über, das wie die Eröffnung von Frank Laufenberg (SWF 3, Supergrips) moderiert wurde. Das "große Finale" war schlicht und ergreifend ein nochmaliger Aufmarsch der Autoren und Rißzeichner, aber auch die Helfer und "Quotenausländer" Kees van Torn (Veranstalter des World Con in Den Haag '90) hatten ihren Auftritt. Die geplante Überreichung eines Geschenke von den Japanern an Johnny Bruck wurden wohl schlichtweg vergessen. Schade!

Das Bühnenaufgebot warf noch 700 PR-blaue Frisbee-Scheiben in die Menge - und das war's dann.

Am Stand trafen sich noch einmal alle zum Verabschieden, Con-Bücher füllen und Gute-Fahrt-Wünschen, während sich die Massen noch einmal zur Autogrammstunde anstellten. Schön war, daß ich zu vielen sagen konnte: "Bis Freitag dann!", denn schließlich haben wir ja "unseren" H'ay-Con. Nobbe, Peter und ich machten uns auf den Weg.

Um 18.30 setzte ich Peter in Pfedelbach ab, um 20.00 war Nobbe daheim und um 20.30 war dann auch ich wieder zu Hause, wo Thommy schon sehnsüchtig auf mich wartete.

Fazit: Trotz des "Kommerz" war es ein guter Con. Die ganzen "Nasen" wiederzusehen macht einfach Spaß. Das Programm war ganz in Ordnung und es war toll, die japanischen Fans kennenlernen zu können.

Schön war's!



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